„Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Berlin-Photographen des 19. Jahrhunderts“ – Versionsunterschied

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- Gustav Schauer (1826-1902) war „in der ersten Hälfte der 60er Jahre [des. 19. Jh.] der bekannteste Verleger von Büchern mit Photographien“ (siehe Heidtmann 1371). Er war einer der Verleger, die einen großen Anteil an der Verbreitung von photographischen Kunstreproduktionen in Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. beitrug. - Die 84 Albuminabzüge zeigen Kunstreproduktionen von Stichen, die überwiegend damals als moderne Kunst galten und Gemälden.
Gustav Schauer (1826-1902) war „in der ersten Hälfte der 60er Jahre [des. 19. Jh.] der bekannteste Verleger von Büchern mit Photographien“ (siehe Heidtmann 1371). Er war einer der Verleger, die einen großen Anteil an der Verbreitung von photographischen Kunstreproduktionen in Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. beitrug. - Die 84 Albuminabzüge zeigen Kunstreproduktionen von Stichen, die überwiegend damals als moderne Kunst galten und Gemälden.


ZVAB, https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=16237480989&cm_sp=SEARCHREC-_-WIDGET-R-_-BDP-F&searchurl=an%3Dgustav%2Bschauer%26sortby%3D20
ZVAB, https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=16237480989&cm_sp=SEARCHREC-_-WIDGET-R-_-BDP-F&searchurl=an%3Dgustav%2Bschauer%26sortby%3D20

Zu G. Schauer vgl. F. Heidtmann, Wie das Photo ins Buch kam, Bln. 1984, S. 93 ff. ZVAB, https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=1020608464&cm_sp=SEARCHREC-_-WIDGET-R-_-BDP-H&searchurl=an%3Dgustav%2Bschauer%26sortby%3D20


=== Schmidtsiefen, „Fotografenfamilie Albert Grundner“ ===
=== Schmidtsiefen, „Fotografenfamilie Albert Grundner“ ===

Version vom 7. Februar 2024, 12:04 Uhr

Berlin-Photographen des 19. Jahrhunderts – Stadtfotografie und Architekturfotografie

Siehe schon den Wikipedia-Eintrag »Berliner Fotografenateliers im 19. Jahrhundert« unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Fotografenateliers_im_19._Jahrhundert

Bekannte Berliner Fotografen und Ateliers des 19. Jhdts. (alphabetisch)

Diese Liste enthält nicht nur Architektur- und Stadtbildfotografen, sondern auch Portrait-/Studio-Fotografen

Liste wichtiger Berliner Stadt- und Architekturfotografen des 19. Jahrhunderts

Werbeanzeige für die Fotoserie »Berlins Prachtbauten« des Verlages Hermann Boll, Berlin, aus dem Berliner Tageblatt vom 11. April 1886, S. 8

Hier trage ich die Namen der Fotografen und Ateliers zusammen, die im 19. Jahrhundert in Berlin fotografiert haben, und zwar die Stadt, also Architektur, Straßenszenen etc. Fotografien, die in ihren Ateliers Portraitfotos und andere Studio-Aufnahmen gemacht haben, interessieren mich hier in diesem Beitrag nicht.

Verleger

„… An Berliner Architekturen sind zu bemerken, die für den Verlag von Ed. Quaas von C. Brasch angefertigten Quartblätter moderner Berliner Bauwerke, die Interieurs der Potsdamer Schlösser von Jamrath & Sohn, Innenansichten der Berliner Museen von C. Schucht; Carl Suck's Photographien des Gruson'schen Panzer-Schießstandes in Tegel u. a. m.“[4]

»Im Sitzungssaale war eine Anzahl grosser Photographien ausgestellt, welche der Photograph Schucht aus Berlin für die Regierung von den bedeutendsten Bauwerken der Chemnitz-Leipziger Staatsbahn in exaktester Weise hergestellt hat.«

Quelle: Mittheilungen aus Vereinen, Der sächsische Ingenieur- und Architektenverein, in: Deutsche Bauzeitung, 5. Jahrgang, Nr. 48, 30. November 1871, S. 388, <a href="https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjAi_aQ3suDAxW5X_EDHTUgA70QFnoECBkQAQ&url=https%3A%2F%2Fopus4.kobv.de%2Fopus4-btu%2Ffiles%2F889%2Fdb187148.pdf&usg=AOvVaw27xn-eJfTt6tqrs0iUbYAh&opi=89978449">https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjAi_aQ3suDAxW5X_EDHTUgA70QFnoECBkQAQ&url=https%3A%2F%2Fopus4.kobv.de%2Fopus4-btu%2Ffiles%2F889%2Fdb187148.pdf&usg=AOvVaw27xn-eJfTt6tqrs0iUbYAh&opi=89978449</a>

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»Miscellen.

Verein zur Förderung der Photographie.

Der seither bestandene photographische Verein in Berlin, nachmals deutscher Photographen-Verein, hat sich neuesten Datums in zwei Vereine gespalten, wovon der eine „photographischer Verein zu Berlin“ heißt und durch die Herren Dr. Stolze, Paul Bette, Maydenbauer, Kleffel, Julius Ernst, Alb. Juhre und Hofphotograph C. Suck repräsentirt wird, und in einen neuen Verein zur „Förderung der Photographie“, welch' letzterer die ehemals dominirende Partei des Vereins mit Herrn Dr. H. Vogel, F. Beyrich, Dr. Jacobsen, Marowski, Prümm etc. einschliesst.

Die photographischen Mittheilungen sind fortan ausschliessliches Organ des Vereins zur Förderung der Photographie. «

Photographische Korrespondenz: Zeitschrift für wissenschaftliche und angewandte Photographie und die gesamte Reproduktionstechnik, Band 6, 1869, S. 166, https://books.google.de/books?id=v9X7iC741WwC&pg=PA166&lpg=PA166&dq=Suck+Ernennung+Hofphotograph&source=bl&ots=HoRLWc56-u&sig=ACfU3U1Lt5g_krq2JLWYB80AludVEGkZRA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiq1e_yoO-DAxUa8AIHHUYPDAYQ6AF6BAggEAM#v=onepage&q=Suck%20Ernennung%20Hofphotograph&f=false

Porträtfotografen (Studio-Fotografen)

Nach Sibylle Ruth Schmidtsiefen, „Die Fotografenfamilie Albert Grundner: 1854–1904. 50 Jahre Ateliergeschichte im Berlin des 19. Jahrhunderts“, Diplomarbeit, November 2007, https://www.berliner-fotografenateliers.de/pdf/SibylleRuthSchmidtsiefen_Diplomarbeit.pdf gehörten zu Berlins bedeutendsten „Visitenkartenproduzenten“:

Sonstige Berliner Porträtfotografen des 19. Jahrhunderts:

»Fotoatelier von Hugo Leman, Königstraße 32«, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:K%C3%B6nigsbr%C3%BCcke,_Berlin_1872.jpg

Rohstoff und Zettelkasten

Märkisches Museum, „Fontanes Berlin“

„überall Photographen" - Pioniere der Stadtfotografie

Die Fotografie schritt seit 1839 durch weitere Erfindungen aus Technik, Optik und Fotochemie voran. Ein Meilenstein war das Negativ-Positiv-Verfahren, welches die nach seinem Erfinder Louis Daguerre benannte Unikattechnologie bald verdrängte. Im Berliner Adressbuch waren 1850 letztmalig 15 Daguerreotypisten verzeichnet, bereits 1856 ausschließlich 41 Fotografen. 1878, im Erscheinungsjahr von Fontanes erstem Roman, waren es 186 fotografische Ateliers, in seinem Todesjahr 261. Ihre Mehrheit war mit der Herstellung von Portraits befasst, die in ersten standardisierten Bildformaten (Visit und Kabinett) Fotoalben von Familien füllten oder - bis hin zur Lebensgröße - gerahmt Wände dekorierten. Fotografie blieb lange ein kompliziertes, kostspieliges Unterfangen, das „Fleiß, Reinlichkeit und Geduld“ sowie handwerkliches Geschick erforderte. Erst im letzten Drittel des Jahrhunderts gelangen Neuerungen wie die Gelatinetrockenplatte, die eine bessere Beweglichkeit der Fotoapparate und Momentaufnahmen ermöglichte. Die Pioniere der Stadtfotografie eigneten sich neue Techniken an und verfeinerten sie. Sie organisierten sich in fotografischen Vereinen, belieferten den Kunsthandel mit Handabzügen in Mappen oder gründeten eigene Verlage. Auf dem wachsenden Bildermarkt boten sie spezialisierte Leistungen für Architekten, Handwerk und Industrie, aber auch Geschichtsvereine und Museen an. Erst mit neuen Druckverfahren vom Lichtdruck bis hin zum Rasterverfahren (Autotypie) in den 1880er Jahren konnten fotografische Bilder mit vertretbarem Aufwand und kostengünstiger als zuvor vervielfältigt werden. Der Einzug gedruckter Fotografien in Presse und Buch sowie die auf Rollen produzierte Kilometerfotografie für Postkarten ab 1894 waren die Voraussetzung für die massenhafte Verbreitung der Fotografie.

Leopold Ahrendts (geb. 16. Juni 1826 Dessau, gest. 23. März 1870 Berlin) Der Sohn eines Klempnermeisters und späteren Fabrikanten genoss durch Verbindungen seiner Familie zum herzoglichen Hof in Dessau eine für seinen Stand überragende Bildung. Angeregt durch die künstlerische Tätigkeit des Vaters, wurde Ahrendts zunächst Maler und Lithograf und kam spätestens 1852 nach Berlin. Hier brachte ihn vermutlich Louis Sachse, der 1839 die ersten Daguerre'schen Kameras nach Berlin gebracht hatte, zur Fotografie. Ahrendts nannte sich seit 1855 Photograph und zog ein Jahr später in die Jerusalem er Straße 18. Hier führte August Beer das Atelier seines verstorbenen Schwagers, des Daguerreotypisten Philipp Graff, weiter und wandte sich dem Negativverfahren zu. Beide verband eine langjährige Zusammenarbeit, in der Beer für Portraits und Ahrendts für das Sujet Stadtbild zuständig war. 1864 trat Ahrendts dem 1863 gegründeten Photographischen Verein zu Berlin bei. Er wechselte 1869 in den neuen Berliner Verein zur Förderung der Photographie, der eher auf die Belange von Berufsfotografen einging. Ahrendts 1856 erschienenes und von der Kritik vielbeachtetes Mappenwerk „Architektonische Ansichten von Berlin" war im Kunsthandel für 1 Taler und 15 Silbergroschen erhältlich. In den 1860er Jahren nahm Ahrendts an internationalen fotografischen Ausstellungen teil. Seine Aufnahmen wurden so hoch geschätzt wie die der besten französischen Fotografen jener Zeit. Als einer der ersten Berliner Fotografen von überregionaler Bedeutung geriet er nach seinem frühen Tod in Vergessenheit. Lichtbilder genossen damals kaum rechtlichen Schutz, so dass seine Motive bis heute teilweise in späteren Kopien unter anderem Namen im Umlauf sind.

Georg Bartels (geb. 10. Dezember 1843 Berlin, gest. 30. Januar 1912 Berlin) Der unehelich geborene Georg Bartels stammte aus einfachen Verhältnissen. Über seinen Lebensweg ist kaum etwas bekannt. 1886 trat er in ein alteingesessenes Fotoatelier ein, welches gerade von einem G. Krüger übernommen worden war. Ein Jahr später führte Bartels das Unternehmen in der Oranienstraße 81/82 allein und blieb hier achtzehn Jahre lang ansässig. Ab 1889 dokumentierte er im Auftrag des Märkischen Provinzialmuseums jene bauhistorisch wichtigen Gebäude und Areale, die dem stetigen Stadtumbau zum Opfer fielen. 1904 zog er in die Stendaler Straße 13 in Moabit, 1907 wurde er berufsunfähig. Bis dahin erwarb das Museum von ihm 1 360 Fotografien zu Preisen von 2 bis 12 Mark. Sein berufliches Interesse an der Geschichte seiner Heimatregion verband Bartels mit dem Engagement in der 1892 gegründeten Brandenburgia, Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg. In deren Sitzungen wurden regelmäßig Fotografien besprochen, die Bartels auf Exkursionen und an kulturhistorisch denkwürdigen Orten „mit Umsichtigkeit und Geschick" gefertigt hatte. Georg Bartels zu Lebzeiten kaum veröffentlichtes Werk umfasst ein breites Spektrum an Stadtfotografie. Seine Bilder beschreiben die Modernisierung des alten Berlins ebenso wie das Wachsen des Häusermeers über die Ränder der bebauten Stadt hinaus. Typisch für ihn sind die fein ausgearbeiteten Abzüge im Format 17 × 23 cm, die er häufig zu Panoramen montierte. Oft bezog er Menschen in seine Bilder ein. Seine Aufnahmen wirken heute fast wie ethnologische Studien einer vergangenen Kultur, die mit dem Stadtumbau hinweggefegt wurde.

Hugo vom Hagen (geb. 20. April 1856 Dona Franziska/Brasilien, gest. 26. November 1913 Berlin) Hugo vom Hagen war Sohn des Freiherrn Friedrich vom Hagen, der im preußischen Militärdienst stand und zahlreiche Schriften über die Aeronautik und Luftschifffahrt veröffentlichte. Als Leutnant und später Major setzte Hugo vom Hagen das Werk seines Vaters fort, als er Gründungsmitglied des 1884 geschaffenen Königlich-preußischen Ballon-Detachements wurde. Diese Einheit hatte die Aufgabe, die Tauglichkeit von Ballons für militärische Zwecke zu testen. Die Versuchsflüge fanden vom Tempelhofer Feld aus statt und boten Gelegen-heit, auch mit Luftaufnahmen zu experimentieren. Vom Hagen montierte an die Ballongondel Vorrichtungen, an denen eine Kamera schwenkbar befestigt werden konnte. Aus einer Höhe von 600 bis 1 000 Metern foto-grafierte er Berlin und dessen Umgebung. Über seine Erfahrungen mit der Luftbildfotografie verfasste er Artikel und hielt Vorträge im 1881 gegründeten Deutschen Verein zur Förderung der Luftschiffahrt, dessen Mit-glied er war. Schon 1887 endete Vom Hagens Laufbahn bei der inzwischen Luftschiff-Abtheilung genannten Einheit. Er arbeitete später als Lehrer an der Militär-Turnanstalt in der Scharnhorststraße und brachte es schließlich bis zum Hauptmann à la suite des Jäger-Bataillons Graf York von Wortenberg. Die Luftbilder Hugo vom Hagens gelten als die frühesten in Deutschland. Als Schrägluftbild oder Orthofoto (verzerrungsfreie Draufsicht) zeigen sie die hohe technische Fertigkeit des Fotografen und belegen zugleich den hohen Standard der militärischen Forschung sowie das nach der Reichsgründung 1871 einsetzende rasante Wachstum Berlins.

Eduard Oertel (geb. 22. Januar 1854 Osterfeld/Sachsen-Anhalt, gest. 28. Januar 1933 ebenda) Der gelernte Hufschmied wurde durch den Kontakt zu seinem Schwager, dem Berliner Fotografen Franz Albert, angeregt, ein eigenes Atelier in seiner Heimatstadt Osterfeld zu eröffnen. Albert unterstützte ihn beim Erlernen des Berufs und machte ihn mit Berliner Fotografen und Kunsthändlern bekannt. Seine ersten fotografischen Versuche unternahm Eduard Oertel in Berlin. Er vertrieb seine Berlin-Motive im Eigenverlag als Originalfotografien, oft als Faltheft (Leporello), in der Berliner Kaiserpassage, wo seine Schwester seit den 1870er Jahren einen Laden hatte. Der repräsentative Neubau von 1873 nahe der berühmten Kreuzung Unter den Linden/ Friedrichstraße war einer der Anziehungspunkte des Berliner Fremdenverkehrs. Oertels drei Kinder Curt, Franz und Margarethe erlernten ebenfalls das Fotografenhandwerk. Die Tochter unterstützte ihn ab 1921 in seinem Osterfelder Geschäft und führte das Atelier nach seinem Tod weiter. Neben Portraits und touristischen Stadtfotografien im standardisierten Kabinett-Format war Stereofotografie ein wichtiger Teil des Werkes von Eduard Oertel. Seit 1849 gab es zweiäugige Kameras, die stereoskopische Aufnahmen bewegter Szenen ermöglichten. Ausgehend von Großbritannien, eroberte die Stereofotografie die Welt. Eduard Oertel gehört zu den zahlreichen Fotografen, die die Neugier nach fremden Orten durch Stereofotografien bedienten. Die Berliner Stereofotografien zeigen die damaligen Sehenswürdigkeiten der Kaiserstadt Berlin - Denkmäler, Palais und repräsentative Plätze.

Marie Panckow (geb. 29. August 1836 Potsdam, gest. 9. Januar 1903 Berlin) Die unehelich geborene Marie Henriette Eleonora Lange heiratete 1861 den Fotografen Adolph Panckow, der ein Geschäft in Berlin, Neue Roßstraße 8, hatte. Er gründete 1863 ein Photographisches Kunst- und Verlags-Institut mit Sitz zu nächst in der Invalidenstraße 68, ab 1864 in der vornehmen Friedrichstadt, Friedrichstraße 207. Das Paar bekam zwei Jahre später einen Sohn. Vermutlich lernte Marie das Handwerk bei ihrem Mann. Sie führte das Institut ab 1870 unter dem Namen M. Panckow weiter und zog in die Strausberger Straße 51 im Stralauer Viertel. Drei Jahre später starb Adolph Panckow. Marie Panckow annoncierte 1872, dass sie ihre Kollektion von 200 Original-Photographien, bestehend aus „Facaden- und Detail-Aufnahmen" von öffentlichen und privaten Gebäuden, Villen und anderen mehr im Architekten-Verein und drei Kunsthandlungen zu Preisen von 20 Silbergroschen je Blatt zur Subskription ausgelegt habe. 1874 heiratete sie den Verleger Carl Lichtwerck, der ein Jahr später als Inhaber ihres Geschäfts auftrat. Dies beendete ihre berufliche Karriere. Sie heiratete ein Jahr nach dem Tod Lichtwercks 1883 noch ein drittes Mal – den Kaufmann Vobach, den sie ebenfalls überlebte. Ihre Albuminabzüge zeigen neben Sehenswürdigkeiten aus Berlin und Potsdam meist Neubauten der 1860er und 1870er Jahre, oft im gerade fertig gestellten Zustand. Die Gebäude sind sachlich, oft in Bildserien erfasst. Selten sind Menschen zu sehen. Marie Panckow war – wenn auch nur kurze Zeit – eine der sehr wenigen Frauen, die sich im 19. Jahrhundert als Stadt- und Architekturfotografin etablierten.

Otto Rau (geb. 10. April 1856 Dresden, gest. 10. August 1928 München) Der Sohn eines Dresdner Lithografen wurde von dem Erfinder der Heliogravüre (Vorläufer-Technik des modernen Tiefdrucks), Karl Klietsch, von 1880 bis 1884 in den damals modernsten Drucktechniken ausgebildet. Er arbeitete danach als Heliograph in der Berliner Reichsdruckerei und war dort an der Entwicklung der Heliotypie beteiligt. 1887 wechselte er zur Kunstanstalt von Heinrich Riffahrt, deren Teilhaber er 1891 wurde. 1887 und 1890 trat er den beiden führenden fotografischen Vereinen bei, der Freien photographischen Vereinigung zu Berlin und dem Verein zur Förderung der Photographie, dessen Vorsitzender er 1891 wurde. In beiden Vereinen hielt er Vorträge zu Drucktechniken und präsentierte seine Arbeiten, die sich an ästhetischen Prinzipien der Kunstfotografie orientierten. Besondere Beachtung fand seine 1891 erschienene Mappe „Aus dem Berliner Tiergarten". Auf 20 Blättern hatte er jahreszeitliche Stimmungen und wichtige Sehenswürdigkeiten in Berlins größtem Park festgehalten. Die Fachzeitschriften waren voll des Lobes, insbesondere wegen der durch die gute Wiedergabe von Grauwerten für Landschaftsaufnahmen besonders geeigneten Technik der Heliogravüre. 1901 zog Otto Rau nach München und wandte sich der Malerei zu. 1912 nahm er erstmals an der Münchener Jahresausstellung teil. Im Jahr darauf erhielt er bei der 11. Internationalen Kunstausstellung für sein Ölgemälde „Auftauender Bach" eine Goldmedaille. Sein künstlerisches Talent machte ihn im Zusammenspiel mit einer besonderen technischen Begabung zum Kunstfotografen, der die Heliogravüre als eine dieser Stilrichtung angemessenen Reproduktionstechnik meisterhaft beherrschte.

Hermann Rückwardt (geb. 26. Juni 1845 Löbau/Westpreußen, gest. 23. August 1919 Lichterfelde bei Berlin) Der Sohn des Juristen Immanuel Eduard Rückwardt kam nach dessen Tod um 1856 mit der Mutter nach Berlin. Er besuchte die königliche Gewerbeschule in der Niederwallstraße zunächst mit dem Wunsch, ins Baufach zu gehen. 1868 eröffnete er sein erstes Fotoatelier in der Jägerstraße 27 in der Friedrichstadt und wurde Mitglied im Photographischen Verein zu Berlin. Ein Jahr später gründete er seine Photographische Kunst- und Verlagsgesellschaft. Als Fachfotograf für Architektur und Kunst nutzte Hermann Rückwardt deutschlandweit die Präzision der Plattenkamera. Von der preußischen Finanzbehörde erhielt er Aufträge, Bauwerke von Interesse zu dokumentieren, und ab 1886 arbeitete er auch für das Märkische Provinzialmuseum. Seit den 1870er Jahren verlegte er Mappenwerke - anfangs als Originalfotografien, ab 1883 in hohen Auflagen ausschließlich als Lichtdrucke aus eigener Werkstatt. Es erschienen mehr als 70 Mappen wie „Berliner Neubauten", „Berliner Bauten aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert“ oder „Architektonische Studienblätter" mit internationalen Beispielen. Rückwardt war ab 1876 Königlich Preußischer Hofphotograph, ab 1885 Königlich Bayerischer Hofphotograph. Er erhielt zahlreiche internationale Preise. Die große Nachfrage von Architekturzeitschriften und Buchverlagen brachte ihm wirtschaftlichen Erfolg. Rückwardt erzielte 1884 mit 22 Angestellten einen Umsatz von 100 000 Mark, 1892 bereits 150 000 Mark. Im selben Jahr verlegte er seinen Sitz nach Lichterfelde und bezog mit seiner Familie die Villa Rückwardt. Sein Werk umfasst die für seine Zeit umfassendste Dokumentation alter und neuer Berliner Bauwerke in höchster fotografischer Qualität.

Hugo Rudolphy (geb. 12. Januar 1855 Demmin/Vorpommern, gest. 10. Januar 1919 Berlin) Über den Sohn eines Hotelbesitzers aus Demmin ist wenig bekannt. Seine frühesten fotografischen Stadtansichten Berlins stammen aus dem Jahr 1885. Erst 1896 erschien er im Adressbuch als Maler und Fotograf in der Neuen Wilhelmstraße 10 und wechselte bis zu seinem Tod sechsmal seinen Standort. Hugo Rudolphy war bereits 1890 Mitglied im Berliner Verein zur Förderung der Photographie. Er warb mit folgenden Leistungen: Portrait-Atelier, Aufnahmen jeder Art innerhalb und außerhalb dem Hause, Spezial-Interieurs, Nachtaufnahmen, Zeitereignisse. Zur Centenarfeier, dem 100. Geburtstag Kaiser Wilhelms I. im Jahr 1897, gelangen ihm Nachtaufnahmen von festlich beleuchteten Gebäuden - ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal des Fotografen. Neben der Fotografie widmete sich der vielseitige Künstler auch der Schriftstellerei, und war auch Mitglied im Verein zur Pflege deutscher Dichtung. Ab 1905 fotografierte er im Auftrag des Märkischen Museums Ereignisse im kaiserlichen Berlin und bauliche Veränderungen in der Stadt. Nach dem Ausscheiden von Georg Bartels‘ war er der einzige Fotograf, der die Veränderung der Stadt dokumentierte. Seine letzte Adresse war die Bülowstraße 33. In der Todesanzeige wird als Beruf Schriftsteller angegeben. Ein wichtiger Teil des fotografischen Schaffens von Hugo Rudolphy war die Ereignisfotografie. Seine lebendigen Großstadtszenen in Momentaufnahmen und Portraits erschienen in Printmedien wie dem Album Berliner Leben, der Berliner Illustrierten Zeitung oder Die Gartenlaube. Als Illustrationsfotograf stand er in Verbindung zu dem Maler, Zeichner und Illustrator Adolph Menzel, für den er fotografierte und den er auch in Urheberrechtsfragen beriet.

F. Albert Schwartz (geb. 12. Januar 1836 Berlin, gest. 4. Mai 1906 Berlin) Der Sohn des Buchbinders David Emanuel Schwartz erhielt seine fotografische Ausbildung in den 1850er Jahren bei seinem Onkel Heinrich Ferdinand Schwartz. 1860 eröffnete er ein Atelier in der Friedrichstraße 73 - Schon 1866 wandte er sich an den Berliner Magistrat mit der Initiative, vom Stadtumbau bedrohte Gebäude systematisch zu fotografieren. 1867 zog er zum Oranienburger Tor und firmierte nun als Photographische Anstalt und Kunstverlag. Die Dokumentation des Baus der Stadtbahn von 1876 bis 1882 war ein großes Vorhaben, nach dessen Abschluss er in die Luisenstraße 23 zog und als Photographische Anstalt für die Aufnahme von Maschinen, Architektur, Landschaften, Kunst- und Gewerbegegenständen etc. und Photographischer Kunstverlag auftrat. Ab 1886 war er einer der Haupt-Auftragsfotografen des Märkischen Provinzialmuseums, das von ihm mehr als 1 000 Bilder erwarb, ausnahmslos Kontaktabzüge von den Negativplatten. Obwohl Schwartz parallel für Architekten, Bauherren und Unternehmen arbeitete, galt er als Spezialist für das alte Berlin. 1877 trat er dem 1865 gegründeten Verein für die Geschichte Berlins bei, gab in der Folge Sammelmappen zum Thema heraus und stattete 1896 den Alt-Berlin-Teil der Berliner Gewerbeausstellung aus. Von 1887 bis 1902 befand sich sein Atelier in der Bellevuestraße 22, zuletzt in der Leipziger Straße 93. Nach seinem Tod führte sein Sohn Rudolph das Geschäft bis 1920 weiter. Obwohl F. Albert Schwartz oft mit Alt-Berlin-Fotografie in Verbindung gebracht wird, umfasst sein Werk dennoch vielfältigere Facetten der Stadtfotografie. Die Aufnahmen des Ateliers F. Albert Schwartz sind ein besonders wertvoller fotografischer Bestand, der uns viel über das Aussehen und die Veränderung Berlins im 19. Jahrhundert erzählt.

Dittmar Schweitzer (geb. 1864 Breslau, gest. 14. Januar 1899 Berlin) Dittmar Schweitzer war Sohn eines jüdischen Kaufmanns aus Breslau. Um 1890 siedelte er nach Berlin um, wo er 1892 zusammen mit Richard Mohr das Geschäft Schweitzer & Mohr, Buchhandlung und Antiquariat in der Potsdamer Straße 35 eröffnete. Drei Jahre später gründete er die Dittmar Schweitzer Verlagsbuch-handlung mit Sitz in der Nettelbeckstraße 25, später Dittmar Schweitzer Buch- und Kunstverlag in der Nettelbeckstraße 5. Als Verleger widmete er sich der Kinderheilkunde und dem Berliner Stadtbild. Besonders bekannt ist seine Mappe „Fünfzig Ansichten von Berlin". Mit der Stadtfotografie befasste er sich als Verleger sowie als Amateurfotograf. 1897 wurde er Mitglied in der Freien Photographischen Vereinigung für Amateurfotografie. Sein Interesse galt auch der Kameratechnik. So wurde er 1897 Vertreter der Kamera-Manufaktur R. Lechner in Wien, die auch als Verlag tätig war, und vertrieb deren Produkte in Berlin. Zum Sortiment der Firma gehörte schon 1889 eine Spiegelreflex-Plattenkamera und ab 1897 Reiseplattenkameras, Taschen- und Stereokameras. 1899 starb Dittmar Schweitzer mit nur 35 Jahren in Berlin. Dittmar Schweitzers Kunstblätter, die in hohen Auflagen in Kupfertiefdruck hergestellt wurden und für 50 Pfennig zu haben waren, zeigen weltstädtische Szenen einer Großstadt mit vielen Facetten. Sie eigneten sich für ihre Käufer „als Erinnerungsgeschenke, wie auch zum Einrahmen als Wandschmuck". Sie zeigen durchweg die Sehenswürdigkeiten der aufstrebenden Kaiserstadt. Nach seinem Tod erschienen sie als Faksimiledrucke mit touristischen Erklärungen in drei Sprachen.

Heinrich Zille (geb. 10. Januar 1858 Radeburg, gest. 9. August 1929 Berlin) Als Sohn einer sächsischen Handwerkerfamilie war Heinrich Zilles Kindheit von wirtschaftlicher Not geprägt. Ab 1867 in Berlin, musste er für die Familie dazuverdienen. Als begeisterter Zeichner nahm Zille eine Lithografenlehre auf und besuchte die königliche Kunstschule. Hier begegnete ihm die Fotografie in der Funktion als Vorlage. 1877 bekam er eine Stelle in der Berliner Photographischen Gesellschaft. Vermutlich nutzte er die Ausrüstung der Gesellschaft, als er in den 1880er Jahren zu fotografieren begann. Waren es zunächst Familienbilder, denen Zille sich widmete, wandte er sich nach seinem Umzug von Rummelsburg nach Charlottenburg zunehmend städtischen Motiven zu. Im Zentrum wie am Stadtrand fotografierte er armselige Lebens-verhältnisse in der schnell wachsenden Stadt: vor allem Alltagsszenen einfacher Menschen, aber auch deren Vergnügen beim Baden oder auf dem Rummel. Als fotografische Bewegungsstudien dienten ihm die Motive teilweise als Anregung für Zeichnungen. Mit der Kündigung durch seinen Arbeitgeber endete 1907 Zilles fotografische Arbeit. Von da an verdiente er seinen Lebensunterhalt mit wachsendem Erfolg als Zeichner und Grafiker. 1910 erhielt er den Menzel-Preis der Berliner Illustrierten Zeitung. 1914 erschien der Zeichnungs-Bildband „Mein Milljöh". 1924 wurde Heinrich Zille Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und zum Professor ernannt. Sein fotografisches Werk entstand ohne die Absicht, es zu verwerten. Erst in den 1960er Jahren wurde es entdeckt. So konnte sich Zille unabhängig von Marktnormen bis dato bildunwürdigen Themen zuwenden und eine eigene fotografische Sichtweise entwickeln.

Photographische Gesellschaft (1862-1955) Die am Dönhoffplatz in der Krausenstraße 36 ansässige Photographische Gesellschaft wurde 1862 von dem Ingenieur und Chemiker Albert Werckmeister und seinem Schwiegervater gegründet. Ab 1866 leiteten Alberts Brüder, der Maler und Radierer Friedrich und der Kaufmann Emil, die Gesellschaft. Sie übernahm eine Vorreiterrolle, „die Photographie für die Vervielfältigung von Werken der bildenden Künste nutzbar zu machen“ und brachte erstmals Reproduktionen nach Werken alter und neuer Meister in großen Stückzahlen auf den Markt. Die Photographische Gesellschaft verlegte neben Kunstreproduktionen auch Ansichten von Berlin und Potsdam in Original-Aufnahmen als touristisches Souvenir. Die Motive wurden sowohl in den meistverbreiteten Standard-Formaten des 19. Jahrhunderts, Visit und Kabinett, als auch in „grösstem Wandformat wie in kleinem Mappenformat“ zur Ausschmückung bürgerlicher Wohnungen angeboten. 1898 verkaufte die Photographische Gesellschaft insgesamt 17 Millionen Bilder. Pracht- und Sammelwerke waren zu Preisen von 15 bis 600 Mark zu haben. Ständige Verkaufs-Ausstellungen gab es in der Zentrale am Dönhoffplatz und der Filiale An der Stechbahn neben dem Schloss. Regelmäßig erscheinende Versandkataloge hatten das Ziel, einen weit gestreuten Kundenkreis zu erreichen. Zur Jahrhundertwende unterhielt das Unternehmen Niederlassungen in Paris, London und New York. Die Werkstätten befanden sich in Westend - ab 1914 auch die Hauptniederlassung. 1927 wurde das Unternehmen vom Kunstverlag Franz Hanfstaengl übernommen. 1955 wurde es aus dem Handelsregister gelöscht.

Quelle: Märkisches Museum Berlin, Pressemappe zur Ausstellung: „Fontanes Berlin | Fotografien & Schriften | Fiktion & Wirklichkeit“, Laufzeit: 20.09.2019 bis 05.01.2020, S. 8–14, https://www.stadtmuseum.de/sites/default/files/pressemappe_mm_fontanes_berlin_0.pdf

Anwendung der Photographie in Architektur

XII. (Anwendung der Photographie in Architektur, im Ingenieur- und Militärwesen.)

In der Architektur-Abteilung fallen uns zunächst die meisterhaften Aufnahmen von E. von Brauchitsch [Ernst von Brauchitsch (1856-1932)] in die Augen, Aussen- und Innenansichten Berliner Bauten behandelnd, die meisten derselben in technisch vollendet durchgeführten Mattkopien nach Originalnegativen grösseren Formats.

Daneben fanden sich Professor Otto Raschdorffs vorzügliche Detailbilder, zum Teil mit Teleobjektiv hergestellt, vom Berliner Dombau; Erwähnung verdient ferner ein prächtiges, vom Umgang der Domkuppel aufgenommenes Panorama Berlins. Hieran reihten sich gute Architektur- und Brückenbilder des bekannten Ateliers Hermann Rückwardt.

Dr. S. Hausmann-Strassburg brachte Details vom Strassburger Münster und Schloss Favorite, Edwin Gentz reizvolle Motive aus Hildesheim und Dr. Franz Stoedtner Vergrösserungen nach Aufnahmen aus seinem Denkmälerarchiv, dgl. Projektions- und Fensterdiapositive.

Am Ende des Wandelganges hatte Emil Suter einige Ballonaufnahmen; weitere interessante Arbeiten auf diesem Gebiete zeigten das hiesige Königliche Luftschiffer-Bataillon und die Feldphotographen-Abteilung in Rom. — Adolf Halwas brachte Photographisches aus alten Zeiten, nämlich Bilder von Kriegsbauten usw. aus dem Feldzuge 1865, noch mit nassen Kollodiumplatten aufgenommen; diese mit einfachen Mitteln auf höchst unempfindlichen Schichten erzielten Resultate, zum Teil Momentbilder sind gewiss beachtenswert.

Einen interessanten Einblick in die verschiedenen Baustadien eines Panzerschiffes gab die Ausstellung des Kaiserlichen Reichsmarineamts. Ebenfalls mit Bildern von Werften, Stapelläufen usw. war der Norddeutsche Lloyd vertreten. Recht gute Aufnahmen vom Brücken- und Eisenbahnbau sahen wir von der Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft. Von anderen Ausstellern in dieser Gruppe führen wir noch an: A. Borsig mit Innenansichten der Borsigwerke, die Siemens-Schuckert-Werke und Berliner Elektrizitätswerke mit Sammlungen von Photographien aus den Anwendungsgebieten der Elektrizität, die Benrather Maschinenfabrik mit Krähnen und Hebewerken. | Р. Н.

Photographische Mitteilungen 43.1906, S. 538, https://archive.org/details/photographische-mitteilungen-43/page/537/mode/2up?q=%22Halwas%22 ; https://archive.org/details/photographischem4319unse/page/538/mode/2up?q=%22Halwas%22 https://archive.org/details/photographische-mitteilungen-43/page/537/mode/2up?q=%22Halwas%22 ; https://archive.org/details/photographischem4319unse/page/538/mode/2up?q=%22Halwas%22

Ernst von Brauchitsch

Ernst von Brauchitsch (1856-1932) war über viele Jahre als Architekturfotograf in Berlin tätig. Zwischen 1902 und 1912 dokumentierte er in elf Mappen, die unter dem Titel „Neubauten der Stadt Berlin“ zunächst im Verlag von Bruno Hessling, später dann bei Wasmuth erschienen, Bauten des Architekten Ludwig Hoffmann. Vorstellen will ich hier aber ein anderes seiner Mappenwerke, nämlich die Publikation zum Märchenbrunnen im Friedrichshain, der 1913 eingeweiht wurde und ebenfalls ein Werk des mit dem Fotografen befreundeten Architekten Hoffmann ist. Mit den Skulpturen für die Anlage waren die Bildhauer Ignatius Taschner, Georg Wrba und Josef Rauch beauftragt.

Wer sich näher für Ernst von Brauchitsch und seine Zusammenarbeit mit dem Architekten Ludwig Hoffmann interessiert, dem sei, neben den bereits genannten Mappenwerken, das zum 100jährigen Jubiläum der Einweihung des Gebäudes des Märkischen Museums erschienene Buch „Gefühlte Geschichte. 100 Jahre Märkisches Museum“ empfohlen, das neben einem Übersichtsartikel des Herausgebers Kurt Winkler auch zahlreiche Seiten mit Bildern Ernst von Brauchitschs vor allem vom Inneren des Museums zeigt. Außerdem berichtet Ines Hahn unter dem Titel „Der Fotograf des Architekten. Die Bilder des Märkischen Museums von Ernst von Brauchitsch“ über einige Einzelheiten der Zusammenarbeit der beiden Freunde und liefert auf Grundlage der Dissertation von Miriam Paeslack auch biografische Daten zum Fotografen. Paeslacks Arbeit „Fotografie Berlin 1871-1914 : eine Untersuchung zum Darstellungswandel, den Medieneigenschaften, den Akteuren und Rezipienten von Stadtfotografie im Prozeß der Großstadtbildung“ lässt sich im Übrigen hier (http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1493/) nachlesen.

Margarethe von Brauchitsch (1865–1957): »Am 26. Juli 1888 heiratete sie den Architekturfotografen Johannes Ernst von Brauchitsch (1856–1932). Am 19. Mai 1889 wurde der Sohn Johannes geboren. 1899 erfolgte die Scheidung von ihrem Ehemann.«, https://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_von_Brauchitsch

Max Pflaum

Atelier Pflaum & Co., Berlin, Königsstraße 31

ACHTUNG! Den Fotografen Max Pflaum (geb. 1830 in Rawicz; gest. 1885 in Berlin), Fotograf in Berlin 1861–1885, nicht verwechseln mit dem Düsseldorfer Buchändler Max Pflaum (1841–1908).

Düsseldorfer Buchhändler Max Pflaum (geb. 25. Januar 1841; gest. 26. Dezember 1908), Ehemann von Emma Fahne, Schwiegersohn von Julie Stommel und Anton Fahne, Vater von Max J. Pflaum (geb. 1877), Schwiegervater von Max J. Pflaums Ehefrau Ellen Auler.

»Emma heiratete den Buchhändler Max Pflaum (* 25. Januar 1841; † 26. Dezember 1908), mit dem sie sich 1873 verlobt und in einem Ehevertrag „völlige Gütertrennung“ vereinbart hatte.[5][6] Aus der Ehe gingen die Söhne Otto (* 3. Mai 1876; † 21. Januar 1934) und Max Julius Karl (* 27. September 1877) hervor. Letzterer heiratete die Porträt- und Genremalerin Ellen Auler.« 

Max Pflaum (senior) war Mitglied im Verein für die Geschichte Berlins.[5]

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Max Pflaum (* 1830 in Rawicz; † 1885 in Berlin), Fotograf in Berlin 1861–1885.

Familie

Max Pflaum war verheiratet mit Henriette Seelig (* 1838 in Glogau). Ihr gemeinsamer Sohn Georg Pflaum (1860–1901) führte als Fotograf das väterliche Geschäft fort.

Werdegang

  • 1861 aus Glogau kommend Eröffnung eines Fotoateliers in Berlin, Leipziger Straße 44.
  • Wohl schon bei der Eröffnung als Teilhaber im Geschäft gewesen, scheidet der Kaufmann Carl Friedrich Gustav Ritsche am 11. Mai 1864 aus der Firma aus. Obwohl kein „Co.“ mehr dabei ist, führt Max Pflaum die Firma unter „Photographisches Institut von Pflaum & Co.“ weiter.[1]
  • 1865 Umzug in die Königstraße 31, dann ab 1880 Königstraße 57a.
  • 1867 Verleihung des Prädikats eines königlichen Hoffotografen.[2] Zu der Zeit sind schon sieben Personen im Atelier beschäftigt und der Jahresumsatz beträgt 10000 Taler bei 18000 Talern Vermögen.[3]
  • In 1860er Jahren wird auf den Carte de Visites „Photographisches Atelier Max Pflaum“ angegeben, was sich Anfang der 1870er Jahre in „Pflaum & Co.“ ändert.[4]
  • Pflaum ist Mitglied des Vereins für die Geschichte Berlins.
  • Pflaum bemüht sich sehr um Hofprädikate und ähnliche Auszeichnungen. In den umfangreichen Schriftwechseln dazu heißt es 1875: „Sein sehnlichster Wunsch ist es, auch von seinem Landesherrn mit einer Auszeichnung beglückt zu werden und dürfte es um so weniger einem Bedenken unterliegen, ihn zu dem königlichen Kronen-Orden 4. Klasse in Vorschlag zu bringen, als der Pflaum in seiner politischen Richtung nach der streng conservativen Partei angehörig, sich durch patriotische Gaben von nicht unbedeutendem Werthe ausgezeichnet hat“. Als Beweis werden ca. „10000 Bilder der Allerh��chsten und höchsten Herrschaften“ genannt, die Pflaum zu patriotischen Zwecken an militärische Truppenteile geschenkt hatte.[3]
  • 1885 wird sein Umsatz auf 30.000 Mark geschätzt.[3] Zum Vergleich, die nicht kleinen Ateliers der Hoffotografen Grunder und Halwas erzielten 15.000 (1888) bzw. 18.000 Mark Jahresumsatz.[5] Also Pflaum gehörte vom Geschäftserfolg her - weniger vom Renommee - zur Spitze der Fotoateliers in Berlin.
  • 1885 stirbt Max Pflaum. Seine Witwe Henriette führt zusammen mit dem Sohn Georg das Geschäft weiter. Ende des Jahres erhalten sie vom Polizeipräsidenten die Erlaubnis zur Weiterführung aller Titel.[5]

Ateliers

  • Berlin, Leipziger Straße 44 (1863)[6]
  • Berlin, Königsstraße 31 (1865–1879)[6]
  • Berlin, Königsstraße 57a (1880–1900)[6]

Auszeichnungen

  • Hoffotograf Seiner Majestät des Kaisers und Königs (seit 1867)
  • Goldene Medaille des Königs von Preußen
  • Königlich Schwedische Goldene Verdienst-Medaille
  • Goldene Medaille für Kunst und Gewerbe des Königs von Sachsen.
  • Herzog Meiningsche Goldene Verdienstmedaille
  • Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft des Königs von Württemberg

Literatur

  • Sibylle Einholz, Der Verein für die Geschichte Berlins im Spiegel der Fotografiegeschichte. In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins, Band 55 (2006), S. 73.

Fotos

Einzelnachweise

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1864 (April–Juni), S. 1239. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 1867 (Juli–Sept.), S. 2589. Sibylle Einholz, Der Verein für die Geschichte Berlins im Spiegel der Fotografiegeschichte online Anzeige in der Illustrirten Zeitung, Band 61 (1873), Nr. 1588 (6. Dez. 1873), S. 437. Sibylle Ruth Schmidtsiefen: Die Fotografenfamilie Albert Grundner 1854–1904. Diplomarbeit Berlin, S. 93. Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.

Quelle: Greven Archiv Digital, FotoWiki, „Max Pflaum“, https://fotografenwiki.greven-archiv-digital.de/index.php?title=Max_Pflaum

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Neue Photographische Gesellschaft

Gustav Schauer (1826-1902)

Gustav Schauer, Photographisches Kunst- und Verlags-Institut, Große Friedrichs-Straße 188

Die Datierung basiert auf der Stempel-Angabe des Hoffotografen-Titels, mit dem Schauer im Berliner Adressbuch erstmals 1858 erscheint (noch nicht 1857). 1864 verkaufte er das Fotoatelier, das die Nachfolger zwar unter seinem Namen weiterführten, jedoch war der Hoffotografentitel an die Person gebunden. So wird die Aufnahme (bzw. der Verkauf des Abzugs) zwischen 1857 und 1864 zu datieren sein.

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Gustav Schauer, Photographisches Kunst- und Verlags-Institut, Fotograf, Drucker, Verleger

Gustav Schauer (1826-1902) war zunächst als Daguerreotypist tätig. Gründete dann 1851 einen Verlag, der u. a. mit Kunstdrucken hervortrat. Sein in mehreren Ausgaben herausgegebenes Raffael-Album zählt zu den frühen Werkeditionen des Künstlers, bei denen Fotografien Verwendung finden. Allerdings ist bei dieser Edition bemerkenswert, dass Schauer unverkennbar auf Druckgraphiken zurückgreift. Hier zeigt sich ein interessanter Übergangsprozess von der Druckgraphik hin zur Fotografie.

Laut Frank Heidtmann, Wie das Photo ins Buch kam, Berlin 1984, S. 371, erschien die Folge 1863.

David Klemm, Hamburger Kunsthalle, https://online-sammlung.hamburger-kunsthalle.de/de/objekt/kb-1863-85-542-12/%22attila%22?term=&filter%5Bhighlight%5D%5B0%5D=Raffael%20%28Sammlungsbest%C3%A4nde%29&start=40&context=default&position=57

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Gustav Schauer (1826-1902) war „in der ersten Hälfte der 60er Jahre [des. 19. Jh.] der bekannteste Verleger von Büchern mit Photographien“ (siehe Heidtmann 1371). Er war einer der Verleger, die einen großen Anteil an der Verbreitung von photographischen Kunstreproduktionen in Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. beitrug. - Die 84 Albuminabzüge zeigen Kunstreproduktionen von Stichen, die überwiegend damals als moderne Kunst galten und Gemälden.

ZVAB, https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=16237480989&cm_sp=SEARCHREC-_-WIDGET-R-_-BDP-F&searchurl=an%3Dgustav%2Bschauer%26sortby%3D20

Zu G. Schauer vgl. F. Heidtmann, Wie das Photo ins Buch kam, Bln. 1984, S. 93 ff. ZVAB, https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=1020608464&cm_sp=SEARCHREC-_-WIDGET-R-_-BDP-H&searchurl=an%3Dgustav%2Bschauer%26sortby%3D20

Schmidtsiefen, „Fotografenfamilie Albert Grundner“

So ist bekannt, dass die späteren Fotografen Philipp Graff (1814–1851) und Carl Gustav Oehme (1817–1881) über den Apparatebau zur Daguerreotypie kamen.33 Als erste Berliner Berufs-Dagerreotypisten dürfen der Porträtmaler und Lithograph Johann Carl Conrad Schall, der Porträtmaler und Zeichenlehrer Julius Stiba sowie der ehemalige Silberpolierer Wilhelm Eduard Kannegießer neben den bereits genannten Graff und Oehme (Mechaniker und Optiker) gelten.

Quelle: Sibylle Ruth Schmidtsiefen, „Die Fotografenfamilie Albert Grundner: 1854–1904. 50 Jahre Ateliergeschichte im Berlin des 19. Jahrhunderts“, S. 12, https://www.berliner-fotografenateliers.de/pdf/SibylleRuthSchmidtsiefen_Diplomarbeit.pdf


Berlin in farbigen Naturaufnahmen von Otto Troitzsch, Deutsche-Verlags-Anstalt, Stuttgart, Leipzig, 1895 Farbendrucke aus dem Königl. Hof-Kunstinstitut von Otto Troitzsch in Berlin Blattgröße: 24,5 cm x 19 cm Beschreibung: 20 einzeln auf Karton montierte Ansichten von Berlin und ein Blatt mit Titel und Inhaltsverzeichnis sind in einer Mappe mit geprägten Einbanddeckeln zusammengefasst. Quellenhinweise: Originalmappe in der Berliner Stadtplansammlung Antiquarisch ab etwa 35 Euro erhältlich


Literatur und Nachschlagewerke zu Berliner Photographen

Einzelnachweise

  1. Es gab in Berlin und anderen deutschen Städten fotografische Ateliers, die den Namen „W. Höffert“ trugen. Welcher Fotograf/Fotografin die Geschäfte des Ateliers in Berlin führte, ist nicht bekannt.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:K%C3%B6nigsbr%C3%BCcke,_Berlin_1872.jpg
  3. Hartmut Wettmann, Jan Rubinowicz: J. F. Stiehm, Photograph und Verleger im Berlin des 19. Jahrhunderts (Memento vom 14. April 2018 im Internet Archive) auf der Seite fotoplatz.stereographie.de vom 23. August 2004, zuletzt abgerufen am 7. März 2020
  4. P. B., „Permanente Ausstellung des photographischen Vereins zu Berlin“, in: Hallesches Tageblatt, So., 12. September 1869, S. 1, https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/XFK6B5YW3RVLYQ74W5LGJVBAREF6LGFF?query=%22Carl+Suck%22&hit=1&issuepage=1 . Ebenso in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, Mittwoch, 01. September 1869, S. 2787, https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/AWGKREHTO75IWOBLZXSXOR3SQRQ43WCV?query=%22Carl+Suck%22&hit=2&issuepage=3
  5. Sibylle Einholz, „Der Verein für die Geschichte Berlins im Spiegel der Fotografiegeschichte“, erschienen im Jahrbuch 2006 des Vereins für die Geschichte Berlins, https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/672-der-verein-fuer-die-geschichte-berlins-im-spiegel-der-fotografiegeschichte.html