Regie:
Tod BrowningKamera:
Merritt B. GerstadBesetzung:
Wallace Ford, Leila Hyams, Olga Baclanova, Roscoe Ates, Harry Earles, Daisy Earles, Schlitze, Daisy Hilton, Violet Hilton, Josephine Joseph, Johnny Eck (mehr)Streaming (1)
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“Goobe-Gobble… sie ist eine von uns” lautet der grausige Refrain in “Freaks-Missgestaltete”. Es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis dieses oft verbotene Moralitätenstück allgemein als meisterhafter Kultfilm anerkannt wurde. Tod Browning (Dracula, 1931) inszenierte diesen Meilenstein der Filmgeschichte, in dem die wahren Freaks nicht die als Jahrmarktsattraktionen arbeitenden Darsteller sind, sondern die “normalen” Menschen, die sie verspotten und missbrauchen. Browning hatte einst als Schlangenmensch beim Zirkus gearbeitet – er engagierte Darsteller, die wirklich auf Jahrmärkten auftraten. Ein lebender Torso, der sich geschickt selbst eine Zigarette anzündet, obwohl er weder Arme noch Beine hat, kleinköpfige Menschen (im Film werden sie “Nadelköpfe” genannt) – sie und andere spielen Zirkusleute, die von einer Trapezartistin als Untermenschen behandelt werden und sich schrecklich dafür rächen. (Verleiher-Text)
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Kritiken (9)
Diese Monster sind ziemlich beeindruckend! Es ist fast unbezahlbar zu sehen, wie ein arm- und beinloser Kerl geschickt ein Streichholz aus der Schachtel zieht und eine Zigarette anzündet. Aber es gibt noch viele solcher Momente im Leben dieser "Naturspielereien". Es geht jedoch nicht nur um bizarren Szenen, sondern auch um eine starke Geschichte: Die lange Frau Cleopatra erfährt von Hans' riesigem Erbe, einem Zwerg, den sie zuerst ausnutzt, um ihn nach der Hochzeitsfeier loszuwerden. Der Film ist eine romantische Tragödie, eine Zirkusposse (ständig die Frage, wer das größere Monster ist) und eine rabenschwarze Komödie mit einem typisch horrormäßigen Ende, in dem sich die Rache aller Beteiligten auf verrückte Weise entfaltet. ()
Freaks sind ein perfektes Beispiel für dieses Sprichwort: "Beurteile ein Buch nicht nach seinem Einband!", oder eine körperlich ("freakishly") behinderte Person kann oft menschlicher sein als jede Femme Fatale oder Schönheit. Natürlich erzielte Browning durch die Besetzung mit authentisch behinderten Menschen eine unübertroffene Wirkung, die vor allem in der Regenszene während der Jagd auf Herkules und Kleopatra gipfelte. Kein Wunder, dass der Film eine solche Welle der Kontroverse ausgelöst und den Spitznamen "einer der gefährlichsten Filme" erhalten hat. Kurzum, eine sehr gelungene filmische Arbeit, die mich innerlich berührt hat. ()
Tod Browning brilliert als Erzähler. Mit einem exakten psychologischen Pinsel stellt er Wesen mit einem Handicap als Menschen dar, die in der Lage sind, zu lieben, zu träumen oder eifersüchtig zu sein. Zwischen ihnen und den gesunden Menschen, die die eigentlichen "Freaks" sind, gibt es einen Konflikt, in dem sie aber siegen. Das sind aber nur Teile eines Puzzles, das als Ganzes keinen vollwertigen Film-Einfluss auf die Zuschauer*innen hat, die etwas mehr sehen möchten als nur das, was sie bisher noch nie gesehen haben (z. B. einen Krüppel ohne Arme und Beine, der sich eine Zigarette anzündet). Der Plot ist ziemlich banal und hat ein leichtes Resümee. Man muss Brownings Mut schätzen, dass er so etwas in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gedreht hat. Ansonsten hinterlässt der Film aber nur eine ungewöhnliche Erfahrung und ein Thema für eine kurze Diskussion. Deshalb bewerte ich den Film nicht mit fünf Sternen. ()
A legendary classic, which makes sense to assess in its contemporary context and which, nevertheless, still surprises with the decent craftsmanship of the film crew, direction, and acting performances. In terms of the dramatic plot, it is a relatively conventional matter, but considering the emphasis on the human side of physically disabled individuals and their right to dignity, it is a significant film with an ethical dimension. Overall impression: 80%. ()
Magical, bizarre outlandishness. And maybe more so now, sixty years later, than at the time of its release. There are so many ideas and originality here that it’s a shame it has such a short running time. It means a lot of leads are left to fizzle out. The result isn’t helped much by the same problem that brought down Dracula the year before. And that’s Browning’s static, uninventive directing. ()
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