„Bahnhof Forchheim (Oberfr)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Verbesserung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 35: Zeile 35:
Mit der Eröffnung des Teilabschnittes der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] von [[Nürnberg]] nach [[Bamberg]] am 1. Februar 1844 bekam Forchheim einen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz, der [[Schienenpersonenverkehr|Personenverkehr]] wurde einen Monat später aufgenommen. Am 1. Juni 1891 wurde die in Forchheim abzweigende Strecke nach Ebermannstadt eröffnet, die später nach [[Heiligenstadt in Oberfranken]] und [[Behringersmühle]] weitergeführt wurde. 1892 wurde eine weitere [[Stichstrecke]] in Betrieb genommen, die über [[Hemhofen]] nach [[Höchstadt an der Aisch]] führte. Die Strecke nach Höchstadt wurde 1984 im Personenverkehr stillgelegt. Zwischenzeitlich existierten Planungen, die Strecke als Bestandteil der [[Stadt-Umland-Bahn Erlangen]] zu reaktivieren, was aber 2002 scheiterte. In der Folge wurde die Strecke 2005 vollständig stillgelegt und 2008 entwidmet. Die Gleise der Strecke wurden abgebaut.<ref>[http://bahnrelikte.net/bst/bst.php?id=112 Bahnhof Forchheim (Oberfr)] auf bahnrelikte.net, abgerufen am 11. November 2017</ref> Die VGN-Buslinie 206 bedient heute weitgehend diese ehemalige Strecke auf Straßenwegen.
Mit der Eröffnung des Teilabschnittes der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] von [[Nürnberg]] nach [[Bamberg]] am 1. Februar 1844 bekam Forchheim einen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz, der [[Schienenpersonenverkehr|Personenverkehr]] wurde einen Monat später aufgenommen. Am 1. Juni 1891 wurde die in Forchheim abzweigende Strecke nach Ebermannstadt eröffnet, die später nach [[Heiligenstadt in Oberfranken]] und [[Behringersmühle]] weitergeführt wurde. 1892 wurde eine weitere [[Stichstrecke]] in Betrieb genommen, die über [[Hemhofen]] nach [[Höchstadt an der Aisch]] führte. Die Strecke nach Höchstadt wurde 1984 im Personenverkehr stillgelegt. Zwischenzeitlich existierten Planungen, die Strecke als Bestandteil der [[Stadt-Umland-Bahn Erlangen]] zu reaktivieren, was aber 2002 scheiterte. In der Folge wurde die Strecke 2005 vollständig stillgelegt und 2008 entwidmet. Die Gleise der Strecke wurden abgebaut.<ref>[http://bahnrelikte.net/bst/bst.php?id=112 Bahnhof Forchheim (Oberfr)] auf bahnrelikte.net, abgerufen am 11. November 2017</ref> Die VGN-Buslinie 206 bedient heute weitgehend diese ehemalige Strecke auf Straßenwegen.


Die Bahnsteige des Bahnhofs waren ursprünglich auf den ersten fünf Gleisen mit einem Hausbahnsteig und zwei Mittelbahnsteigen vom Bahnhofsgebäude aus angelegt. Sie wurden durch einen Unterführung auf Höhe des südlichen Bereiches des Bahnhofsgebäudes verbunden. Es bestand eine zweite, städtisch betriebene Unterführung im nördlichen Teil des Bahnhofs ohne Zugang zu den Bahnsteigen und diente ledglich Fußgängern zur sicheren Ost-West-Passage. Bis etwa 1990 führte das Gleis 1 direkt nach Höchstadt, wurde danach abgebaut und lag bis zur Wiederinbetriebnahme zum Fahrplanwechsel für die S-Bahneingliederung am 12.12.2010 still. Der Bahnsteig 1 wurde umittelbar davor zeitgemäß und barrierefrei umgebaut und als [[Stumpfgleis]] für endende bzw. beginnende Züge aus bzw. in Richtung Nürnberg genutzt. Der Gleisanschluss Richtung Norden bzw. Bamberg erfolgte erst 2018 für die haltenden Regionalexpresse aus Bamberg nach Nürnberg. Hierfür wurde letztlich das Gleis 1 verlängert und mit Schallschutzwänden versehen. Die bisherigen beiden Unterführungen wurden an einem neuen, dem heutigen Standort, nördlich des Bahnhofsgebäudes (auch Funktional) zusammengelegt, sodass ebenfalls die Treppenanlagen versetzt und erstmalig mit Aufzügen zur kompletten Barrierefreiheit ausgestattet wurde. Am ersten Mittelbahnsteig mit zwei Treppenanlagen und den Gleisen 2 und 3 hielten die durchfahrenden Züge der Hauptstrecke Bamberg - Nürnberg. Am zweiten Mittelbahnsteig mit lediglich einer Treppenanlage richtung Süden, diente das Gleis 4 vereizelt als Ausweich- oder Endgleis für Züge der Hauptstrecke. Das Gleis 5 führte, wie heute an der östlichsten Bahnsteigkante, direkt nach Behringersmühle bzw. Ebermannstadt. Im Anschließenden östlichen Teil der Bahnsteiggleise gab es weitere Gleise für den Güterverkehr und zum Abstellen von Zügen. Zudem gab es auch damals eine Anlage für die Zugbereitstellung inkl.Tankstelle in diesem Bereich. Nordöstlich der Bahnhofsbrücke (Bayreuther Straße), parallel zur Hainstraße befand sich ein Güterterminal. Die südlich des Bahnhofs liegende Trubbachbrücke war ursprünglich viergleisig ausgeführt. Nahe des Gleisbereichs von der Schokoladenfabrik [[Piasten (Unternehmen)|Piasten]] (nördlich) bis zur Truppach (südlich) haben bzw. hatten einige Unternehmen einen Gleisanschluss. Unter anderem befand sich bis ins 21.Jahrhundert ein Postverteilungszentrum, ehemals mit Postamt an der Strecke bzw. am Bahnhofsplatz. Heute befinden sich dort Gebäude für ein Hotel, einem Bäcker und zum Wohnen. Der Bahnhofsplatz war ursprünglich mit einer Wiese versehen und wurde für den zentralen Omnibusbahnhof zeitgemäß für den ÖPNV umgestaltet. Der ehemalige [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]] führte unmittelbar parallel am Bahnhofsgelände vorbei, auf der Fläche der heutigen [[Bundesstraße 470|B470]].
Die Bahnsteige des Bahnhofs waren ursprünglich auf den ersten fünf Gleisen mit einem Hausbahnsteig und zwei Mittelbahnsteigen vom Bahnhofsgebäude aus angelegt. Sie wurden durch einen Unterführung auf Höhe des südlichen Bereiches des Bahnhofsgebäudes verbunden. Es bestand eine zweite, städtisch betriebene Unterführung im nördlichen Teil des Bahnhofs ohne Zugang zu den Bahnsteigen und diente ledglich Fußgängern zur sicheren Ost-West-Passage. Bis etwa 1990 führte das Gleis 1 direkt nach Höchstadt, wurde danach abgebaut und lag bis zur Wiederinbetriebnahme zum Fahrplanwechsel für die S-Bahneingliederung am 12.12.2010 still. Der Bahnsteig 1 wurde umittelbar davor zeitgemäß und barrierefrei umgebaut und als [[Stumpfgleis]] für endende bzw. beginnende Züge aus bzw. in Richtung Nürnberg genutzt. Der Gleisanschluss Richtung Norden bzw. Bamberg erfolgte erst 2018 für die haltenden Regionalexpresse aus Bamberg nach Nürnberg. Hierfür wurde letztlich das Gleis 1 verlängert und mit Schallschutzwänden versehen. Die bisherigen beiden Unterführungen wurden an einem neuen, dem heutigen Standort, nördlich des Bahnhofsgebäudes (auch Funktional) zusammengelegt, sodass ebenfalls die Treppenanlagen versetzt und erstmalig mit Aufzügen zur kompletten Barrierefreiheit ausgestattet wurde. Am ersten Mittelbahnsteig mit zwei Treppenanlagen und den Gleisen 2 und 3 hielten die durchfahrenden Züge der Hauptstrecke Bamberg - Nürnberg. Am zweiten Mittelbahnsteig mit lediglich einer Treppenanlage richtung Süden, diente das Gleis 4 vereizelt als Ausweich- oder Endgleis für Züge der Hauptstrecke. Das Gleis 5 führte, wie heute an der östlichsten Bahnsteigkante, direkt nach Behringersmühle bzw. Ebermannstadt. Im Anschließenden östlichen Teil der Bahnsteiggleise gab es weitere Gleise für den Güterverkehr und zum Abstellen von Zügen. Zudem gab es auch damals eine Anlage für die Zugbereitstellung inkl.Tankstelle in diesem Bereich. Nordöstlich der Bahnhofsbrücke (Bayreuther Straße), parallel zur Hainstraße befand sich ein Güterterminal. Die südlich des Bahnhofs liegende Trubbachbrücke war ursprünglich viergleisig ausgeführt. Nahe des Gleisbereichs von der Schokoladenfabrik [[Piasten (Unternehmen)|Piasten]] (nördlich) bis zur Truppach (südlich) haben bzw. hatten einige Unternehmen einen Gleisanschluss. Unter anderem befand sich bis ins 21.Jahrhundert ein Postverteilungszentrum, ehemals mit Postamt an der Strecke bzw. am Bahnhofsplatz. Heute befinden sich dort Gebäude für ein Hotel, einem Bäcker und zum Wohnen. Der Bahnhofsplatz war ursprünglich mit einer Wiese versehen und wurde für den zentralen Omnibusbahnhof für ÖPNV umgestaltet. Der ehemalige [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]] führte unmittelbar parallel am Bahnhofsgelände vorbei, auf der Fläche der heutigen [[Bundesstraße 470|B470]].

1990 ist ein Elektronsches Stellwerk am Bahnhof (Fof) eröffnet worden, welches bis zum dortigen Streckenumbau 2017 im Dienst war. Ab 2024 wird es als Trainingszentrum für Aus- und Weiterbildungen genutzt. Dazu investiert die DB knapp 4 Millionen Euro. <ref>{{Internetquelle |url=https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/44944-bayern-db-eroeffnet-trainingszentrum-in-forchheim.html |titel=LOK Report - Bayern: DB eröffnet Trainingszentrum in Forchheim |sprache=de-de |abruf=2024-01-12}}</ref>


Durch den in Bau befindlichen viergleisigen Ausbau der [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg]] ([[Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8|VDE 8]].1, Stand 2024) wurde der Forchheimer Bahnhof mit einer neuen Gleisordnung von 2016 bis 2019 umgebaut und die fünf Bahnsteigsgleise auf 8 Gleise ausgeweitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordbayern.de/region/forchheim/die-arbeiten-am-bahnhof-forchheim-sind-abgeschlossen-1.8585821 |titel=Die Arbeiten am Bahnhof Forchheim sind abgeschlossen |datum=2019-02-09 |abruf=2021-02-28}}</ref>
Durch den in Bau befindlichen viergleisigen Ausbau der [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg]] ([[Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8|VDE 8]].1, Stand 2024) wurde der Forchheimer Bahnhof mit einer neuen Gleisordnung von 2016 bis 2019 umgebaut und die fünf Bahnsteigsgleise auf 8 Gleise ausgeweitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordbayern.de/region/forchheim/die-arbeiten-am-bahnhof-forchheim-sind-abgeschlossen-1.8585821 |titel=Die Arbeiten am Bahnhof Forchheim sind abgeschlossen |datum=2019-02-09 |abruf=2021-02-28}}</ref>

Version vom 12. Januar 2024, 01:36 Uhr

Forchheim (Oberfr)
Bahnsteige von Norden (2018)
Bahnsteige von Norden (2018)
Bahnsteige von Norden (2018)
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung NFO
IBNR 8002024
Preisklasse 4
Eröffnung 1. September 1844
Lage
Stadt/Gemeinde Forchheim
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 43′ 1″ N, 11° 4′ 10″ OKoordinaten: 49° 43′ 1″ N, 11° 4′ 10″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Forchheim (Oberfr)
Bahnhöfe in Bayern
i16i16i18

Der Bahnhof Forchheim (Oberfr) ist der größte Bahnhof der oberfränkischen Stadt Forchheim. Er liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg und ist Ausgangspunkt der Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle, die im Regelverkehr bis Ebermannstadt bedient wird. Neben dem Bahnhof Forchheim besteht ein Haltepunkt in Kersbach und ab Dezember 2024 Forchheim Nord im Stadtgebiet. Sie sind seit 1992 im VGN eingegliedert und seit Dezember 2010 im Netz der S-Bahn Nürnberg integriert. Unterhalten werden die barrierefreien Bahnhöfe von DB InfraGo AG der Deutschen Bahn AG.

Lage

Der Bahnhof liegt etwa einen Kilometer südöstlich der Altstadt nördlich der Wiesent, die in Forchheim in die Regnitz mündet. Die nächstgelegenen Fernverkehrshalte befinden sich in Richtung Norden in Bamberg und in Richtung Süden in Erlangen.

Geschichte

Bahnverkehrskarte aus dem Jahr 1912 (Forchheim in der unteren Hälfte)

Mit der Eröffnung des Teilabschnittes der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Nürnberg nach Bamberg am 1. Februar 1844 bekam Forchheim einen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz, der Personenverkehr wurde einen Monat später aufgenommen. Am 1. Juni 1891 wurde die in Forchheim abzweigende Strecke nach Ebermannstadt eröffnet, die später nach Heiligenstadt in Oberfranken und Behringersmühle weitergeführt wurde. 1892 wurde eine weitere Stichstrecke in Betrieb genommen, die über Hemhofen nach Höchstadt an der Aisch führte. Die Strecke nach Höchstadt wurde 1984 im Personenverkehr stillgelegt. Zwischenzeitlich existierten Planungen, die Strecke als Bestandteil der Stadt-Umland-Bahn Erlangen zu reaktivieren, was aber 2002 scheiterte. In der Folge wurde die Strecke 2005 vollständig stillgelegt und 2008 entwidmet. Die Gleise der Strecke wurden abgebaut.[1] Die VGN-Buslinie 206 bedient heute weitgehend diese ehemalige Strecke auf Straßenwegen.

Die Bahnsteige des Bahnhofs waren ursprünglich auf den ersten fünf Gleisen mit einem Hausbahnsteig und zwei Mittelbahnsteigen vom Bahnhofsgebäude aus angelegt. Alle Bahnsteige waren mit einer Holzkonstruktion bedacht. Sie wurden durch einen Unterführung auf Höhe des südlichen Bereiches des Bahnhofsgebäudes verbunden. Es bestand eine zweite, städtisch betriebene Unterführung im nördlichen Teil des Bahnhofs ohne Zugang zu den Bahnsteigen und diente ledglich Fußgängern zur sicheren Ost-West-Passage. Beide Anlagen waren nur mit Treppen ausgestattet und nicht Barrierefrei. Bis etwa 1990 führte das Gleis 1 direkt nach Höchstadt, wurde danach abgebaut und lag bis zur Wiederinbetriebnahme zum Fahrplanwechsel für die S-Bahneingliederung am 12.12.2010 still. Der Bahnsteig 1 wurde umittelbar davor zeitgemäß und barrierefrei umgebaut und als Stumpfgleis für endende bzw. beginnende Züge aus bzw. in Richtung Nürnberg genutzt. Der Gleisanschluss Richtung Norden bzw. Bamberg erfolgte erst 2018 für die haltenden Regionalexpresse aus Bamberg nach Nürnberg. Hierfür wurde letztlich das Gleis 1 verlängert und mit Schallschutzwänden versehen. Die bisherigen beiden Unterführungen wurden an einem neuen, dem heutigen Standort, nördlich des Bahnhofsgebäudes (auch Funktional) zusammengelegt, sodass ebenfalls die Treppenanlagen versetzt und erstmalig mit Aufzügen zur kompletten Barrierefreiheit ausgestattet wurde. Am ersten Mittelbahnsteig mit zwei Treppenanlagen und den Gleisen 2 und 3 hielten die durchfahrenden Züge der Hauptstrecke Bamberg - Nürnberg. Es verfügte über ein Waschbecken. Dieser Bahnsteig erhielt ebenfalls eine letzte Modernisierung zur S-Bahneingliederung, ehe er 2018 versetzt wurde. Dadurch verkürzte und erhöhte sich die Bahnsteiglänge. Am zweiten Mittelbahnsteig mit lediglich einer Treppenanlage richtung Süden, diente das Gleis 4 vereizelt als Ausweich- oder Endgleis für Züge der Hauptstrecke. Das Gleis 5 führte, wie heute an der östlichsten Bahnsteigkante, direkt nach Behringersmühle bzw. Ebermannstadt. Im Anschließenden östlichen Teil der Bahnsteiggleise gab es weitere Gleise für den Güterverkehr und zum Abstellen von Zügen. Zudem gab es auch damals eine Anlage für die Zugbereitstellung inkl.Tankstelle in diesem Bereich. Nordöstlich der Bahnhofsbrücke (Bayreuther Straße), parallel zur Hainstraße befand sich ein Güterterminal. Die südlich des Bahnhofs liegende Trubbachbrücke war ursprünglich viergleisig ausgeführt. Nahe des Gleisbereichs von der Schokoladenfabrik Piasten (nördlich) bis zur Truppach (südlich) haben bzw. hatten einige Unternehmen einen Gleisanschluss. Unter anderem befand sich bis ins 21.Jahrhundert ein Postverteilungszentrum, ehemals mit Postamt an der Strecke bzw. am Bahnhofsplatz. Heute befinden sich dort Gebäude für ein Hotel, einem Bäcker und zum Wohnen. Der Bahnhofsplatz war ursprünglich mit einer Wiese versehen und wurde für den zentralen Omnibusbahnhof für einen zeitgemäßen ÖPNV-Anschluss z. T. kunstvoll umgestaltet. Der ehemalige Ludwig-Donau-Main-Kanal führte unmittelbar parallel am Bahnhofsgelände vorbei, auf der Fläche der heutigen B470.

1990 ist ein Elektronsches Stellwerk am Bahnhof (Fof) eröffnet worden, welches bis zum dortigen Streckenumbau 2017 im Dienst war. Ab 2024 wird es als Trainingszentrum für Aus- und Weiterbildungen genutzt. Dazu investiert die DB knapp 4 Millionen Euro. [2]

Durch den in Bau befindlichen viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg (VDE 8.1, Stand 2024) wurde der Forchheimer Bahnhof mit einer neuen Gleisordnung von 2016 bis 2019 umgebaut und die fünf Bahnsteigsgleise auf 8 Gleise ausgeweitet.[3]

Im Oktober und November 2018 gingen die Gleise 1 bis 3 im Bahnhof wieder in Betrieb. Im Nordkopf erfolgt die Überleitung auf die Streckengleise der zweigleisigen Bestandsstrecke von und nach Bamberg.[4]

Gleisanlagen

Bahnhof Forchheim mit ZOB
Bahnhof Forchheim aus der Luft

Die Strecke zwichen Erlangen-Eltersdorf und Bamberg ist im vierspurigen Richtungsbetrieb trassiert (bzw. planfestgestellt), sodass grundsätzlich je Richtung schnelle Fernverkehrs- und Regionalzüge außen und langsame S-Bahnen und Güterzüge innen fahren. Vom Bahnhof bis zur südlichen Abzweigung nach der Überfahrung der Truppach liegt ein fünftes Gleis in Richtung Ebermannstadt.

Der Bahnhof Forchheim (Oberfranken) verfügt über 8 Gleise, wovon 5 Gleise über Bahnsteige (einem Hausbahnsteig und zwei Mittelbahnsteige) besitzen. Grundsätzlich findet folgendes Betriebskonzept umsetzung: Am Hausbahnsteig, Gleis 1 (Nutzungslänge: 210 m, bedacht, Höhe: 75 cm) halten Regionalexpresslinien aus Bamberg nach Nürnberg. An dem einen Mittelbahnsteig (140 m lang, davon 65 m bedacht, 76 cm hoch) mit den Gleisen 4 und 5 halten S-Bahnen, z. T. mit Endhalt. Am anderen Mittelbahnsteig (20 m bedacht) halten an Gleis 7 (210 m lang, 76 cm hoch) Regionalexpresslinien aus Nürnberg nach Bamberg, sowie an Gleis 8 (100 m lang, 55 cm hoch) Regionalbahnen von und nach Ebermannstadt. Die anderen drei Gleise ohne Bahnsteig dienen (der Durchfahrt) für den Hochgeschwindigkeits- und Güterverkehr.[5]

Im Zusammenhang mit dem anhaltenden Ausbau im nördlichen Bahnhofsbereich sowie im nördlich anschließenden Streckenabschnitt folgten seither verschiedene Bauzustände. Im Jahresfahrplan 2024 sind im Nordkopf des Bahnhofs die westlichen beiden von vier durchgehenden Hauptgleisen in Betrieb, während die beiden östlichen Gleise neu aufgebaut werden. Züge in nördlicher Richtung werden mit 60 km/h auf das zweite Gleis von Westen, das zukünftig im Regelbetrieb von S-Bahnen Richtung Süden befahren werden soll, übergeleitet.

Im Dezember 2024 ist die Inbetriebnahme der S-Bahnhaltes Forchheim Nord vorgesehen.

Verkehr

Im Regionalverkehr wird Forchheim nur von Regional-Express-Linien der Deutschen Bahn AG bedient. Durch die Überlagerung der folgend dargestellten Linien ergibt sich ein Halbenstundentakt zwischen Nürnberg und Bamberg (Mo. - So.). Die Linie der Regionalbahn wird von der Privatbahn Agilis übernommen. Die S-Bahn Nürnberg bedient Forchheim im 20-/40-Minuten-Takt, in den Hauptverkehrszeiten (Mo. - Fr.: 6, 7 und 16-20 Uhr) im 20-Minuten-Takt von/nach Nürnberg. Mit dem Fahrplan 2024 (ab dem 10.12.2023) fährt die S1 in Richtung Nürnberg weiter nach Neumarkt (Oberpfalz) statt ursprünglich nach Lauf, Hersbruck bzw. Hartmannshof.

Linie Verlauf Taktfrequenz Fahrzeugmaterial
RE14 Nürnberg – Fürth – Erlangen – Forchheim – Hirschaid – Bamberg  Breitengüßbach – Lichtenfels – Kronach – Saalfeld (Saale) Zwei-Stunden-Takt Siemens Desiro HC (Baureihe 1462, 4-Teilig)
RE20 – Haßfurt – Schweinfurt – Würzburg
  Nürnberg – Fürth – Erlangen – Forchheim – Hirschaid – Bamberg – Breitengüßbach – Lichtenfels  Coburg – Sonneberg Zwei-Stunden-Takt Siemens Desiro HC (Baureihe 1462, 4-Teilig)
RE14 Kronach – Saalfeld (Saale)
RE19 Nürnberg – Fürth – Erlangen – Forchheim – Hirschaid – Bamberg (– Coburg – Sonneberg) Stundentakt
(Zwei-Stunden-Takt)
Siemens Vectron (BR 193) + Doppelstockwagen
Siemens Desiro HC (Baureihe 1462, 4-Teilig)
RB 26 Forchheim – Bamberg (– Breitengüßbach – Ebern) einzelne Züge Baureihe 650
(Regio-Shuttle RS1)
RB 22 (Lichtenfels – Bamberg –) Forchheim – Ebermannstadt Stundentakt
S 1 Forchheim – Erlangen – Fürth – Nürnberg – FeuchtNeumarkt (Oberpfalz) 20/40-Minuten-Takt Baureihen 442 (Talent 2)
Bamberg – Hirschaid – Forchheim – Erlangen – Fürth – Nürnberg – Feucht – Neumarkt (Oberpfalz) Stundentakt

Zum "kleinen" Fahrplanwechsel, ab dem 09.06.2024 sind fünf Verbindungen pro Richtung/Tag (Mo. - So.) nach Erfurt als RE29 (in Anlehnung des RE19) über Coburg und der Schnellfahrstecke eingeplant. Es werden dafür fabriksneue, sechsteilige Siemens Desiro HC Züge der Baureihe 4462 eingesetzt.[6]

Die tangierenden Kursbuchstrecken sind 890.1[7] bzw. 820[8].

Sonstiges

Der Bahnhof Forchheim (Oberfr.) verfügt in unmittelbarer Nähe über

- einem Zentralen Omnibusbahnhof am Bahnhofsplatz mit Zugang zu Stadt- und Regionalbuslinien im Taktverkehr, zum Annafest mit einem Shuttlebus zum Festgelände,

- eine überdachte Bike and Ride-Anlage (B+R),

- einem Taxistand, unter anderem der zentralen Taxivereinigung Forchheim,

- eine Park and Ride(P+R)-Anlage mit 53 Parklätzen, von denen zwei barrierefrei sind, 69 bewirtschafteten KFZ-Stellplätzen und einigen Kurzzeitparkplätzen (Kiss+Ride),

- im Bahnhofsgebäude über wettergeschützte Sitzmöglichkeiten, einem DB Reisezentrum, einer Buchhandlung und einem Kiosk (mit Bäckerei, Caffee, Getränke, Snacks und Sitzmöglichkeiten) gemäß den Öffnungszeiten,

- einer öffentlichen Toillentenanlage,

- einem Hotel, einem Bäcker, einem Imbissshop.

Die verkehrliche Anbindung kann durch den Umweltverbund aus Fußgängern, Fahrradfahrern und Bus erfolgen oder durch den MIV über die B470.

Neben den alltäglichen Pendlerverkehren ist der Bahnhof ein wichtiger Umstiegspunkts im Tourismus als Tor zur fränkischen Schweiz.

Commons: Bahnhof Forchheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bahnhof Forchheim (Oberfr) auf bahnrelikte.net, abgerufen am 11. November 2017
  2. LOK Report - Bayern: DB eröffnet Trainingszentrum in Forchheim. Abgerufen am 12. Januar 2024 (deutsch).
  3. Die Arbeiten am Bahnhof Forchheim sind abgeschlossen. 9. Februar 2019, abgerufen am 28. Februar 2021.
  4. Inbetriebnahme neuer Infrastruktur auf den VzG-Strecken 5900 und 5919. In: dbnetze.com. DB Netz, 20. September 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  5. Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8: Bauabschnitt Forchheim–Eggolsheim auf vde8.de, abgerufen am 3. November 2017
  6. Franken-Thüringen-Express. Abgerufen am 11. Januar 2024.
  7. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 11. Januar 2024.
  8. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 11. Januar 2024.