Idee

Aus Uncyclopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eine junge Frau hat gerade einen Einfall (vermutlich geht es um neue Möbel). Der kreative Prozess ist in dieser Superzeitlupe besonders gut zu erkennen.

Eine Idee ist eine zeitlich begrenzte Fehlfunktion des menschlichen Gehirns. Das Gehirn ist standardmäßig darauf programmiert, für eine konkrete Situation eine konkrete, immer gleiche Reaktion auszulösen, wie jeder andere primitive Automat auch. Aufgrund der schlampigen Programmierung und der minderwertigen Hardware weicht das tatsächliche Ergebnis der Gehirnaktivität jedoch oft vom programmierten Resultat ab. In solchen Fällen setzt ein hirneigenes Notprogramm ein, das das gefundene Ergebnis dem Ego und ggf. anderen anwesenden Personen nicht als Fehler kennzeichnet, sondern als originelle Neuerung verklärt.

Phänomenologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Individuum, dem gerade eine Idee gekommen ist, ist meist leicht an einem grenzdebilen Grinsen zu erkennen, denn die Kompensationsmechanismen des Gehirns sorgen für eine angemessene Ausschüttung von Endorphin. Dazu kommt, dass üblicherweise eine Lichtquelle über dem Kopf des Ideeninhabers erscheint. Dabei handelt es sich heute in den meisten Teilen der Welt um eine Glühbirne, nur im Gültigkeitsbereich der EU-Ökodesignrichtlinie kommt stattdessen eine Energiesparlampe zum Einsatz.

Ritter Kunibert kommt der teuflische Gedanke, beim nächsten Lanzenstechen mal etwas tiefer zu halten. Er ging als Erfinder des Stabhochsprungs in die Sportgeschichte ein.

Darüber hinaus sind häufig Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten, weil die üblichen Kontrollmechanismen des Gehirns außer Kraft gesetzt sind. Personen, die nackt und tropfnass durch die Straßen rennen und Heureka rufen, werden von ihren Mitbürgern zu Recht als asoziale Vollpfosten betrachtet. Zum Glück hält dieser Zustand bei den meisten Ideen nicht allzu lange an, und das Gehirn fällt in seinen gesunden, ideenfreien Zustand zurück.

Auswirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ideen und ihre Umsetzung haben massiv zur katastrophalen Degeneration der Menschheit bis heute beigetragen. Noch vor wenigen zehntausend Jahren lebte der Mensch ein glückliches Leben, pflückte Früchte, wenn er Hunger bekam, schlief, wenn er müde war, und verbrachte den Rest seiner Zeit mit Fortpflanzung. Nur wenige Ideen hatten dieses friedvolle Dasein bis dahin getrübt: eine der übelsten davon war das Feuer, an dem man sich fürchterlich verbrennen konnte, und dann vielleicht noch der Faustkeil, der auch nur dazu taugte, sich und andere zu verletzen.

Als die Menschen jedoch begannen, mehr und mehr Ideen zu haben und in die Tat umzusetzen, etwa das Rad, die Religion oder den Fehlerstromschutzschalter, verwandelte sich ihre Welt vom Paradies in eine elende Tretmühle, und heute verbringen sie ihre Zeit mit sinnloser Schufterei, um sich einige dieser Erfindungen kaufen zu können und zudem die Ansprüche all der Götter und Politiker, die sie sich ausgedacht haben, zu erfüllen.

Und trotz dieser jahrtausendealten Geschichte des Scheiterns kommen auch heute immer noch Menschen auf Ideen, und einige davon behaupten sogar, mit ihren Ideen werde alles besser. Solche Typen werden auch als Ideologen bezeichnet, weil man hinterher weiß, dass sie logen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ideen treten in unterschiedlichen Ausprägungen auf, die zwar alle dämlich, aber nicht alle gleich dämlich sind.

In der Spitzenarchitektur herrscht eine geradezu zwanghafte Sucht nach Originalität. Dieser Architekt wollte sein Hochhaus unbedingt waagerecht statt senkrecht bauen, musste aber aus profanen Gründen doch noch ein konventionelles Hochhaus drankleben.

Die Schnapsidee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schnapsidee wird eine Idee bezeichnet, die in angetrunkenem Zustand einleuchtend, logisch und nachvollziehbar erscheint. Normalerweise erkennt der Schöpfer einer solchen Schnapsidee seinen Irrtum, wenn er wieder nüchtern ist. Dann kann es allerdings bereits zu spät sein (zum Beispiel weil Nüchternheit bei ihm erst gegen Monatsende auftritt, wenn die Stütze alle ist, oder weil die Idee bereits in alkoholisiertem Tatendrang umgesetzt wurde). Aus unerfindlichen Gründen hat der Gesetzgeber für Taten unter Alkoholeinfluss mildernde Umstände vorgesehen (eingeschränkte Schuldfähigkeit), für alltägliche Fehlleistungen in nüchternem Zustand jedoch nicht.

Die Geschäftsidee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Marktwirtschaft hängen viele Menschen der Illusion nach, man könne mit Ideen Geld verdienen. Sie denken sich formschöne und zweckfreie neue Produkte oder innovative Dienstleistungen aus und erwarten, dass ihnen die Kunden die Bude einrennen. Manche verwirrte Zeitgenossen schreiten sogar zum Ideenklau, weil ihnen selber nichts einfällt. Tatsächlich glauben die meisten Menschen, dass Ideen einen Wert hätten. In Wirklichkeit wird der Erfolg eines Produktes ausschließlich durch Werbung, Rabatte und sonstige Verblödungsmaßnahmen herbeigeführt (bei höherwertigen Investitionsgütern kommt auch noch die kreative Verkaufsförderung dazu).

Die Allgemeine Kreativitätstheorie besagt, dass Ideen schneller sein können als das Licht, und vor allem schneller als die menschliche Vernunft.

Die fixe Idee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während die meisten Fehlleistungen des Gehirns naturgemäß vorübergehenden Charakter haben und schnell vergessen sind, kann es in einigen Fällen auch vorkommen, dass eine Idee sich im Gehirn festsetzt. Die Fehlleistung überlagert dann den bisherigen routinemäßigen Denkprozess und ersetzt ihn. Da der Mensch der Ansicht ist, einen eigenen schöpferischen Gedanken hervorgebracht zu haben, fällt es ihm äußerst schwer, sich wieder davon zu trennen.

Beispiele für fixe Ideen sind Theorien wie Intelligent Design, oder dass der Mensch von Außerirdischen abstammt, oder dass eine Finanzkrise sich nur durch noch mehr Schulden lösen lässt.

Die Orchidee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dass Fehlleistungen kein exklusives Privileg des menschlichen Gehirns sind, hat die Natur bewiesen, als sie Blumen in bizarren Formen und Farben hervorbrachte, die total unpraktisch einzupacken sind.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]