Der Friedrichshagener Dichterkreis war eine lose Vereinigung von Schriftstellern des Naturalismus, die seit 1888/89 zunächst in den Häusern von Wilhelm Bölsche und Bruno Wille in Friedrichshagen am Müggelsee (heute im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick) zusammenkamen.

Der geistige Beginn des Friedrichshagener Dichterkreises ist in den Besuchen des Freundeskreises um Bölsche und Wille bei Gerhart Hauptmann in Erkner zu finden, wo sie die Ruhe der märkischen Landschaft in der Nähe der Weltstadt Berlin suchten. Der Ruf der Vereinigung drang weit über Deutschland hinaus, so dass etliche Skandinavier sich dazugesellten.

Lebensreformerische Ziele bei bohèmehafter Lebensführung – so könnte man den Kreis von Literaten und Intellektuellen kurz charakterisieren, der sich um 1890 in Friedrichshagen ansiedelte. Die in diesem Kreis zirkulierenden Ideen befruchteten die Gründung der Obstbau-Genossenschaft Eden oder der Gartenstadt Schönblick. Ein anderer Ableger war die Neue Gemeinschaft am Schlachtensee.

Wirkungen

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In den Auseinandersetzungen um die naturalistischen Richtungen der Freien Volksbühne und der Neuen Freien Volksbühne Berlin waren etliche Dichter aus dem Kreis intensiv beteiligt, auch in den Entwicklungen anarchistischer, gemeinschaftlicher und genossenschaftlicher Projekte wie Arbeiter-Gartenstadt-Siedlungen auch im Sinne von Gustav Landauer.

In Berlin-Friedrichshagen erinnert seit 1998 das „Museum Friedrichshagener Dichterkreis“ mit wechselnden Ausstellungen an diesen Kreis. Betreut wird es vom Kulturhistorischen Verein Friedrichshagen e. V.

1962 gründeten Johannes Bobrowski und Manfred Bieler nicht ganz ernstgemeint den sogenannten Neuen Friedrichshagener Dichterkreis.

Mitglieder und Personen aus dem Umfeld des Kreises

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Literatur

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  • Friedrichshagen und seine Dichter. Arkadien in Preußen (Märkischer Dichtergarten). Hrsg. und mit einem Nachw. von Günter de Bruyn. 1. Auflage. Morgenbuch Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-371-00328-0.
  • Albert Burkhardt: Ein Rundgang durch Friedrichshagen auf den Spuren des Dichterkreises; (Friedrichshagener Hefte 14); 5. Aufl. Berlin 2020.
  • Gertrude Cepl-Kaufmann / Rolf Kauffeldt: Friedrichshagener Dichterkreis. In: Wulf Wülfing / Karin Bruns / Rolf Parr (Hrsg.): Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825–1933. Metzler, Stuttgart / Weimar 1998 (Repertorien zur Deutschen Literaturgeschichte. Hrsg. von Paul Raabe, Bd. 18), S. 112–126, ISBN 3-476-01336-7.
  • Hinter der Weltstadt – Mitteilungen des Kulturhistorischen Vereins Friedrichshagen e. V.; (Hefte 1/1996 – 35/2022)
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