Decemviri
Kommission in der historischen Römischen Republik
Decemviri (Singular Decemvir) ist der lateinische Ausdruck für „Zehn Männer“, womit in der Römischen Republik jede Kommission bezeichnet wurde, die aus zehn Männern mit Sondervollmachten bestand (vergleiche „Triumviri“ – „Drei Männer“), die zum Teil sogar die gewählten Konsuln ersetzten, um eine gestellte Aufgabe zu lösen.
Bekannte Decemviri-Kommissionen sind:
- Decemviri legibus scribundis: führte 451 v. Chr. bis 449 v. Chr. zum Zwölftafelgesetz
- Decemviri stlitibus iudicandis: das römische Schwurgericht für Zivilsachen, später die Vorsitzenden der Gerichtshöfe
- Decemviri sacris faciundis: Priesterkollegium, das die Sibyllinischen Bücher und die Apollinischen Spiele verwaltete; später auf 15, zeitweise 16 Mitglieder erweitert, siehe Quindecimviri sacris faciundis
- Decemviri agris dandis adsignandis: Von Zeit zu Zeit einberufenes Kollegium für die Vermessung und Verteilung des öffentlichen Grund und Bodens (ager publicus)
Literatur
Bearbeiten- Herwig Stiegler: Decemviri. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 1405 f.
- Christian Gizewski: Decemviri. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 342–343.