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AZ: Die Seite wurde neu angelegt: '''Heinrich Graf''' (geb. 7. Februar 1835; gest. 1906 in Berlin) war ein deutscher Fotograf, Maler und Fotoverleger in Berlin. Atelier: Friedrichs-Straße 165, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heinrich_Graf_Friedrichstra%C3%9Fe_165_Berlin_CDV_Julius_Schweitzer_um_1870_R%C3%BCckseite_hochkant.jpg * Adolph Halwas aus Berlin, arbeitete zusammen mit Heinrich Graf, http://www.luminous-lint.com/…
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Version vom 27. Januar 2024, 12:02 Uhr

Heinrich Graf (geb. 7. Februar 1835; gest. 1906 in Berlin) war ein deutscher Fotograf, Maler und Fotoverleger in Berlin.

Atelier: Friedrichs-Straße 165, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heinrich_Graf_Friedrichstra%C3%9Fe_165_Berlin_CDV_Julius_Schweitzer_um_1870_R%C3%BCckseite_hochkant.jpg

Pohlmann, „Von den Düppelner Schanzen zu den Spicherere Höhen“

»Dieser [...] deutsch-dänische Krieg ist auf Seiten der preußisch-österreichischen Truppen von vier Photographen dokumentiert worden. Die umfangreichen Serien stammen von Charles Junod, Friedrich Brandt5, Adolph Halwas und Heinrich Graf, auf dänischer Seite wirkten der königliche Hofphotograph Jens Petersen (1829–1905) und Wilhelm Schröder (1828–1886) aus Kopenhagen, von denen nur wenige Stereoaufnahmen aus Sonderborg und Düppel überliefert sind.6

Der aus dem schweizerischen Neuchâtel gebürtige Junod, der in Hamburg ein Photoatelier betrieb und im Auftrag des Prinzen Friedrich Carl von Preußen den Feldzug dokumentierte, hatte die österreichischen Truppen begleitet, während der Flensburger Photograph Brandt mit den preußischen Trupen nach Düppel zog. Junods Aufnahmen umfassen Ansichten der schneebedeckten Festugswerke vom Dannewerk nach der kampflosen Räumung durch die Dänen im Winter 1864 ebenso wie Aufnahmen der eroberten Düppelner Schanzen. Neben mittelformatigen Aufnahmen sind etwa 150 verschiedene Motive im Stereoformat nachweisbar.7 Junod bemühte sich auch in Frankreich, Abnehmer für seine Bilder zu finden, denn viele Motive sind mit zweisprachigen Legenden und dem Aufdruck „Sous la Haute Patronage de S. A. Le Prince Royal de Prusse“ versehen.

Seltener dagegen haben sich Aufnahmen des Feldzugs von den Berliner Photographen Heinrich Graf und Adolph Halwas erhalten, die in der Friedrichstraße 165 ein Atelier für Photographie und einen Kunstverlag führten und 1865 ein Album des schleswig-holsteinischen Kriegsschauplatzes veröffentlichten.«

Quelle: Ulrich Pohlmann, „Von den Düppelner Schanzen zu den Spicherere Höhen. Photographien der deutschen Reichseinigungskriege 1864 bis 1871“, S. 34–59, in: Ulrich Pohlmann/ Dietmar Siegert (Hrsg.), „Zwischen Biedermeier und Gründerzeit. Deutschland in frühen Photographien 1840–1890 aus der Sammlung Siegert“, Münchner Stadtmuseum - Sammlung Fotografie, Schirmer/Mosel, 2012, ISBN 978-3-8296-0626-4

von Dewitz / Horbert, „Sammlung des Fürsten zu Wied“

„So ist der deutsch-dänische Krieg durch ein Mappenwerk von Heinrich Graf repräsentiert. (Abb. S. 54)“

Quelle: „Schatzhäuser der Photographie. Die Sammlung des Fürsten zu Wied“, herausgegeben von Bodo von Dewitz und Wolfgang Horbert, Museum Ludwig/ Agfa Photo-Historama, Köln, Steidl-Verlag, 1998, ISBN: 3-88243-624-7, S. 16

Plata: „Kriegsfotografie 1864“

»Das preußische Militär ging mit einer absoluten Siegesgewissheit in diesen Krieg. Um den bevorstehenden Triumph zu dokumentieren und propagandistisch auszuschlachten, sollte auch das junge Medium Fotografie einbezogen werden, wie es zuvor bereits mit großem Publikumserfolg im Krimkrieg (1853-1856) und im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) geschehen war. Auch die dänische Seite setzte Fotografen ein, und so wurde der Sturm der Düppeler Schanzen insgesamt von sieben professionellen Fotografen begleitet.

  • Der Fotograf Heinrich Graf aus Berlin gab ein Album mit eingeklebten Bildern heraus, die er zusammen mit Adolph Halwas aufgenommen hatte.1
  • Christian Friedrich Brandt aus Flensburg nahm Stereofotos und Einzelbilder auf. Er erhielt nach dem Krieg von preußischer Seite mehrere Medaillen und wurde schließlich Hoffotograf des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, dem Befehlshaber der preußischen Truppen.2
  • Charles Junod aus Hamburg war von Geburt Schweizer. Von ihm sind etwa 150 Stereoaufnahmen erhalten. Auch er warb mit der Patronage des Prinzen Friedrich Karl. Wie Brandt stellte er auch großformatige Einzelbilder und Visitenkartenformate her.3
  • Jens Petersen aus Kopenhagen war seit 1853 als Fotograf tätig. Er nahm während des Krieges ausschließlich Stereobilder auf. Schon im April 1864 wurde er zum Hoffotografen ernannt.4
  • J.C.F. Wilhelm Schröder aus Kopenhagen war seit 1854 Fotograf. Er arbeitete im Auftrag des Kopenhagener Fotografen Georg E. Hansen, der etwa 40 Kriegsbilder auch im eigenen Namen herausgab.5«

Quelle: Michael Plata: „Kriegsfotografie 1864“, aus: „Demokratische Geschichte“, Band 25, Jahr 2014, S. 57, hrsg v. Beirat für Geschichte in der Gesellschaft für Politik und Bildung, Schleswig-Holstein e.V., https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_25/03_Plata.pdf

Greven-Archiv, Fotografenwiki

Heinrich Graf

Karl Friedrich Heinrich Graf (* 7. Februar 1835; † 1906 in Berlin), Maler, Fotograf und Fotoverleger in Berlin ca. 1861–1900.

Werdegang

  • Graf hatte vermutlich, wie viele frühe Fotografen eine Ausbildung als Porträtmaler und Zeichner.[1] Die Illustrierte Zeitung würdigte anläßlich der Internationalen Photographischen Ausstellung in Berlin 1865 die Anilinfarben-Retouchen von Heinrich Graf.[2]
  • Seit 1861, vermutlich aber schon einige Jahre früher hat er ein Fotoatelier in Berlin, welches bis zu seinem Lebensende bestand. Im Oktober 1861 wurde der spätere Berliner Hoffotograf Adolf Halwas technischer Leiter des Ateliers in der Friedrichstraße. Die Zusammenarbeit dauerte rund 15 Jahre bis 1876, als Halwas sich selbstständig machte.[3]
  • Was Graf vor 1861 gemacht hat, wo er die Fotografie gelernt hat, ist ungeklärt. Eine Zeit lang soll er in Altona bei Hamburg gearbeitet haben.[4]
  • 1864 war er zusammen mit dem Flensburger Friedrich Brandt und dem in Hamburg wohnenden Schweizer Charles Junod Fotograf auf preußischer Seite im Deutsch-Dänischen Krieg. Dabei unterstützte ihn sein Mitarbeiter Halwas. Im Gegensatz zu Brandt, der vor allem Kriegsfolgen, zerstörte Gebäude, Geschütze etc. fotografierte, lichtete Graf in erster Linie Soldaten in ihren Stellungen ab. Die Fotos veröffentlichte er 1864 im Eigenverlag "at enormous cost".[5]
  • Heinrich Graf fotografierte vor allem in den 1860er und 1870er Jahre viele Politiker und noch mehr Berliner Bühnenkünstler, weniger den Hochadel.[6] Er war auch nicht Hoffotograf. Trotzdem gehörte er im genannten Zeitraum zu den ersten Adressen in Berlin.
  • 1865 schrieb Jakob Wothly: „Heinrich Graf von dem Triumvirate der photographischen Schöngeister Berlins der Dritte [nach Haase & Comp. und Jamrath) lässt in allen seinen Bildern das sichtliche Bestreben nach künstlerischer Compostion und Stimmung vorwalten. Obwohl nicht Hofphotograph genießt er doch vielfach die Ehre, Mitglieder des königlichen Hauses zu photografieren. Seinen Namen gründete er sich mittels der Shakespeare-Gallerie […] und die Berühmtheiten der Berliner Theaterwelt in seinem Verlage fast ohne Ausnahme zu finden sind.“[7]

Ateliers

  • Berlin, Friedrichstraße 165 (1865–1884)[8]
  • Berlin, Wilhelmstraße 57,58 (1885–1896)[8]

Fotos

  • Heinrich Graf, Adolph Halwas: Album des Schleswig-Holsteinischen Kriegsschauplatzes, o.O. (Berlin) 1864.
  • https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Heinrich_Graf
  • CdV Leipzigerstraße und CdV Friedrichstraße (Sammlung Oberländer)
  • frühes CdV Revers (Sammlung Thiel-Melerski)
  • Fotoatelier Heinrich Graf Staatliche Museen zu Berlin
  • Das Theatermuseum hat -sage und schreibe- 839 Fotos von Heinrich Graf online.

Literatur

  • Rolf Sachsse: Graf, Heinrich. In: John Hannavy, Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography. New York: Routledge 2008, S. 604-605.
  • Menschen, Orte, Zeiten. Fotografie am Deutschen Historischen Museum. Berlin und Heidelberg: Edition Baus, 2009, S. 24-25, S. 356-357.
  • Willfried Baatz (Hg.), Geschichte der Fotografie. DuMont-Schnellkurs, Köln 1997, ISBN 3-7701-3616-0.
  • Bodo von Dewitz, Schatzhäuser der Photographie. Die Sammlung des Fürsten zu Wied. Göttingen: Steidl 1998. [Abdruck und Kommentar zu zwei Fotos von Graf]

Über die Fotografie im Deutsch-Dänischen Krieg 1864

  • Gerhard Paul, Bilder des Krieges, Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges. Paderborn 2004, S. 69-72.
  • Michael Plata, Kriegsfotografie 1864. In: Jahrbuch Demokratische Geschichte, Band 25 (2014).

Einzelnachweise

1. Auf den frühen carte de visites nennt er sich "Maler und Photograph" und bildete ein Palette ab. 2. Illustrierte Zeitung, Nr. 1149 (8. Juli 1865). 3. Photographische Chronik, Band 13 (1906), S. 175 = Nr. 27 (28. März). 4. Menschen, Orte, Zeiten. Fotografie am Deutschen Historischen Museum. Berlin: Edition Baus, 2009, S. 356. 5. Erich Stenger, The History of Photography 1939, S. 99. 6. In der Sammlung von Fotos der Mitglieder des Vereins für die Geschichte Berlins sind die zweitmeisten Fotos bei Heinrich Graf (nach Th. Prümm) gemacht worden, siehe hier: https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/672-der-verein-fuer-die-geschichte-berlins-im-spiegel-der-fotografiegeschichte.html 7. Photographische Correspondenz, Band 2 (1865), S. 192. 8. Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.

Greven-Archiv, Fotografenwiki, https://fotografenwiki.greven-archiv-digital.de/index.php?title=Heinrich_Graf

Hannavy (Hrsg.), „Encyclopedia of 19th-Century Photography“

S. 583:

On the German side, the three photographers Christian Friedrich Brandt from Kiel—he produced large albums of medieval art afterwards, Heinrich Graf and Charles

S. 584:

Junod from Hamburg demonstrated their abilities by showing battlegrounds, artillery, and corpses but nearly no portrait of a general nor depictions of groups. As the photographs were commissioned by the army’s leadership command, no one of the military officers seems to have understood the principles of effective propaganda as did their British colleagues.

Rolf Sachsse, GERMANY (ab S. 581), http://phsc.ca/camera/wp-content/uploads/2019/07/Encyclopedia-of-19th-Century-Photography.pdf

S. 604:

GRAF, HEINRICH (active 1860s–1870s) Little is known about Heinrich Graf, to the degree that sometimes his name also appears as Graff. There is evidence that he came from Berlin, worked in several German countries, most prominently in Altona near Hamburg where his photographs are collected now. Besides being a portraitist of some fame and good quality, he covered the Prussian-Danish war in 1864-65 alongside to the Swiss Charles Junod and Friedrich Christian Brandt. His war photographs concentrate on portraits of staff officers in ambient settings. What has survived of his work are albumen prints made after the wet collodion process. The spelling Graff came from some etchings made after his photographs in German newspapers. These photographs show members of the Prussian Royal Court in Berlin throughout the 1870s, mostly at military parades

S. 605:

and official occasions. There is no record of Graf/Graff after these years.

Rolf Sachsse

John Hannavy (Hrsg.), „Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography“, Routledge-Verlag, New York/ London, 2008, 1630 Seiten, ISBN 978-0-415-97235-2, http://home.fa.utl.pt/~cfig/Anima%E7%E3o%20e%20Cinema/Fotografia/Enciclopedia%20of%20the%2019th%20Century%20Photography.pdf ; http://phsc.ca/camera/wp-content/uploads/2019/07/Encyclopedia-of-19th-Century-Photography.pdf

Personen-Normdaten etc.

Einzelnachweise