Der Planet Saturn lässt schön grüßen

Ein gewöhnlicher Horrorfilm darüber, dass Strahlung viel erschreckendere Auswirkungen hat als nur übernatürliche Fähigkeiten, wie es in Comics der Fall ist. Zum Beispiel die vollständige Auflösung des gesamten Körpers, wodurch man wie Eiscreme im Ofen schmilzt. Ein unglaublich schmelzender Mann ist eine anständige Trash-Ode, die hauptsächlich Science-Fiction-Filme aus den 50er und 60er Jahren feiert. Überraschenderweise verlässt er sich nicht auf die Menge an Gore, sondern auf zunehmende Spannung. Sie werden zwar auf abgetrennte Köpfe stoßen, aber vor allem ist es ein klassisches Versteckspiel, bei dem das titelgebende Monster die meiste Zeit hinter einem Busch lauert und nur selten angreift. Das größte Kapital ist also die fantastische Maske dieses elenden /Wesens, das wortwörtlich vor den Augen der Zuschauer zu Scheiße zerfällt. Vor allem dafür Daumen hoch. (14.11.2011)

The Incredible Boring Man oder The Incredible Walking Man wären viel passendere Titel gewesen, denn der Titelgebende schmelzende Astronaut läuft 90% des Films irgendwohin, begleitet von einer sich wiederholenden Voice-Over, was nach einer Weile wirklich wiederholend und nervig wird. Deshalb fühlt es sich nach vierzig Minuten an, als ob man den Film schon zwei Stunden lang schaut (außerdem ist es interessant, wie lange dieser Mann schmelzen kann, obwohl er volumenmäßig immer gleich aussieht). Die Abwesenheit einer Handlung in diesem Film ist wirklich zerstörerisch und die wenigen einfallsreichen Morde am Ende (einschließlich des spektakulären Falles in die Stromleitung) und die damit verbundenen Spezialeffekte von Rick Baker können es leider nicht retten. In anderen Aspekten handelt es sich um einen dumm geschriebenen Film, der nur als plumper schwarzer Komödie erfolgreich sein sollte, aber leider zu 100% ernsthaft gedreht wurde, was schon mit Blick auf den relativ lustigen Titel unverständlich ist, der eine Parodie auf den klassischen Film Die unglaubliche Geschichte des Mister C. evoziert. Regisseur von Das Schweigen der Lämmer Jonathan Demme ist in einer kleinen Rolle einer der wenigen interessanten Momente in diesem ansonsten sehr nervigen Spektakel. (26.12.2018)