Quelltext der Seite Europäisches Patentübereinkommen

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{{Infobox Völkerrechtlicher Vertrag
| Titel= Europäisches Patentübereinkommen
| Kurztitel=
| Titel (engl.) = European Patent Convention
| Abkürzung= EPÜ / EPC / CBE
| Datum= 5. Oktober 1973
| Inkrafttreten= 7. Oktober 1977
| Fundstelle= [http://www.admin.ch/ch/d/sr/c0_232_142_2.html SR 0.232.142.2]
| Fundstelle (deutsch)= 
| Vertragstyp= Multinational
| Rechtsmaterie= [[Gewerblicher Rechtsschutz]]
| Unterzeichnung = 
| Ratifikation= 39 Verbandsländer (seit 1. Oktober 2022)
| Deutschland= 7. Oktober 1977
| Liechtenstein= 1. April 1980
| Österreich= 1. Mai 1979
| Schweiz= 7. Oktober 1977
}}

Das '''Europäische Patentübereinkommen''' ('''EPÜ'''; {{enS|European Patent Convention, EPC|fr=Convention sur le brevet européen, CBE}}) ist ein [[völkerrechtlicher Vertrag]], durch den die [[Europäische Patentorganisation]] (EPO) geschaffen wurde und die Erteilung [[Europäisches Patent|Europäischer Patente]] geregelt wird. Durch das EPÜ bilden seine Vertragsstaaten auch einen Sonderverband gemäß der [[Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums]] (PVÜ), müssen also dessen Bestimmungen einhalten (z.&nbsp;B. zur [[Prioritätsrecht|Priorität]]).

== Geschichte ==
Das Europäische Patentübereinkommen wurde am 5. Oktober 1973 auf einer Konferenz in München von 16 europäischen Staaten unterzeichnet und trat für [[Belgien]], [[Frankreich]], [[Deutschland]], [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]], die [[Niederlande]], die [[Schweiz]], und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]] am 7. Oktober 1977 in Kraft. Weitere Staaten ratifizierten das Abkommen in der Folgezeit.

1991 fand eine weitere Konferenz der Mitgliedstaaten statt, auf der die Laufzeit eines Europäischen Patents auf zwanzig Jahre festgelegt wurde. Diese Änderung trat für die Mehrheit der Mitgliedstaaten am 4. Juli 1997 in Kraft.

Eine grundlegende Überarbeitung des Übereinkommens erfolgte im Jahre 2000. Ziel der Überarbeitung war, das Übereinkommen flexibler zu machen, an neuere Internationale Verträge anzupassen und Bedürfnisse der Anmelder besser zu berücksichtigen. Das geänderte Übereinkommen, nach dem Jahr seiner Unterzeichnung kurz als [[EPÜ 2000]] bezeichnet, trat für die überwiegende Mehrheit der Mitgliedstaaten am 13. Dezember 2007 in Kraft. Ein großer Teil der zwischenzeitlich beigetretenen Mitgliedstaaten hat nur die letzte revidierte Fassung des Jahres 2000 angenommen.

Mit dem Beitritt Serbiens am 1. Oktober 2010 gehören nun 38 Vertragsstaaten dem Europäischen Patentübereinkommen an.

== Allgemeines ==
Das Übereinkommen wurde geschlossen, um die Patenterteilung innerhalb Europas zu zentralisieren und das Patentrecht seiner Vertragsstaaten zu harmonisieren. Statt in jedem Staat, in dem ein Patentschutz gewünscht wird, nationale Patentanmeldungen einzureichen, braucht nach dem EPÜ nur noch eine Anmeldung eingereicht zu werden, die vom [[Europäische Patentorganisation#Europäisches Patentamt|Europäischen Patentamt]] (EPA), einem Organ der [[Europäische Patentorganisation|Europäischen Patentorganisation]] (EPO) zentral bearbeitet wird. In der Anmeldung müssen die Vertragsstaaten angegeben werden, für die ein Europäisches Patent beantragt wird.

Ein Europäisches Patent kann auch beantragt werden durch eine Internationale Anmeldung nach dem [[Patentzusammenarbeitsvertrag]] ({{lang|en|''Patent Cooperation Treaty, PCT''}}) und Einleiten der regionalen [[Europäisches Patent|EP]]-Phase nach Abschluss der Internationalen Phase.

Die [[Europäisches Patent#Verfahren|zentrale Bearbeitungsphase]] vor dem Europäischen Patentamt enthält außer dem eigentlichen Erteilungsverfahren evtl. noch ein Einspruchsverfahren, falls innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung der Erteilung eines Patents Einspruch dagegen erhoben wird.

Danach ist das Europäische Patentamt nicht mehr zuständig; das [[Europäisches Patent|Europäische Patent]] „zerfällt“ in ein Bündel nationaler [[Patent]]e in den in der Anmeldung benannten Vertragsstaaten, die den durch nationale Patentämter erteilten Patenten gleichwertig sind. Nichtigkeitsklagen gegen Europäische Patente können daher nur vor den nationalen Gerichten eingereicht werden.

== Bestandteile ==
Das Europäische Patentübereinkommen besteht aus mehreren Teilen:
* Das ''Europäische Patentübereinkommen'' im engeren Sinne (Präambel und Artikel 1 bis 178).<ref>{{BGBl|1976 II S. 826}}</ref> Es legt die wesentlichen Grundlagen fest, z.&nbsp;B. Aufbau und Zuständigkeiten der [[Europäische Patentorganisation|Europäischen Patentorganisation]], [[Materielles Recht|materielles]] Patentrecht, Patentierbarkeit, die zur Einreichung und Erlangung des Europäischen Patents berechtigten Personen, zu den Wirkungen der Patentanmeldung, zu den Formerfordernissen einer Anmeldung, zum Erteilungsverfahren, zum Einspruchs- und [[Beschwerdeverfahren vor dem Europäischen Patentamt|Beschwerdeverfahren]] und zu den Auswirkungen auf das nationale und internationale Recht.
* Die ''Ausführungsordnung'' (ursprünglich Regeln 1 bis 106)<ref>{{BGBl|1976 II S. 915}}</ref> regelt Detailfragen zu den Sprachen und zur Organisation des Europäischen Patentamts und zu Einzelheiten des Verwaltungsverfahrens. Die Ausführungsordnung kann von dem [[Europäische Patentorganisation#Verwaltungsrat|Verwaltungsrat]], einem Organ der Europäischen Patentorganisation, geändert werden; hiervon wurde über 35 Mal Gebrauch gemacht. Eine Neufassung der Ausführungsordnung wurde am 7. Dezember 2006 beschlossen.<ref>{{BGBl|2007 II S. 1199, 1290}}</ref>
* Es folgen vier Protokolle:
** ''Protokoll über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung von [[Gerichtsentscheidung|Entscheidungen]] über den Anspruch aus Erteilung eines europäischen Patents'' (Anerkennungsprotokoll),<ref>{{BGBl|1976 II S. 982}}</ref>
** ''Protokoll über die Vorrechte und [[Diplomatie#Diplomatische Immunität|Immunitäten]] der Europäischen Patentorganisation'' (Immunitätenprotokoll),<ref>{{BGBl|1976 II S. 985}}</ref>
** ''Protokoll über die Zentralisierung des Europäischen Patentsystems und seine Einführung'' (Zentralisierungsprotokoll),<ref>{{BGBl|1976 II S. 995}}</ref>
** ''Protokoll über die Auslegung des Artikels 69 des Übereinkommens''<ref>{{BGBl|1976 II S. 1000}}</ref> betreffend den [[Schutzbereich]] Europäischer Patente.
* Eine gesondert ergangene ''Gebührenordnung'' (20. Oktober 1977;<ref>{{BGBl|1978 II S. 1133, 1148}}</ref> neu gefasst am 7. Dezember 2006<ref>{{BGBl|2007 II S. 1199, 1290}}</ref> mit mehreren nachfolgenden Änderungen) legt die an das Europäische Patentamt zu entrichtenden [[Gebühr]]en fest und enthält Bestimmungen zur Durchführung der [[Zahlung]]en.

== Vertrags- und Erstreckungs- und Validierungsstaaten ==
[[Datei:Office europeen brevets.svg|mini|hochkant=2|Vertragsstaaten (dunkelgrün) und Erstreckungsstaaten (hellgrün) sowie Validierungsstaaten (blau) des Europäischen Patentübereinkommens]]

{| class="wikitable sortable"
! Nr.
! Staat
! Kürzel
! Vertragsstaat seit
! Erstreckungs- bzw. Validierungsstaat seit
! E bzw. V
|-
| style="text-align:right" |1
| [[Belgien]] (*)
| BE
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |2
| [[Deutschland]] (*)
| DE
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |3
| [[Frankreich]] (*)
| FR
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |4
| [[Luxemburg]] (*)
| LU
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |5
| [[Niederlande]] (*)
| NL
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |6
| [[Schweiz]] (*)
| CH
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |7
| [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] (*)
| GB
| {{DatumZelle|style=text-align:right|7. Okt. 1977}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |8
| [[Schweden]] (*)
| SE
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mai 1978}}
|
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|-
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| [[Italien]] (*)
| IT
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Dez. 1978}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |10
| [[Österreich]] (*)
| AT
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mai 1979}}
|
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|-
| style="text-align:right" |11
| [[Liechtenstein]] (*)
| LI
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Apr. 1980}}
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|-
| style="text-align:right" |12
| [[Griechenland]] (*)
| GR
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Okt. 1986}}
|
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|-
| style="text-align:right" |13
| [[Spanien]] (*)
| ES
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Okt. 1986}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |14
| [[Dänemark]] (*)
| DK
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Jan. 1990}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |15
| [[Monaco]] (*)
| MC
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Dez. 1991}}
|
|
|-
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| [[Portugal]] (*)
| PT
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Jan. 1992}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |17
| [[Irland]] (*)
| IE
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Aug. 1992}}
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|-
| style="text-align:right" |18
| [[Finnland]] (*)
| FI
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 1996}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |19
| [[Republik Zypern|Zypern]]
| CY
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Apr. 1998}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |20
| [[Türkei]]
| TR
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Nov. 2000}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |21
| [[Bulgarien]]
| BG
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Juli 2002}}
|
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|-
| style="text-align:right" |22
| [[Tschechien]]
| CZ
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Juli 2002}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |23
| [[Estland]]
| EE
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Juli 2002}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |24
| [[Slowakei]]
| SK
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Juli 2002}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |25
| [[Slowenien]]
| SI
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Dez. 2002}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 1994}}
| E
|-
| style="text-align:right" |26
| [[Ungarn]]
| HU
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Jan. 2003}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |27
| [[Rumänien]]
| RO
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 2003}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|15. Okt. 1996}}
| E
|-
| style="text-align:right" |28
| [[Polen]]
| PL
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 2004}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |29
| [[Island]] (*)
| IS
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Nov. 2004}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |30
| [[Litauen]]
| LT
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Dez. 2004}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|5. Juli 1994}}
| E
|-
| style="text-align:right" |31
| [[Lettland]]
| LV
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Juli 2005}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mai 1995}}
| E
|-
| style="text-align:right" |32
|[[Malta]]
| MT
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 2007}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |33
| [[Kroatien]]
| HR
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Jan. 2008}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Apr. 2004}}
| E
|-
| style="text-align:right" |34
| [[Norwegen]] (*)
| NO
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Jan. 2008}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |35
| [[Nordmazedonien]]
| MK
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Jan. 2009}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Nov. 1997}}
| E
|-
| style="text-align:right" |36
| [[San Marino]]
| SM
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Juli 2009}}
|
|
|-
| style="text-align:right" |37
| [[Albanien]]
| AL
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mai 2010}}
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| E
|-
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| [[Serbien]]
| RS
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Okt. 2010}}
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|-
| style="text-align:right" | 39
| [[Montenegro]]
| ME
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Okt. 2022}}
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 2010}}
| E
|-
|
| [[Bosnien und Herzegowina]]
| BA
|
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Dez. 2004}}
| E
|-
|
| [[Marokko]]
| MA
|
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Mär. 2015}}
| V
|-
|
| [[Republik Moldau|Moldawien]]
| MD
|
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Nov. 2015}}
| V
|-
|
| [[Tunesien]]
| TN
|
| {{DatumZelle|style=text-align:right|1. Dez. 2017}}
| V
|-
|
|[[Kambodscha]]
|KH
|
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|V
|-
|
|[[Georgien]]
|GE
|
| {{DatumZelle|style=text-align:right|15. Jan. 2024}}
|V
|}

Das Europäische Patentübereinkommen wurde von 39 Vertragsstaaten unterzeichnet. Darunter befinden sich alle 27 [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union]] sowie 12 weitere Staaten (Stand: Feb. 2024). Als bisher letztes Mitglied trat am 1. Oktober 2022 Montenegro der Organisation bei.
Vertreter der in der Tabelle mit (*) gekennzeichneten Staaten haben an der diplomatischen Konferenz zur Gründung der Organisation teilgenommen. Diese Staaten waren daher berechtigt, der Organisation durch Ratifikation beizutreten. [[Island]] hat das Abkommen allerdings erst 2004 ratifiziert, in [[Norwegen]] ist es am 1.&nbsp;Januar 2008 in Kraft getreten.

Alle Vertragsstaaten des EPÜ sind auch Vertragsstaaten des [[Europarat]]es. Dieses gibt Anlass zur Debatte, ob die Europäische Patentorganisation dem Europarat beitreten kann. Derzeit wird geprüft, wie die EPO dem Europarat beitreten kann.<ref>{{Literatur |Autor=[[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]] |Titel=Der Beitritt der EU zur EMRK – Eine schier unendliche Geschichte |Hrsg=Christine Hohmann-Dennhardt, et al. |Sammelwerk=Grundrechte und Solidarität. Durchsetzung und Verfahren |WerkErg=Festschrift für Renate Jäger |Verlag=Engel |Ort=Kehl am Rhein |Datum=2011 |ISBN=978-3-88357-155-3 |Seiten=135-146 }}</ref><ref>https://www.eerstekamer.nl/eu/documenteu/hc_1492_i_oral_and_written/f=/viuxjuxc2dzh.pdf</ref>

Außerdem hat die Europäische Patentorganisation in den Jahren 1993 bis 2009 mit einigen Staaten, die (damals) nicht dem EPÜ angehör(t)en, Abkommen über die Erstreckung des Schutzes europäischer Patente geschlossen. Es ist daher möglich, beim Europäischen Patentamt die Erstreckung einer europäischen Patentanmeldung auf die Erstreckungsstaaten zu beantragen. Mit dem Antrag sind Erstreckungsgebühren zu entrichten. Die Patentanmeldung hat dann in den Erstreckungsstaaten dieselbe Wirkung wie eine nationale Patentanmeldung und kann nach ihrer Erteilung auch dort als Patent eingetragen werden. Derzeit kann die Erstreckung für [[Bosnien und Herzegowina]] (BA) beantragt werden. Einige frühere Erstreckungsstaaten sind mittlerweile zu Vertragsstaaten geworden. Für eine in der Zeit eingereichte Patentanmeldung, als diese noch Erstreckungsstaaten waren, kann auch für diese Staaten noch eine Erstreckung beantragt werden.

Seit 2010 wurde dieses Instrument durch die Validierungsabkommen abgelöst, die nicht auf Europa beschränkt sind. Fünf davon sind in Kraft.

== Siehe auch ==
* [[Europäisches Patent]]
* [[Europäisches Patentamt]]: die internationale Behörde zur Erteilung europäischer Patente
* [[Europäisches Patent mit einheitlicher Wirkung]]
* [[Londoner Übereinkommen]] zur Regelung der Übersetzung von europäischen Patenten

== Literatur ==
* Georg Benkard, ''Europäisches Patentübereinkommen. Kommentar'', 2. Aufl., München 2012, Verlag C. H. Beck, ISBN 978-3-406-60579-6
* Friedrich-Karl Beier, [[Kurt Haertel]], [[Gerhard Schricker]], [[Joseph Straus]] (Hrsg.): ''Europäisches Patentübereinkommen, Münchner Gemeinschaftskommentar'', in Lieferungen, Carl Heymanns Verlag 1984 ff. (2005 bis 28. Lieferung), ISBN 3-452-19412-4
* Matthias Brandi-Dorn, Stephan Gruber, Ian Muir: ''Europäisches und Internationales Patentrecht''. 5. Auflage, C. H. Beck, 2002, ISBN 3-406-49180-4
* Lise Dybdahl: ''Europäisches Patentrecht.'' 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, 2004, ISBN 3-452-25682-0
* Gautschi: ''EPÜ-Direkt'', September 2009, [http://www.epc-2000.de/ www.epc-2000.de], ISBN 978-3-00-029510-2
* Hansjörg Kley, Harald Gundlach und Carola Jacobi: ''Kommentar zum EPÜ 2000''. 2. Auflage mit grafischen Übersichten (Mindmaps), mfh-verlag, 2008, Erscheinungstermine: jährlich Januar, August, optional Aktualisierungslieferungen, [http://www.mfh-verlag.de/ Online-Variante]
*Margarete Singer / Dieter Stauder (Hg.): ''The European Patent Convention. A Commentary''. 2 Vol., 3. Aufl., Thomson / Sweet & Maxwell / Carl Heymanns, Köln, Berlin, Berlin, Bonn, München 2003.
* Margarete Singer / Dieter Stauder: ''Europäisches Patentübereinkommen'', 5. Auflage, Carl Heymanns Verlag, 2010, ISBN 978-3-452-27135-8
* Tobias Bremi, The European Patent Convention and Proceedings before the EPO, 1st Edition September 2008, ISBN 978-3-452-26880-8
* Gabriel / Goehler / Renz / Teufel: ''EPÜ-, EPGÜ- und PCT-Tabellen'', 12. Auflage, Carl Heymanns Verlag, 2023, ISBN 978-3-452-30208-3

== Weblinks ==
* [https://www.epo.org/law-practice/legal-texts/epc_de.html Das Europäische Patentübereinkommen]
* [https://www.epo.org/about-us/foundation/member-states_de.html Vertragsstaaten des EPÜ]
* [http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/40224.html Zum Stand der Patentrechtsvereinheitlichung]

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Rechtshinweis}}

{{Normdaten|TYP=w|GND=4134034-6|LCCN=n/2002/18278|VIAF=218316730}}

{{SORTIERUNG:Europaisches Patentubereinkommen}}
[[Kategorie:Rechtsquelle des Europarechts außerhalb der EU|Ubereinkommen, Erteilung europaischer Patente]]
[[Kategorie:Patentrecht|Ubereinkommen, Erteilung europaischer Patente]]
[[Kategorie:Völkerrechtlicher Vertrag]]
[[Kategorie:Vertrag (20. Jahrhundert)]]

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