Kritiken (1)
Der Weg der Karriere von Pola Negri von Polen über Deutschland nach Hollywood und zurück nach Europa ist ein wichtiger Präzedenzfall, den - ob bewusst oder unbewusst - alle nachfolgenden Generationen nachzuahmen versuchten, und zumindest bis Ende der 1930er Jahre konnten wir einen ähnlichen Weg der Schwedin Garbo, der Deutschen Dietrich und der Österreicherin Kiesler verfolgen, die Pola nachahmten und sich wie sie ein Stück Hollywood-Erfolg erarbeiteten. Im Jahr 1918 stand Pola erst am Anfang ihres deutschen Höhenfluges, und es war köstlich, ihr dabei zuzusehen, wie sie die Geschichte von Mania, einer Zigarettenfabrikarbeiterin, erzählte. Natürlich war es nur ein Zufall, dass diese Mania nicht nur eine gute Fabrikantin, sondern auch eine begabte Tänzerin und im Notfall auch eine ausgezeichnete Mätresse war... Diese Zufälle sind ja der Eckpfeiler der Kinematographie, und so mögen wir es auch. Die Ausstattung von Paul Leni war das Sahnehäubchen auf der Torte dieses leidenschaftlichen Melodrams mit einem großen dramatischen Bogen und prächtigen Kostümen. Mal abgesehen davon, dass dieser deutsche Film in Polen restauriert wurde. Hierzulande wäre es schwierig, die österreichische, deutsche, englische oder französische Karriere von Anny Ondra auf diese Weise zu händeln. ()