Elektrofahrzeug
Ein Elektrofahrzeug ist ein Verkehrsmittel, das mit elektrischer Energie angetrieben wird. Es können damit Straßenfahrzeuge (Kraftfahrzeuge), Schienenfahrzeuge, Wasserfahrzeuge oder Luftfahrzeuge gemeint sein. Elektrofahrzeugen wird die Antriebsenergie in Form von elektrischer Energie zugeführt. Diese wird in Antriebsbatterien im Fahrzeug gespeichert oder bei Bedarf permanent von außen zugeführt (z. B. Stromschiene, Oberleitung, Induktion).
Bei Hybridfahrzeugen wird der Elektroantrieb mit einem anderen Antrieb kombiniert und die Fahrzeuge auch über andere Energieträger versorgt, sie gelten deshalb nicht als Elektrofahrzeuge. Ein Pedelec (ein Fahrrad, bei dem der Fahrer von einem Elektroantrieb unterstützt wird) ist ein Human-Elektro-Hybridfahrzeug und wird zu den Hybridfahrzeugen gezählt.
Die Nutzung von Elektrofahrzeugen nennt man Elektromobilität.
Unterbegriffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Batterieelektrisches Fahrzeug (BEV)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Batterieelektrische Fahrzeuge (englisch battery electric vehicle, kurz BEV) nutzen als alleinige Energiequelle eine Antriebsbatterie, die per Stecker oder Stromabnehmer aufgeladen wird. Dazu gehören u. a. Elektroautos, Elektrolastkraftwagen, Batteriebusse und Akkumulatortriebwagen.
Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug (PHEV)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (englisch plug-in hybrid electric vehicle, kurz PHEV) nutzen eine Antriebsbatterie, die sowohl über einen Verbrennungsmotor als auch per Stecker (englisch to plug in, „einstöpseln, anschließen“) aufgeladen werden kann.
Plug-in-Elektrofahrzeug (PEV)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Obermenge von batterieelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen wird als Plug-in-Elektrofahrzeug (englisch plug-in electric vehicle, kurz PEV) bezeichnet.
Fahrzeugarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland sind die Bezeichnungen für Elektrofahrzeuge wenig systematisiert und nicht eindeutig. Hier werden Fahrzeugarten entsprechend dem Verzeichnis des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes aufgelistet.[1][2]
Kraftfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]§ 54 Abs. 5 lit. m der Straßenverkehrsordnung 1960 bezeichnet als Elektrofahrzeug ein von außen aufladbares Kraftfahrzeug mit einem Antriebsstrang, der mindestens einen nicht-peripheren elektrischen Motor als Energiewandler mit einem elektrisch aufladbaren Energiespeichersystem, das extern aufgeladen werden kann, enthält.
- Krafträder (L) – dazu gehören zwei- und dreirädrige sowie leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge
- Kleinkraftrad (L1e, L2e): zulassungsfreies Kraftrad mit Versicherungskennzeichen
- Leichtkraftfahrzeuge (L6e): zulassungsfreies Kraftrad mit Versicherungskennzeichen
- Leichtelektromobil
- Neighborhood Electric Vehicle (NEV)
- Low-speed Electric Vehicle (LEV)
- Kraftrad (L3e, L4e): zulassungspflichtiges Kraftrad mit amtlichem Kennzeichen
- Dreirädrige Kraftfahrzeuge (L5e): zulassungspflichtiges Kraftrad mit amtlichem Kennzeichen
- Leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge (L7e): zulassungspflichtiges Kraftrad mit amtlichem Kennzeichen
- (diese Fahrzeugart wird in der Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes als Krafträder geführt)
- Leichtelektromobil
- Neighborhood Electric Vehicle (NEV)
- Medium Speed Electric Vehicle (MEV)
- (diese Fahrzeugart wird in der Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes als Krafträder geführt)
- Personenkraftwagen (M)
- Elektroauto (E-Auto)
- Elektromobil (E-Mobil)
- Hybridelektrokraftfahrzeug
- Oberleitungsbus
- Duo-Bus
- Omnibus
- Lastkraftwagen (N)
- Muldenkipper
Schienenfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elektrische Eisenbahnen, Akkumulatortriebwagen
- S-Bahnen
- U-Bahnen
- Straßenbahn
- Magnetschwebebahn
- Grubenbahn
- Bergbahn und Seilbahn, meistens über den Seilantrieb
- Coaster
Wasserfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Luftfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sonstige Elektrofahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elektrofahrrad ohne Pedalantrieb (mit Tretunterstützung handelt es sich um einen Hybridantrieb)
- Elektrorollstuhl
- TRIKKE eV (electric Vehicle)
- Elektro-Skateboard, elektromotorisierte Rollschuhe/Inline-Skates
- rein elektrisch betriebenes Einrad
- Segway mit nur seitlich schwekbarer Lenkstange
- Brett für breitbeinig darauf gestellte Füße mit einer mittig quer abrollenden Walze oder beidseits längs rollenden Rädern, die über Geschwindigkeitsdifferenz Kurvenfahrt steuern
- E-Kart
- Elektrokarren, Golfmobil
- Elektrostapler
- Solarfahrzeuge
- Fahrerloses Transportfahrzeug
- Ferngesteuerte Fahrzeuge im Spielzeugbereich
- Auslieferungswagen für Milch und andere „nächtliche“ Produkte im Nahbereich
- Konduktwagen – die Bestattung Wien stellte 1991/92 von gas- auf elektrobetriebene um[3]
- Gebäudelift
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz W. Peren, Nicola Sundermann, Beate Wittop: Das Elektroauto und sein Markt. Campus, Frankfurt am Main 1997, ISBN 978-3-593-35700-3.
- Heike Proff, Matthias Brand, Kurt Mehnert, J. Alexander Schmidt, Dieter Schramm (Hrsg.): Elektrofahrzeuge für die Städte von morgen: interdisziplinärer Entwurf und Test im DesignStudio NRW. Springer Gabler, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-08457-8.
- Philipp Richard Rainer Nobis: Entwicklung und Anwendung eines Modells zur Analyse der Netzstabilität in Wohngebieten mit Elektrofahrzeugen, Hausspeichersystemen und PV-Anlagen, Betreuer: Ulrich Wagner. Gutachter: Ulrich Wagner, Christoph Weber. Universitätsbibliothek der TU München 2016, DNB 1110015178 (Dissertation Technische Universität München 2016. Auf mediatum.ub.tum.de (PDF); 11,7 MB), abgerufen am 26. Oktober 2020.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank Didik: History and Directory of Electric Cars from 1834 Liste von Elektroauto-Herstellern seit 1834 (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Verzeichnis zur Systematisierung von Fahrzeugen 2012
- ↑ KBA: Methodische Erläuterungen zu Statistiken. Stand: Juni 2012.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 5. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Geschichte der Bestattung Wien, abgerufen am 5. Juni 2016