Quelltext der Seite Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika

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{{Infobox Militärische Einheit
|Name            = Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika
|Bild            = [[Datei:Schutztruppenhut für Deutsch-Ostafrika (1913-1915).gif]]
|Beschriftung    = [[Schutztruppenhut]] der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika mit Hutrand in Weiß
|Daten           = 
|Startdatum      = 22. März 1891
|Enddatum        = November 1918 (de facto) / Oktober 1919 (de jure)
|Land            = {{DEU-1871}}
|Streitkräfte    = 
|Teilstreitkraft = 
|Teilstreitkraft_Bezeichnung = 
|Truppengattung  = 
|Typ             = [[Kolonialtruppen]]
|Unterstellte_Einheiten = siehe [[#Vorkriegsbestand der ostafrikanischen Schutztruppe|Vorkriegsbestand]]
|Gliederung      = 14&nbsp;[[Kompanie (Militär)|Kompanien]], 1&nbsp;[[Rekrut]]endepot, 1&nbsp;Signalabteilung<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Schutztruppen |wayback=20070611000725 |text=Ernst: ''Schutztruppen'', }} in: Heinrich Schnee (Hrsg.): ''Deutsches Kolonial-Lexikon''. Band&nbsp;3, Quelle & Meyer, Leipzig 1920, S.&nbsp;321&nbsp;ff.</ref>
|Mannstärke      = 410 Offiziere<br />2.682 [[Askari]] (1913)
|Teil_von        = [[Kommando der Schutztruppen]]
|Stationierungsort = [[Deutsch-Ostafrika]]
|Außenstelle = 
|Stationierungsort_Bezeichnung = 
|Herkunft der Soldaten = vorwiegend Deutschland, Deutsch-Ostafrika, Sudan, [[Königreich Zululand|Zululand]], Somalia und Äthiopien
|Historische Stationierungsorte = 
|Spitzname       = 
|Inhaber         = 
|Schutzpatron    = 
|Motto           = 
|Traditionsfolge = 
|Stammliste      = 
|Stammnummer     = 
|Farben          = [[Weiß]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Uniformen |wayback=20210823084417 |text=Nachtigall: ''Uniformen'', }} in: Heinrich Schnee (Hrsg.): ''Deutsches Kolonial-Lexikon''. Band&nbsp;3, Quelle & Meyer, Leipzig 1920, S.&nbsp;574&nbsp;f.</ref>
|Farben_Bezeichnung= 
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|Ausrüstung_Bezeichnung= 
|Schlachten      = [[Gefecht bei Rugaro|Rugaro (1891)]], [[Schlacht bei Mahenge|Mahenge (1905)]], [[Schlacht von Tanga|Tanga (1914)]], [[Schlacht um Jassini|Jassini (1915)]], [[Gefecht am Oldorobo|Oldorobo (1916)]], [[Schlacht an den Reata-Latema-Bergen|Latema Nek (1916)]], [[Schlacht bei Mahiwa|Mahiwa (1917)]], [[Schlacht von Ngomano|Ngomano (1917)]]
|Schlachten_Bezeichnung= 
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<!-- Kommandeure -->
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|Wichtige_Kommandeure    = siehe [[Liste der Kommandeure der Schutztruppe#Kommandeure der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika|Liste der Kommandeure der Schutztruppe]]
<!-- Insignien -->
|Identifikationssymbol              = 
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|Luftfahrzeug_Schlacht   = 
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|Luftfahrzeug_Aufklärung = 1 × [[Gustav Otto (Flugzeugbauer)|Otto]]-Militärdoppeldecker von [[Pfalz-Flugzeugwerke|Pfalz]] (1914)<ref>Karl-Dieter Seifert: ''Deutsche Flieger über den Kolonien''. VDM, Zweibrücken 2007, ISBN 978-3-86619-019-1, S.&nbsp;101&nbsp;ff.</ref>
|Luftfahrzeug_Training   = 
|Luftfahrzeug_Transport  = 
<!-- Luftfahrzeuge -->
|Weblink                 = 
}}

'''Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika''' war die offizielle Bezeichnung der [[militär]]ischen Formation, die das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]] in seiner Kolonie [[Deutsch-Ostafrika]] unterhielt.

Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] gelang der Schutztruppe auf dem [[Erster Weltkrieg in Ostafrika|ostafrikanischen Kriegsschauplatz]] eine langanhaltende Verteidigung der Kolonie gegen [[Triple Entente|Entente-Truppen]]. Außerhalb der Kolonie konnte sie sich bis zum Kriegsende behaupten.
[[Datei:Postcard Tanga 1914.jpeg|mini|350px|Wissmann auf einer Postkarte von Tanga (1914), Zeichnung von [[Themistokles von Eckenbrecher]]]]

== Vorläufer Wissmann-Truppe ==
[[Datei:Sudanesen-Companie.jpg|mini|hochkant|So stellte sich der Maler [[Rudolf Hellgrewe]] eine ''Sudanesen-Kompanie'' der Wissmann-Truppe vor.]]

Die Schutztruppe wurde ab 1891 aus der sogenannten Wissmann-Truppe gebildet, die der Reichskommissar [[Hermann von Wissmann]] 1889 aus deutschen und afrikanischen [[Söldner]]n aufgestellt hatte, um damit den [[Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung|Widerstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung]] unter Führung von [[Buschiri bin Salim]] gegen die Herrschaftsansprüche der [[Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft|Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft]] (DOAG) zu brechen.

Wissmann hatte im Auftrag der Reichsregierung zunächst im Februar 1889 61 deutsche [[Offizier]]e und [[Unteroffizier]]e angeworben und auf den Weg nach [[Sansibar]] gesandt.<ref>Julia Meerkatz: ''Schwarz-Weiss-Rot über Ostafrika''. LIT Verlag, Berlin/Hamburg/Münster 1997, ISBN 3-8258-2755-0, S. 383 ff.; [http://books.google.de/books?id=Oc7CgiWH-asC&pg=PA386&lpg=PA386&dq=artillerie+Deutsch-Ostafrika&source=web&ots=VpqSMyn77a&sig=RVhhqHq46bLKOQjjxkRCxRhUFUY&hl=de#PPA384,M1 google-books]</ref> Er selber machte in Ägypten Station, wo er etwa 600 Soldaten anwarb. Die meisten von ihnen stammten aus sudanesischen Regimentern der [[Britische Herrschaft in Ägypten|angloägyptischen]] Armee, die damals gerade aufgelöst wurden.<ref>Julia Meerkatz: ''Schwarz-Weiss-Rot über Ostafrika''. LIT Verlag, Berlin/Hamburg/Münster 1997, ISBN 3-8258-2755-0, S. 5–8.</ref> Auf sie wurden die ursprünglich [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Rangbezeichnungen angewandt: [[Ombascha]] ([[Gefreiter]]), [[Schausch]] (Unteroffizier), [[Betschausch]] ([[Sergeant]], [[Unterfeldwebel]]), [[Sol (osmanische Rangbezeichnung)|Sol]] ([[Feldwebel]]) und [[Effendi]] (Offizier). Insgesamt wurde für die afrikanischen Soldaten der aus dem [[Arabische Sprache|Arabischen]] stammende Begriff [[Askari]] gebraucht. Ebenfalls aus der osmanischen Tradition von Wissmanns Söldnern stammte der [[Fes (Kopfbedeckung)|Tarbusch]] als Bestandteil der Uniform.

Eine zweite Gruppe von afrikanischen Söldnern in Wissmanns Truppe waren 100 [[Zulu (Volk)|Zulu]], die im südlichen Mosambik durch [[Hans von Ramsay]] angeworben worden waren. Außerdem wurde eine kleine Gruppe von ostafrikanischen Askaris übernommen, die zuvor im Dienste der DOAG gestanden hatten.

Somit war eine in vielen Kolonialarmeen übliche Struktur angelegt: „weiße“ Offiziere und Unteroffiziere kommandierten „farbige“ Mannschaften. Einheimische Unteroffiziere ergänzten die Führung, ohne den deutschen Dienstgraden gleichgestellt zu sein. Wissmann hatte auch einige ehemalige ägyptisch-osmanische Offiziere angeworben, die den ebenfalls osmanischen Rang eines [[Efendi|Effendi]] führten, unter ihnen ein Grieche und ein Armenier,<ref>Stefanie Michels: [https://books.google.co.tz/books?id=uPZPzOzd-lgC&pg=PA244&lpg=PA244&dq=effendi+Fahim+schutztruppe&source=bl&ots=Mil4PgroSD&sig=V4LvG6ZCGOSe2tAblv8zno1G2BU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjvk7CluPnbAhWBGywKHehOBzUQ6AEIRTAL#v=onepage&q=effendi%20Fahim%20schutztruppe&f=false ''Totale Mobilmachung in Afrika''.] In: Elise Julien, Arnd Bauerkämper: ''Durchhalten! Krieg und Gesellschaft im Vergleich 1914–1918''. Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-36389-8, Seite 244, Ansicht via google books; Erwähnung je eines griechischen und armenischen Effendi</ref> die gleichwohl als „Farbige“ eingestuft und besoldet wurden. Sie galten deutschen Soldaten gegenüber nicht als Vorgesetzte. Da die bloße Existenz „farbiger“ Offiziere angesichts des [[Rassismus]] unter Deutschen irritierend wirkte, wurden vor dem Ersten Weltkrieg keine Anstellungen bzw. Beförderungen zum Effendi mehr vorgenommen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Dienstgrade |wayback=20070706194027 |text=''Dienstgrade''. }} In: ''[[Deutsches Koloniallexikon]]''</ref> Die vorhandenen Effendis blieben bis zum Ende der jeweiligen Dienstzeit aktiv. Während des Weltkriegs wurden wieder Beförderungen zum Effendi ausgesprochen.

== Entstehung der Schutztruppe ==
[[Datei:Ost-Afrika.png|mini|Darstellung von Angehörigen der Ostafrika-Schutztruppe, aus: ''Das kleine Buch vom Deutschen Heere'' (1901)]]

Nach Übernahme des „[[Deutsche Kolonien|Schutzgebietes]]“ durch das Reich wurde per [[Reichsgesetz]] vom [[#Weblinks|22. März 1891]] die [[Schutztruppe]] in Deutsch-Ostafrika errichtet. Die bis dahin private Wissmanntruppe wurde in diese Schutztruppe übernommen und bildete anfangs ihren Kern. Zunächst war sie der [[Kaiserliche Marine|Kaiserlichen Marine]] unterstellt, kam dann mit dem Schutztruppengesetz von 1896 aber unter die Aufsicht des [[Reichskolonialamt]]es.

Im folgenden Jahr wurden einige Einheiten als Polizeitruppe ausgewählt, die direkt den örtlichen Verwaltungsstellen zugeteilt wurden. 1894/95 wurde dann die [[Polizei]] von der Schutztruppe getrennt.

Anfangs hatten die ostafrikanischen Streitkräfte einen Umfang von 10 [[Kompanie (Militär)|Kompanien]]. Die Truppe umfasste damals etwas über 1.600 Mann, davon 31 deutsche [[Offizier]]e und 42 [[Unteroffizier]]e, 12 „farbige“ Offiziere und 50 Unteroffiziere sowie ca. 1.500 [[Askari]]s. Hinzu kamen etwa 60 deutsche Offiziere und Beamte im Sanitäts- und Verwaltungsdienst.<ref>Details bei Julia Meerkatz: ''Schwarz-Weiss-Rot über Ostafrika''. LIT Verlag, Berlin/Hamburg/Münster 1997, ISBN 3-8258-2755-0, S. 7.</ref>

Für die Ausrüstung der Schutztruppe wurden insgesamt ältere Waffen der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]] wie das [[Mauser Modell 71]] ausgegeben. Erst vor und mit Beginn des Ersten Weltkrieges liefen mit dem [[Mauser Modell 98|Gewehr 98]] auch neue Handfeuerwaffen zu und die Truppe wurde mit [[Maschinengewehr]]en und leichten [[Feldgeschütz]]en ausgestattet.

== Kriege in der Kolonie ==
Die Schutztruppe setzte in Kriegen gegen die [[Hehe]] (1891–1894) sowie gegen die Stämme im Süden der Kolonie während des sogenannten [[Maji-Maji-Aufstand]]es 1905 die Herrschaftsansprüche des Deutschen Reiches durch.

{{Siehe auch|Liste der Aufstände in den deutschen Kolonien und Schutzgebieten}}

=== Hehe-Krieg ===
[[Datei:Eckenbrecher Tropische Landschaft in Deutsch-Ostafrika.jpg|mini|''Tropische Landschaft in Deutsch-Ostafrika'' von [[Themistokles von Eckenbrecher]], 1896, Darstellung einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen einheimischer Bevölkerung und deutschen Kolonialtruppen]]

Im Kampf gegen die [[Hehe]] erlitt die Schutztruppe ihre erste Niederlage. Das Volk der Hehe im Hochland um [[Iringa]] dehnte seit den 1860er Jahren seinen Einflussbereich aus. Es hatte von den [[Sangu (Volk)|Sangu]] die Kampfweise der [[Zulu (Volk)|Zulu]] übernommen und war damit seinen Nachbarn militärisch überlegen. Als die Deutschen darangingen, das Hinterland der Küste unter ihre Kontrolle zu bringen, mussten sie mit dieser Macht zusammenstoßen. Da die Kolonialregierung die wichtige Karawanenroute von der Küste nach [[Ujiji]] am Tanganjikasee gefährdet sah, machte sich der erste Kommandeur der Schutztruppe, [[Emil von Zelewski]], zur Unterwerfung der Hehe auf. Im Juli 1891 marschierte er mit seinem Bataillon der Schutztruppe, bestehend aus drei Kompanien mit 13 Offizieren, 320 Askaris, 170 Trägern sowie Maschinengewehren und leichten Feldgeschützen, von der Küste aus in Richtung Südwesten. Zelewski rechnete mit einer „[[Strafexpedition]]“, traf nur wenige Vorsichtsmaßnahmen und begann nach Erreichen des Hehelandes am 30. Juli mit dem Beschießen und Niederbrennen von Dörfern. Die Hehe unter ihrem Häuptling [[Chief Mkwawa|Mkwawa]] zogen 3000 Kämpfer zusammen und erwarteten die Schutztruppe in der Nähe des Ortes [[Lugalo]] (auch: Rugaro). Mit Zelewski an der Spitze marschierte die Kolonne mitten zwischen die gut getarnten Hehe, die im [[Gefecht bei Rugaro]] binnen zehn Minuten die koloniale Streitmacht auslöschten. Der Kommandeur starb inmitten seiner Leute. Lediglich vier deutschen Offizieren und Unteroffizieren, zwei Effendis und 62 Askaris gelang die Flucht.<ref>Morlang, S. 2.</ref><ref>Gewald, S. 11, [http://www.ascleiden.nl/Pdf/workingpaper63.pdf ascleiden.nl] (PDF).</ref>

Diese Niederlage war der Auftakt zu einem über drei Jahre währenden Buschkrieg, in dem die Schutztruppe unter dem neuen Kommandeur [[Friedrich von Schele]] mit überlegener Bewaffnung und vorsichtiger als beim ersten Mal die [[Boma (Gebäude)|Boma]] Mkwawas stürmte und das Heheland mit der Taktik der [[Verbrannte Erde|verbrannten Erde]] überzog.<ref>Details und Namen bei [[:en:Hehe people]]</ref> Mkwawa konnte sich lange Zeit dem Zugriff entziehen, bis er sich am 19. Juli 1898, verwundet und eingeschlossen, von einem seiner letzten Krieger töten ließ.

=== Maji-Maji-Aufstand ===
{{Hauptartikel|Maji-Maji-Aufstand}}

Im Jahre 1905 kam es im Süden der Kolonie zu einer breiten Aufstandsbewegung gegen die deutsche Herrschaft. Die Schutztruppe konnte durch ihre moderne Waffentechnik die Angriffe der einheimischen Gegner abschlagen, die in der [[Schlacht bei Mahenge]] mit Vorderladern, Speeren und Pfeilen gegen Maschinengewehrstellungen anstürmten. Zur Verstärkung der Schutztruppe wurden 170 [[Marineinfanterie#Norddeutsche und Kaiserliche Marine|Marineinfanteristen]] aus Deutschland nach Ostafrika geschickt. Weiterhin griff die Schutztruppe auf [[Rugaruga]]-Hilfstruppen aus Volksgruppen zurück, die sich nicht am Aufstand beteiligten, etwa die [[Wahehe]] und [[Wayao]].<ref>Winfried Speitkamp: ''Deutsche Kolonialgeschichte''. Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017047-8, S. 131.</ref>

Nachdem die Maji-Maji-Kämpfer zu einer Guerillataktik übergingen, überzog die Schutztruppe die betroffenen Landesteile mit systematischer Vernichtung von Dörfern und Brunnen sowie Wegnahme des Viehs, Abbrennen von Feldern und Lebensmittelspeichern. Damit konnten die Aufständischen ausgehungert und zur Aufgabe gezwungen werden. Die dadurch verursachte allgemeine Hungersnot kostete viele Menschen das Leben, Schätzungen sprechen von 100.000 bis 300.000 Toten.<ref>Quellen bei {{Webarchiv |url=http://members.aol.com/haukehaien/aufstand.htm |text= |wayback=20071101075354}} Downloadmanuskript Anmerkung 252 (Arbeiten von Walter Nuhn: ''Flammen über Deutschost.'' Wilhelmshaven 1991, S. 157 und Karl-M. Seeberg: ''Der Maji-Maji-Krieg gegen die deutsche Kolonialherrschaft.'' Berlin 1989, S. 88)</ref>

== Vorkriegsbestand der ostafrikanischen Schutztruppe ==
[[Datei:Skizze der Verteilung der Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika (1908).jpg|mini|Skizze der Verteilung der Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika (1908)]]
Vor Beginn des Ersten Weltkrieges war der Stellenplan der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika wie folgt:<br />
2 [[Stabsoffizier]]e, 17 [[Hauptmann (Offizier)|Hauptleute]], 49 [[Oberleutnant]]s und [[Leutnant]]s, 42 [[Sanitätsoffizier]]e, 1 Intendanturrat, 2 Intendantursekretäre, 1 [[Zahlmeister]], 8 Unterzahlmeister, 4 Oberfeuerwerker und Feuerwerker, 8 Waffenmeister, 60 Unteroffiziere, 66 Sanitätsunteroffiziere und 2.472 afrikanische [[Soldat]]en.
[[Datei:Askari-Ostafrika.jpg|mini|hochkant|Darstellung eines Trompeters von [[Richard Knötel]]]]
[[Datei:Cavallery of German Schutztruppe 1911.jpg|mini|Kavallerie der Schutztruppe auf Zebras (1911)]]
Die Schutztruppe war in 14 [[Kompanie (Militär)|Kompanien]] eingeteilt; außerdem gehörten zu ihr ein Rekrutendepot, in dem vor Kriegsbeginn 154 Askari ausgebildet wurden und eine Signalabteilung.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Schutztruppen |wayback=20070611000725 |text=''Schutztruppen''. }} In: ''[[Deutsches Koloniallexikon]]'', 1920</ref>

* '''[[Deutsch-Ostafrika]] Kommando [[Daressalam]]'''
** 1. Kompanie: [[Arusha|Aruscha]] (Norden)
** 2. Kompanie: [[Iringa]] und [[Ubena]]
** 3. Kompanie: [[Lindi]] (südliche Küste)
** 4. Kompanie: [[Kilimatinde]] und [[Singida (Tansania)|Singida]] (zentrales [[Tanganjika]])
** 5. Kompanie: [[Masoko (Rungwe)|Masoko]] (Bezirk Langenburg-[[Tukuyu]] am [[Nyassasee]])
** 6. Kompanie: [[Ujiji]] und [[Kassulo]] (am [[Tanganjikasee]])
** 7. Kompanie: [[Bukoba]], [[Usuwi]] (Biharamulo) und [[Kifumbiro]] westlich des [[Victoriasee|Viktoriasee]]
** 8. Kompanie: [[Tabora]] (Zentraltanganjika)
** 9. Kompanie: [[Bujumbura|Usumbura (j. Bujumbura)]] in [[Burundi]]
** 10. Kompanie: [[Daressalam]]
** 11. Kompanie: [[Kissenji]] und [[Ruhengeri]] ([[Ruanda]])
** 12. Kompanie: [[Mahenge]] (südliches Bergland)
** 13. Kompanie: [[Kondoa (Tansania)|Kondoa-Irangi]] (zwischen [[Dodoma]] und [[Arusha]])
** 14. Kompanie: [[Mwanza]] und [[Fort Ikoma]] (Südlich des Viktoriasee)
** zusätzlich in [[Daressalam]]: ein Rekrutendepot, eine Signalabteilung und die Intendantur.

=== Kommandostruktur der Schutztruppe ===
Die Schutztruppen in den einzelnen deutschen Kolonien unterstanden dem [[Kommando der Schutztruppen]] in Berlin. In jeder Kolonie wurde ein Kommando eingerichtet, das für Deutsch-Ostafrika in Daressalaam bestand. Den Oberbefehl über die Schutztruppe hatte der Gouverneur. Als militärischer Befehlshaber fungierte der Kommandeur.

Diese Struktur sollte im Kriege zu Konflikten führen, da Gouverneur [[Heinrich Schnee]] berufend auf die [[Kongokonferenz|Kongoakte]] auf die Neutralität der Kolonie hoffte, während der kurz vor dem Krieg am 13. April 1914 ernannte neue Kommandeur, [[Oberstleutnant]] [[Paul von Lettow-Vorbeck]], darauf abzielte, möglichst viele Kräfte des britischen Gegners zu binden und ihm möglichst umfangreichen Schaden zuzufügen. Lettow-Vorbeck setzte sich schließlich durch.

=== Kommandeure der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika ===
* [[Emil von Zelewski]] (1. April 1891 bis 17. August 1891)
* Oberst [[Friedrich von Schele]] (23. Oktober 1893 bis 25. März 1895)
* Oberstleutnant [[Lothar von Trotha]] (25. Mai 1895 bis 17. August 1897)
* Generalmajor [[Eduard von Liebert]] (22. September 1897 bis 12. März 1901)
* Major [[Gustav Adolf von Götzen|Gustav Adolf Graf von Götzen]] (12. März 1901 bis 14. April 1906)
* Oberstleutnant [[Kurt von Schleinitz]] (28. Mai 1907 bis 13. April 1914)
* Generalmajor [[Paul von Lettow-Vorbeck]] (13. April 1914 bis 25. November 1918)

== Im Ersten Weltkrieg ==
''Zum Verlauf siehe Hauptartikel [[Erster Weltkrieg in Ostafrika]]''

=== Veränderungen in der Schutztruppe ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 105-DOA3057, Deutsch-Ostafrika, Askarikompanie beim Abmarsch.jpg|mini|Askari-Kompanie vor dem Abmarsch im Ersten Weltkrieg]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 105-DOA0966, Deutsch-Ostafrika, Kriegssafari.jpg|mini|Askari-Kompanie auf einer Kriegssafari im Ersten Weltkrieg]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 105-DOA7092, Deutsch-Ostafrika, Askari.jpg|mini|Askaris heben im Ersten Weltkrieg Schützengraben aus.]]

Mit Kriegsbeginn wurden die Polizeieinheiten mit ihren rund 2200 Askaris sowie 60 deutschen Polizeioffizieren und Wachtmeistern der Schutztruppe unterstellt. Hinzu kamen in den ersten Monaten des Krieges Freiwillige bzw. dienstverpflichtete Deutsche, die in der Kolonie wohnten oder sich hier zu Kriegsbeginn besuchsweise aufhielten. Zu letzteren gehörte der pensionierte [[Generalmajor]] der sächsischen Armee [[Kurt Wahle]], der sich Lettow-Vorbeck unterstellte und während des Krieges Kommandoaufgaben übernahm. Ebenfalls unterstellten sich Marinesoldaten des unbewaffneten Vermessungsschiffes ''[[Möwe (Schiff, 1907)|SMS Möwe]]'' unter [[Korvettenkapitän]] Gustav Zimmer (1875–?) der Schutztruppe. 1915 schloss sich noch die Besatzung des [[Selbstversenkung|selbstversenkten]] [[Kleiner Kreuzer|Kleinen Kreuzers]] ''[[Königsberg (Schiff, 1907)|Königsberg]]'' an. Hinzu kamen Besatzungsmitglieder der beiden [[Blockadebrecher]] ''[[Marie (Schiff, 1906)|Marie]]'' und ''[[Rubens (Schiff)|Rubens]]''.

Die Marinesoldaten bildeten zeitweilig eigene Einheiten. Beispielsweise war das „Kommando Möwe“ bis 1916 für den Betrieb von bewaffneten Dampfern und Motorbooten auf dem [[Tanganjikasee]] und dem [[Kiwusee|Kivusee]] zuständig.

Zu den Freiwilligen gehörten außer Deutschen auch einige Angehörige der anderen [[Dreibund]]staaten, [[Königreich Italien (1861–1946)|Italien]] und [[Österreich-Ungarn]], sowie [[Buren]], die in der Kolonie lebten. Aus den Freiwilligen und Reservisten wurden zusätzliche Einheiten aufgestellt. Im Unterschied zu den „Feldkompanien“ der Askaris wurden diese „Schützenkompanien“ genannt. Ihnen wurden jeweils einige Askaris zugeteilt, die der Einweisung in den Buschkrieg dienten. Nach der [[Schlacht bei Tanga]] meldeten sich auch [[islam]]ische Freiwillige aus den Küstenstädten. Die sogenannte „arabische Kompanie“, auch „Araberkorps“ genannt, wurde jedoch nach wenigen Gefechten –&nbsp;unter eigener grüner Flagge&nbsp;– wieder aufgelöst.<ref>Michael Pesek: [http://www.zeit.de/2004/09/A-Dt_Jihad ''Allah strafe England!''] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 9/2004.</ref>

In den ersten Monaten des Krieges verfügte die deutsche Seite auch über einen privaten deutschen [[Doppeldecker (Flugzeug)|Doppeldecker]], der für die Teilnahme an [[Flugschau]]en in Afrika unterwegs war und 1914 in Deutsch-Ostafrika vom Kriegsbeginn überrascht wurde. Auf einem der ersten Erkundungsflüge wurde die Maschine bereits abgeschossen und der Pilot [[Bruno Büchner]] verwundet. Das reparierte Flugzeug stürzte bei einem Probeflug nochmals ab und war danach nicht mehr brauchbar.<ref>[http://www.theaerodrome.com/forum/aircraft/33565-ago-otto-pusher-biplane-specifications.html Posting vom 28. November 2007]</ref>

Insgesamt stieg die Zahl der Askaris in der Schutztruppe bis Anfang 1916 auf über 13.000 an. Von ihnen desertierten im weiteren Verlauf des Krieges etwa 2.850.<ref>[[John Iliffe]]: ''A Modern History of Tanganyika.'' S. 248 [http://books.google.de/books?id=m0dalboHfXgC&printsec=frontcover&dq=John+Iliffe,+A+Modern+History+of+Tanganyika&lr=&sig=jw4UpuC_ohUB3_pMKLgjDVQW61U#PPA250,M1 (Iliffe via google book search)]</ref> Dem stehen Angaben gegenüber, denen zufolge von 14.598 Askari mindestens ein Drittel desertierten.<ref>Heinrich Loth: ''Geschichte Afrikas. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Teil II: ''Afrika unter imperialistischer Kolonialherrschaft und die Formierung der antikolonialen Kräfte 1884–1945.'' Akademie-Verlag, Berlin 1976, S. 119.</ref>

Wie bereits im Maji-Maji-Aufstand und anderen früheren Feldzügen setzte die Schutztruppe ebenso wie ihre britischen Gegenspieler von Fall zu Fall auch [[Rugaruga]] ein, also mit einfachen Waffen ausgerüstete [[Irreguläre Truppe|irreguläre Hilfstruppen]] aus den afrikanischen Stämmen.<ref>[http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Rugaruga ''Rugaruga''.]{{Toter Link|url=http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=Rugaruga |date=2023-01 }} In: ''[[Deutsches Koloniallexikon]]''</ref>

Neben den Soldaten und Hilfstruppen kamen in großer Zahl [[Gepäckträger (Beruf)|Träger]] zum Einsatz. Ihre Zahl überstieg die der Soldaten um ein Mehrfaches. Auf dem Höhepunkt ihrer Mannschaftsstärke im Jahr 1916 hatte die Schutztruppe ca. 45.000 Träger.<ref>John Iliffe: ''A Modern History of Tanganyika.'' S. 249 ff [http://books.google.de/books?id=m0dalboHfXgC&printsec=frontcover&dq=John+Iliffe,+A+Modern+History+of+Tanganyika&lr=&sig=jw4UpuC_ohUB3_pMKLgjDVQW61U#PPA250,M1 (Iliffe via google book search)]</ref> Als die Schutztruppe 1918 kapitulierte, waren 3000 Träger bei den letzten 155 Europäern und 1168 Askaris. Während sie anfangs angeworben waren, wurden sie im weiteren Verlauf des Krieges in diesen Dienst gepresst. Insgesamt dürften auf deutscher Seite an die 200.000 Träger während der Kriegsjahre eingesetzt worden sein. Ihre Verlustraten waren durch harte Einsatzbedingungen, schlechte Ernährung und mangelnde medizinische Versorgung sehr hoch.<ref>vgl. die ausführliche, gut dokumentierte Diskussion auf {{Webarchiv |url=http://www.geschichtsforum.de/f57/paul-von-lettow-vorbeck-held-mit-kleinen-fehlern-7310 |text=Geschichtsforum: Paul von Lettow-Vorbeck – Held mit kleinen Fehlern? |wayback=20091024000212}}</ref>
{{Siehe auch|Träger in Ostafrika im Ersten Weltkrieg}}

=== Kämpfe der Schutztruppe ===
{{Hauptartikel|Erster Weltkrieg in Ostafrika}}
[[Datei:Bundesarchiv Bild 105-DOA7215, Deutsch-Ostafrika, Askari Truppe im Gefecht.jpg|mini|Askaris im Gefecht während des Ersten Weltkriegs]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 105-DOA3157, Deutsch-Ostafrika, deutsche Gräber.jpg|mini|Gräber deutscher Soldaten in Deutsch-Ostafrika]]

In der Anfangsphase des Krieges waren die militärischen Kräfte in Ostafrika auf allen Seiten zu schwach für größere Aktionen. Es gelang der ostafrikanischen Schutztruppe, den britischen Gegner durch Angriffe auf die [[Uganda-Bahn|Ugandabahn]] ernsthaft zu beunruhigen. Mit der Besetzung der kenianischen Grenzstadt [[Taveta (Stadt)|Taveta]] gelang ein leichter Prestigegewinn. Dagegen transportierten die Briten Einheiten der anglo-indischen Kolonialarmee nach [[Mombasa]] und begannen im November 1914 einen Angriff auf den Nordosten der Kolonie, der ihnen Niederlagen bei [[Schlacht bei Tanga|Tanga]], bei Longido am [[Kilimandscharo]] und bei [[Schlacht um Jassini|Jassini]] an der Küste einbrachte. Danach beschränkte sich der Krieg auf weitere Grenzgefechte, weil die Briten während des Jahres 1915 stärkere Kräfte für eine Großoffensive nach Kenia brachten, die dann 1916 begann.

Vor dem kombinierten Angriff der Briten aus Kenia und [[Rhodesien]] sowie der [[Belgien|Belgier]] vom [[Geschichte der Demokratischen Republik Kongo#Belgische Kolonialherrschaft|Kongo]] her wich die Schutztruppe nach Süden aus und musste bis zum September 1916 sowohl die Bahnlinien als auch die bedeutenden Städte der Kolonie aufgeben. Die Deutschen hielten sich noch bis November 1917 in einem ständig schrumpfenden Gebiet im unwegsamen Südosten der Kolonie. Nach starken Verlusten ließ Lettow-Vorbeck, 1916 zum [[Oberst]] und im November 1917 zum [[Generalmajor]] befördert, seine Verwundeten und Marschunfähigen zurück und ging mit einer kleinen Truppe von knapp 1900 Soldaten auf portugiesisches Gebiet in [[Mosambik]] über. Auch hier wurde er von britischen Einheiten verfolgt, konnte aber seine Vorräte mehrfach auffrischen und sich entscheidenden Kampfhandlungen gegen stärkere Gegner entziehen.

Am 28. September 1918 überschritt die noch etwa 1500 Mann starke Schutztruppe von Mosambik die Grenze zu Deutsch-Ostafrika und zog einen Monat lang durch den Südwesten der Kolonie. Nachdem sie am 1. November den Boden der britischen Kolonie [[Nordrhodesien]] betreten hatte, gelangte die Schutztruppe in einem mehrtägigen Gewaltmarsch bis in den Osten der portugiesischen Kolonie [[Angola]]. Am 13. November erfuhr sie durch einen gefangengenommenen Motorradfahrer der britischen Truppen, der eine Depesche für den Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte mit sich führte, vom Waffenstillstand in Europa. Es folgten Verhandlungen zwischen dem deutschen und dem britischen Oberbefehlshaber in Ostafrika und am 25. November 1918 legte die noch 1300 Mann starke Schutztruppe nach den Waffenstillstandsbedingungen in [[Mbala (Sambia)|Abercorn]] südlich des [[Tanganjikasee|Tanganjika-Sees]] die Waffen nieder.

=== Nachkriegssituation ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 105-DOA7232, Deutsch-Ostafrika, Paul Emil von Lettow-Vorbeck.jpg|mini|Paul von Lettow-Vorbeck mit heimkehrenden Schutztruppenangehörigen in Berlin, 2. März 1919]]
[[Datei:German WW1 Memorial in Iringa.jpg|mini|Deutsches Kriegserinnerungsmal in [[Iringa]]]]

Im Januar 1919 wurden die deutschen Angehörigen der Truppe von Daressalam zurück nach Europa verschifft, wo ihnen am 2. März 1919 ein öffentlicher Empfang in Berlin bereitet wurde.

Lettow-Vorbeck beteiligte sich mit vielen seiner verbliebenen Soldaten an den Auseinandersetzungen in der jungen Weimarer Republik. 1919 wurde aus ehemaligen Angehörigen der Schutztruppe das Schutztruppen-Regiment Nr.&nbsp;1 aufgestellt, das im Rahmen der von Lettow-Vorbeck befehligten sogenannten [[Marine-Division#Deutsches Reich|Marine-Division]] u.&nbsp;a. bei den [[Sülzeunruhen]] in Hamburg eingesetzt wurde. Lettow-Vorbeck beteiligte sich 1920 aktiv am [[Kapp-Putsch]], woraufhin er am 20. Oktober 1920 mit einer [[Charakter (Titel)|Charakterisierung]] zum [[Generalleutnant]] unter Beibehaltung seiner Pensionsansprüche und mit dem Recht, weiterhin seine Uniform tragen zu dürfen, aus der Reichswehr entlassen wurde.

Für die afrikanischen Askari setzte er 1926 eine Rente durch, die später von der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik Deutschland]] weitergezahlt wurde. Am 27. August 1939, dem sogenannten [[Schlacht bei Tannenberg (1914)|Tannenbergtag]], ehrte [[Adolf Hitler|Hitler]] ihn durch die Verleihung des Charakters eines [[General der Infanterie|Generals der Infanterie]].<ref>Sandra Maß: ''Weiße Helden, schwarze Krieger. Zur Geschichte kolonialer Männlichkeit in Deutschland 1918–1964''. Böhlau, Köln 2006, S. 229–233.</ref> 1953 reiste er noch einmal nach Ostafrika und traf sich mit vielen seiner ehemaligen Soldaten.

== Filme ==
* [[Die Reiter von Deutsch-Ostafrika]], 1934
* [[Mamba (1930)|Mamba]], USA 1930, Regie: [[Albert S. Rogell]]
* [[African Queen]], 1951
* [[Ehrenhäuptling der Watubas]], TV-BRD 1974, Regie: [[Rolf Olsen]]

== Siehe auch ==
* [[Kolonialpolizei]]
* [[Kommando der Schutztruppen]]
** [[Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika]]
** [[Schutztruppe für Kamerun]]

== Literatur ==
* [[Tanja Bührer]]: ''Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Koloniale Sicherheitspolitik und transkulturelle Kriegführung 1885 bis 1918.'' Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-70442-6.<ref>Tanja Bührer: [http://books.google.de/books?id=LMGLLzmmcQsC&pg=PA110&lpg=PA110&dq=1896+Schutztruppengesetz&source=bl&ots=nki21JwmkR&sig=dfztnaRAB_CweXv2dA81nwIinnE&hl=de&sa=X&ei=PIykT9rdCsvE4gSuuYXGCQ&ved=0CF4Q6AEwBQ#v=onepage&q=1896%20Schutztruppengesetz&f=false ''Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika: Koloniale Sicherheitspolitik und transkulturelle Kriegführung, 1885 bis 1918''.] Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2011, ISBN 978-3-486-70442-6.</ref>
* Thomas A. Crowson: ''When elephants clash. A critical analysis of Major General Paul Emil von Lettow-Vorbeck in the East African Theatre of the Great War''. [[Masterarbeit]]. Storming Media, Washington DC 2003.
* Byron Farwell: ''The Great War in Africa, 1914–1918.'' W. W. Norton & Company, 1989, ISBN 0-393-30564-3.
* Werner Haupt Die Deutsche Schutztruppe 1889–1918 [https://ia800301.us.archive.org/15/items/WernerHauptDieDeutscheSchutztruppe18891918/Werner_Haupt_Die_deutsche_Schutztruppe_1889_1918_text.pdf archive.org] (PDF; 46&nbsp;MB)
* [[Jürgen Kraus (Historiker)|Jürgen Kraus]], Thomas Müller: ''Die deutschen Kolonial- und Schutztruppen von 1889 bis 1918. Geschichte, Uniformierung und Ausrüstung.'' (= Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt. 7). Verlag Militaria, Wien 2009, ISBN 978-3-902526-24-3.
* Eva Maria Laederach: ''Die Entstehung der deutschen Schutztruppe in Ostafrika''. VDM Verlag, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-639-17854-8.
* Wolfgang-Eisenhardt Maillard, Jürgen Schröder: ''Das Offizierkorps der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika im Weltkrieg 1914–18.'' Traditionsverband ehemaliger Schutz- und Überseetruppen e.&nbsp;V., 2003
* Stefanie Michels: ''Schwarze deutsche Kolonialsoldaten. Mehrdeutige Repräsentationsräume und früher Kosmopolitismus in Afrika'', transcript-Verlag, Bielefeld 2009 (Schriftenreihe: ''Histoire'', Band 4). ISBN 978-3-8394-1054-7. ISBN 978-3-8376-1054-3
* Charles Miller: ''Battle for the Bundu: The First World War in German East Africa''. Macdonald & Jane’s, London 1974.
* Edward Paice: ''„Tip and Run“. The untold tragedy of the Great War in Africa''. Weidenfeld & Nicolson, London 2007, ISBN 978-0-297-84709-0.
* Edwin Palmer Hoyt: ''Guerilla: Colonel Von Lettow-Vorbeck and Germany’s East African Empire''. Macmillan, New York ca. 1981, ISBN 0-02-555210-4.
* Uwe Schulte-Varendorff: ''Kolonialheld für Kaiser und Führer. General Lettow-Vorbeck – Mythos und Wirklichkeit''. Ch. Links Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-86153-412-6.
* John C. Stratis: ''A Case study in leadership. Colonel Paul Emil von Lettow-Vorbeck''. NTIS, Springfield VA 2002. (Mikrofiche-Edition)
* {{Britannica 1911 |Lemma=East Africa, Military Operations |Band=30 |Seite=871}}
* ''[[s:Verordnung, betreffend das strafgerichtliche Verfahren gegen die Militärpersonen der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika|Verordnung, betreffend das strafgerichtliche Verfahren gegen die Militärpersonen der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika (1891)|Verordnung, betreffend das strafgerichtliche Verfahren gegen die Militärpersonen der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika|Verordnung, betreffend das strafgerichtliche Verfahren gegen die Militärpersonen der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika]]''. 1891 ([[Wikisource]])

== Weblinks ==
{{Commonscat|Schutztruppe of German East Africa|Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika}}
{{Wikisource|Gesetz, betreffend die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika|Gesetz, betreffend die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika (1891)}}
* [https://www.yumpu.com/de/document/read/21534182/lesen-golf-dornseif Innere Führung der Askari-Truppe 1890 bis 1900.] (PDF; 843&nbsp;kB) Golf Dornseif

=== Zum Hehekrieg ===
* Jan-Bart Gewald: [http://www.ascleiden.nl/Pdf/workingpaper63.pdf ''Colonial Warfare: Hehe and World War One, the wars besides Maji Maji in south-western Tanzania''.] (PDF; 78&nbsp;kB) ASC Working Paper, 63/2005
* {{Webarchiv |url=http://www.mkwawa.com/day1lugalo.asp |text=Der Kampf bei Lugalo |wayback=20090105174507}} auf mkwawa.com
* Paul Beck: [http://www.savageandsoldier.com/articles/africa/GermanWars.html ''German Colonial Wars''.] Schilderung von Zelewskis Zug gegen Mkwawa

=== Zum Ersten Weltkrieg ===
* [http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/ostafrika/index.html ''1914–18. Der Krieg in Deutsch-Ostafrika''.] [[Deutsches Historisches Museum]] {{DHM-HdG}}
* [http://www.jaduland.de/kolonien/afrika/tanzania/text/spreng.html Beschreibung einer Patrouille gegen die Ugandabahn]

== Einzelnachweise ==
<references />

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