Weltkreis Verlag

Der Weltkreis Verlag war ein Buch- und Zeitschriftenverlag in der Bundesrepublik Deutschland, der von 1958 bis 1989 existierte.

Der Verlag wurde am 11. Juni 1958 als Weltkreis-Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung von Leo Weismantel in Jugenheim (Bergstraße) gegründet. ^[1]

Weismantel publizierte im Weltkreis Verlag 1959 sein Buch Tagebuch einer skandalösen Reise^[2][3], in dem er seine Reise zu den Weltjugendfestspielen 1959 in Moskau beschreibt.

1987 wurden der Weltkreis Verlag und der Röderberg Verlag mit dem Pahl-Rugenstein Verlag Köln vereinigt. Der Weltkreis Verlag existierte damit nur noch als Imprint des Pahl-Rugenstein Verlages. Nach der Insolvenz des Pahl-Rugenstein Verlages im Frühjahr 1990 kaufte der Grafit Verlag einige Titel des Weltkreis Verlages.

Der Verlag war Mitglied im Börsenverein für den deutschen Buchhandel und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen sowie der Arbeitsgemeinschaft demokratischer und sozialistischer Verleger und Buchhändler.

Das Buchprogramm bestand aus Sachbüchern und belletristischen Titeln zu aktuellen Themen wie Frieden, Arbeiter- und Jugendbewegung, Antifaschismus, Feminismus, Dritte Welt sowie Liederbüchern. Das Zeitschriftenprogramm richtete sich an die lernende und studierende Jugend.

Im Verlag erschienen bis zu 20 Neuerscheinungen im Jahr. Das lieferbare Programm betrug in den 1980er Jahren regelmäßig rund 80 Titel. In seiner Eigenwerbung bezeichnete sich der Verlag als „sozialisticher Jugendverlag“. Er wurde dem DKP-Umfeld zugerechnet.

• elan, Verbandsorgan der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend
• rote blätter, Verbandsorgan des MSB Spartakus
• Antiimperialistisches Informationsbulletin
• Jugendpolitische Blätter

• Mosaik
• kleine rote reihe
• Facit-Reihe
• Mach-mit-Reihe

Günter Amendt, Walter Baumert, Wolfgang Beutin, Thomas Billhardt, Willi Bredel, Wolfram Brönner, Fidel Castro, Diether Dehm, Lottemi Doormann, Anatol Feid, Adrian Geiges, Arno Gottschalk, Alberto Granado, Horst-Eckart Gross, Ernesto Guevara, Sergej Guk, Alex La Guma, Metin Gür, Rainer Hachfeld, Armando Hart, Hannes Hegen, Horst Hensel, Stephan Hermlin, Florence Hervé, Michael Höhn, Peter Jacobs, Reinhard Junge, Hans-Jürgen Kawalun, Einhart Klucke, Christine Lambrecht, Michael Lamprecht, Christoph Links, Hans-Peter de Lorent, Nelson Mandela, Hansjörg Martin, Frederick Mayer, André Müller sen., Hans van Ooyen, Nikolai Ostrowski, Lisandro Otero, Eberhard Panitz, Jürgen Pomorin, José Puig, Gero von Randow, Rius (Eduardo Humberto del Río García), Werner Schmitz, Erasmus Schöfer, Conrad Schuhler, Peter Schütt, Stefan Siegert, Hermann Spix, Gisela Steineckert, Klaus Steiniger, Dieter Süverkrüp, Artur Troppmann, Elke Vesper, Hans-Eckardt Wenzel, Klaus-Peter Wolf, Lore Wolf, Gabriella Wollenhaupt

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Günther Amendt: Das Sexbuch, ISBN 3-88142-212-9

Das Buch war ein Aufklärungsbuch, das von jungen Leuten selbst geschrieben worden war. Es war der erfolgreichste Titel des Verlages und wurde mehrmals beschlagnahmt, jedoch wurde es nie von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert oder ein Herstellungs- oder Verkaufsverbot verhängt.

1983 wurde das Buch mit 5 weiteren Titeln anderer Verlage in einer Filiale von Montanus in München beschlagnahmt^[4][5]. Die Beschlagnahmung wurde mit „Gefahr im Verzug“ begründet. Im Ergebnis wurde keines der Bücher als jugendgefährdend eingestuft und die 6 betroffenen Verlage protestierten auf einer Pressekonferenz während der Buchmesse 1983 mit dem damaligen Vorsitzenden des Verbandes deutscher Schriftsteller Bernt Engelmann gegen die Maßnahmen der Polizei^[6]. Sie veröffentlichten auch eine Broschüre Wenn der Staatsanwalt kommt^[7]: Hinweise für Buchhändler über den Umgang mit Beamten der Polizei und der Staatsanwaltschaft hrsg. von den Verlagen Droemer-Knaur, Goldmann, Heyne, Rowohlt, Ullstein, Weltkreis.

1. ↑ https://www.handelsregister.de/rp_web/welcome.xhtml
2. ↑ https://books.google.de/books/about/Tagebuch_einer_skandal%C3%B6sen_Reise.html?id=izwzAQAAIAAJ&redir_esc=y
3. ↑ https://www.markt-obersinn.de/gemeinde/kulturgeschichte/leoweismantel/seinlebenundwirken/1020.Seite-8.html
4. ↑ https://www.spiegel.de/kultur/wieder-dumme-sachen-a-754b5cda-0002-0001-0000-000014024149
5. ↑ https://www.zeit.de/1988/39/eine-zensur-findet-nicht-statt/komplettansicht
6. ↑ https://www.zeit.de/1983/42/die-verbrannten-buecher?print
7. ↑ https://portal.dnb.de/opac/showFullRecord?currentResultId=%22Wenn%22+and+%22der%22+and+%22Staatsanwalt%22+and+%22kommt%22%26any&currentPosition=3