Wissensbibliothek

Wie entwickelte sich die Gesangsform weiter?

Seit dem 9. Jahrhundert legte sich über die Choräle mit ihrem verbindlichen Regelwerk (Initium, Tenor, Meditatio, Tenor, Finis) gleichsam eine zweite Schicht: Die traditionelle Struktur wurde bewahrt, gleichzeitig aber durch Ausschmückungen und Paraphrasierungen ergänzt – ein Verfahren, das einem so genannten Tropus (»Wendung«, »Weise«) gleichkommt. Dabei werden Melismen, also textlose Melodieteile, einem Choral vorangestellt, eingeschaltet oder angehängt.

Ebenso bedeutend wurde die Sequenz, die ebenfalls auf der Idee des Tropus beruht. Diese auch als »Melodia« oder »Neuma« bezeichnete Gesangsform erweitert das Schlussmelisma des liturgischen Alleluja; die Melodie wird wiederholt, aber ein anderer, gleichsilbiger Vers unterlegt. Von der Kirche wurden diese Neuerungen zwar nicht offiziell abgesegnet, aber geduldet. Im 9. Jahrhundert hatte die Gregorianik eine solche Dominanz erreicht, dass für andere kirchenmusikalische Traditionen kaum mehr Platz blieb. Neben dem gregorianischen Gesang hat sich allein der ambrosianische bis heute erhalten.

Darm, Gesundheit, Medizin
Wissenschaft

Gutes Bauchgefühl

Der Darm ist das bedeutsamste Immunorgan des Körpers. Und steht in enger Verbindung zum Gehirn. Er ist deshalb maßgeblich an unserem Wohlbefinden beteiligt. von JÜRGEN BRATER Beim Stichwort Darm denkt man automatisch zuerst an die üblicherweise als Verdauung bezeichnete Nahrungsverwertung, also an die enzymatische Aufspaltung...

Wissenschaft

Nacht-Beleuchtung verhärtet Insektenfutter

Der ökologische Schaden von künstlicher Nacht-Beleuchtung kann vielschichtig sein, verdeutlicht eine Studie: Im nächtlichen Licht von Straßenlaternen entwickeln Bäume demnach vergleichsweise harte Blätter, die von Insekten offenbar weniger gefressen werden. Dieser Effekt könnte die Grundlage der Nahrungskette in...

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