Charoit

(K,Sr,Ba,Mn)₁₅-16(Ca,Na)₃₂[Si₇₀(O,OH₁₈₀](OH,F)₄·nH₂O ^[1]

Calcium, Natrium, Silicium, Kalium, Sauerstoff

Ø SiO₂ : 56.52, Al₂O₃ : 0.97, CaO : 20.70, BaO : 2.98, SrO : 1.33, Na₂O : 2.89, K₂O : 9.71, H₂O : 4.44, F : 0.56 (Ref: Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva, 1904-1974 1978)

9.DG.90

9: Silikate (Germanate)
D: Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)
G: Ketten- und Bandsilikate mit 3-periodischen Einfach- und Mehrfachketten
90:Frankamenit-Gruppe

VIII/F.35-050

VIII: SILIKATE
F: Ketten- und Bandsilikate
35: Komplexe Kettenstrukturen (Zylinderketten u.a.)

9.DN.300

9: Silikate
D: Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)
N: ~[Si₆O₁₇]^10--...~[Si₆O₁₅]^6--...3-Band Xonotlit-Gruppe

70.01.02.03

70: Inosilicates Inosilicate Column or Tube Structures
01: Inosilicates Inosilicate Column or Tube Structures with columnar silicate units
02: Double crankshaft chains

Anerkannt von der CNMNC

anerkanntes Mineral

violette Farbe verursacht durch geringe Gehalte von Mn³⁺, meist deutlich kleiner als 1%.

weiß

weiß nach Ausbleichen durch Sonnenlicht und Laugen

durchscheinend bis opak

Glasglanz bis Harzglanz, feinfaserig mit Seidenglanz

0.009

Michel-Levy Diagramm in Abhängigkeit von der max. Doppelbrechung (bei 30μm). Die Farbe des Minerals wurde nicht berücksichtigt. Zum vergrößern der Darstellung oder zum ändern der Schichtdicke auf die Darstellung klicken.

1.550

1.553

1.559

1.554

Biaxial (+) 29°

Mn²⁺

Eu²⁺, Ce³⁺

keine Daten

2/m

11

P2₁/m

31.96

19.64

7.09

1.627

0.361

90°

90°

90°

2

4450.353

aufgeklärt, siehe: I. Rozhdestvenskaya et al.: The structure of charoite solved by conventional and automated electron diffraction. Mineralogical Magazine 74 (2010) S. 159-177.

31.8(20),
12.45(70),
3.90(30),
3.348(100),
3.134(80),
2.97(30),
2.79(50),
2.71(30)

Errechnet aus dem d-Spacing und Intensität bei 0.1541838 nm (Cu)

dichte faserige Aggregate und Einschlüsse; keine vermessbaren Kristalle bekannt

412 (50g)

2.54 (gemessen) 2.79 (berechnet)

2.523 ( ρ calc. Mineralienatlas )

gut

uneben, splittrig

spröde

Laugen; wegen der regelmäßig vorhandenen Verwachsungen mit Calcit auch nicht mit Säuren zu behandeln

chemisch und durch Röntgen

rd. 50 Minerale; vorwiegend: Aegirin, Quarz, Feldspat, Tinaksit, Canasit, Tokkoit, Fedorit, Miserit, Pektolith, u.a.

selten

dem russischen Wort "chary" (Zauber, Magie) in Bezug auf den geheimnisvollen Schiller und die intensive Farbe von poliertem Charoit (nach Lapis 4/2020, S. 9). Andere Quellen leiten den Namen ab von dem Fluss Tschara (russisch Чара), einem 851 Kilometer langen linken Nebenfluss der Oljokma in Ostsibirien. Dieser Fluß liegt jedoch 70 km entfernt von der nächsten Fundstelle.

Rogova & Rogov & Drits & Kuznetsova, 1978

der 'sibirische Schuckstein', ausgezeichnet durch seine hervorragende Polierfähigkeit, Vielfalt seiner Färbung und Wechsel im Glanz - zu Ziergegenständen verschliffen, zu Cabochons, Broschen, etc.

Charoit errang weltweite Bekanntheit als fliederfarbener Schmuckstein. Natürlich sahen die Geologen auch früher schon Gesteine, die Charoit enthielten, aber sie hatten sie zunächst als rosafarbene Cummingtonit-Schiefer betrachtet; später als violetten Canasit. Erst 1978 wurde es als neues Mineral bestätigt und Charoit genannt. Erstaunlich ist insbesondere die strukturell-texturelle und farbliche Vielfalt des Charoits.