Stadion am Quenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. April 2024 um 02:25 Uhr durch Kaisehr74 (Diskussion | Beiträge).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadion am Quenz
Stahlstadion
Die Gegentribüne mit dem damals noch vorhandenen Flutlicht (Dezember 2014)
Die Gegentribüne mit dem damals noch vorhandenen Flutlicht (Dezember 2014)
Frühere Namen

Stadion der Aktivisten
Walzwerkstadion
Stahlstadion

Daten
Ort Thüringer Straße 251
Deutschland 14770 Brandenburg an der Havel, Deutschland
Koordinaten 52° 24′ 47,7″ N, 12° 30′ 3,3″ OKoordinaten: 52° 24′ 47,7″ N, 12° 30′ 3,3″ O
Eigentümer Stadt Brandenburg an der Havel
Baubeginn 1952
Eröffnung 2. Oktober 1955
Erstes Spiel BSG Stahl Brandenburg – BSG Motor Plaue 0:3
Renovierungen 1971, 1984–1986, 1996
Oberfläche Naturrasen
Kosten 100.000 DDR-Mark
Architekt Stahl- und Walzwerk Brandenburg
Kapazität 15.500 Plätze
Spielfläche 100 × 65 m
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Stadion am Quenz (Brandenburg)
Stadion am Quenz (Brandenburg)

Das Stadion am Quenz (auch als Stahlstadion bekannt) ist eine Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der Stadt Brandenburg an der Havel, Brandenburg. Die Anlage liegt im Westteil der Stadt in der Quenzsiedlung und befindet sich in städtischem Eigentum. Es ist Teil eines Sportkomplexes, zu dem neben dem zentralen eigentlichen Stadion zwei Trainingsplätze gehören. Ebenfalls war die Stahlhalle bis zu ihrem Umbau zum Stahlpalast Teil eines größeren Sportkomplexes. Das Stadion hatte zunächst wie erwähnt keinen offiziellen Namen, im Volksmund wurde es oft Stadion der Aktivisten nach der benachbarten „Straße der Aktivisten“ (heute „Magdeburger Landstraße“) genannt, bis sich im Laufe der Jahre der Name Stahlstadion durchsetzte.

Das Stadion wurde zwischen 1952 und 1955 durch das Stahl- und Walzwerk Brandenburg für seine Betriebssportgemeinschaft Stahl Brandenburg errichtet und erhielt zunächst keinen offiziellen Namen. Die aufgeschütteten Stadionwälle bestanden größtenteils aus dem Schutt des Kriegsgefangenenlagers, das sich bis 1945 an gleicher Stelle befand. Als die Fußballmannschaft der BSG Stahl Brandenburg 1970 den Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga erreicht hatte, wurden von Dezember 1970 bis August 1971 Erweiterungsarbeiten durchgeführt. So entstanden beispielsweise die ersten sieben Stehränge in der Südkurve, der Sprecherturm sowie auf der heutigen Gegengerade die Tribüne für etwa 1800 Zuschauer (später erhöhte sich deren Fassungsvermögen durch eine zusätzlich Sitzreihe auf 2000). Die Zuschauerkapazität wurde auf 12.000 (später auf 15.000) erhöht. Nachdem Stahl Brandenburg 1984 in die DDR-Oberliga aufgestiegen war, wurde die Haupttribüne mit etwa 800 überdachten Sitzplätzen errichtet, die Stehplätze in den Kurven wurden ausgebaut und 1986 eine elektronische Anzeigentafel installiert. Zur Saison 1988/89 wurde mit der Errichtung einer Flutlichtanlage begonnen, die 1996 fertiggestellt wurde.

Am 30. April 1967 wurde im Stahl-Stadion vor 10.000 Zuschauern das Endspiel um den DDR-Fußballpokal zwischen der BSG Motor Zwickau und dem F. C. Hansa Rostock (3:0) ausgetragen. 3000 Zuschauer sahen am 13. Mai 1987 das Länderspiel der Fußballnationalmannschaft der DDR gegen die Tschechoslowakei (2:0). Auch die Fußball-Juniorennationalmannschaft trug im Stahl-Stadion zwei Länderspiele aus. Ebenso wurden zwei Rugby-Länderspiele ausgetragen. 1989 verlor die DDR gegen die Tschechoslowakei 19:38. 2006 spielte Deutschland gegen die Amateurauswahl Wales. Der Zuschauerrekord wurde am 5. November 1986 mit offiziell 18.000 Zuschauern in der 2. Runde des UEFA-Pokals zwischen der BSG Stahl und dem späteren Sieger IFK Göteborg (1:1) aufgestellt.

Nachdem sich das Stahlwerk aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse 1990 aus der Sportfinanzierung zurückgezogen hatte, übernahm die Stadt Brandenburg das Stadion. Im Januar 1993 wurde die Sportanlage in Stadion am Quenz umbenannt. 1996 wurde die Aschenbahn durch eine neue Kunststoffbahn ersetzt und die Flutlichtanlage mit 2000 Lux Beleuchtungsstärke in Betrieb genommen. Die 1986 errichtete Anzeigetafel wurde in der Saison 2008/09 aufgrund des maroden Zustands von Fans des FC Stahl Brandenburg zu einer manuell betriebenen Anzeigetafel umgebaut. Die Gegengerade wurde im Sommer 2010 saniert. Das Stadion verfügt heute über 15.500 Plätze, davon ca. 3000 überdachte und 1000 unüberdachte Sitzplätze. Im Stadion trägt die BSG Stahl Brandenburg seine Heimspiele aus. Die Leichtathletikanlagen werden beispielsweise vom Verein für Leichtathletik (VfL) Brandenburg, der ausgegründeten ehemaligen Sektion der BSG Stahl, genutzt. Die Flutlichtmasten wurden Ende Juli 2017 auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wegen hoher Sanierungskosten für die Standsicherheit abgebaut und verschrottet.