Jordan Letschkow

bulgarischer Fußballspieler

Jordan Letschkow Jankow (bulgarisch Йордан Лечков Янков, wiss. Transliteration Jordan Lečkov Jankov; * 9. Juli 1967 in Straldja, Bezirk Jambol) ist ein ehemaliger bulgarischer Fußballspieler, Politiker der Partei GERB und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Sliwen.

Jordan Letschkow
Jordan Letschkow, 2010
Personalia
Voller Name Jordan Letschkow Jankow
Geburtstag 9. Juli 1967
Geburtsort StraldjaBulgarien
Größe 186 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
FK Sliwen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1985–1991 FK Sliwen 155 (55)
1991–1992 ZSKA Sofia 29 (17)
1992–1996 Hamburger SV 101 (11)
1996–1997 Olympique Marseille 28 0(2)
1997–1998 Beşiktaş Istanbul 17 0(4)
2001–2002 ZSKA Sofia 19 0(5)
2002–2004 FK Sliwen 21 0(4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1989–1998 Bulgarien 45 0(5)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Mit zehn Jahren begann Letschkow, Sohn eines Lastwagenfahrers und einer in der Schulverwaltung angestellten Mutter,[1] mit dem Fußballspielen. Sein erster Verein war der FK Sliwen. Mit 18 Jahren wurde er Profi und gewann 1990 mit dem FK Sliwen den bulgarischen Pokal. Im Jahr 1991 wechselte der Mittelfeldspieler zum ZSKA Sofia. 1992 gewann Letschkow mit dem ZSKA den bulgarischen Pokal und wechselte anschließend zum Hamburger SV. Bei der Weltmeisterschaft 1994 erreichte Letschkow als Nationalspieler mit Bulgarien den vierten Platz; er erzielte das entscheidende Kopfballtor im Viertelfinale gegen Deutschland.

Nach der WM 1994 kam er beim HSV wenig zum Einsatz. Letschkow äußerte Abwanderungsgedanken und wurde im Mai 1995 von den Hamburgern freigestellt. Ein Wechsel kam zunächst nicht zustande, in der Vorbereitung auf das Spieljahr 1995/96 wurde er wieder ins HSV-Aufgebot aufgenommen.[2] Felix Magath, der Anfang Oktober 1995 Benno Möhlmann als HSV-Trainer ablöste, setzte anders als sein Vorgänger wieder auf den Bulgaren.[3] Allerdings geriet Letschkow dann auch unter Magath wieder aufs Abstellgleis, war hochbezahlter Ersatzspieler und wurde vom HSV zum Verkauf angeboten.[4] Im April 1996 platzte seine Rückkehr zu ZSKA Sofia an Letschkows Forderungen.[5]

Letschkow wechselte im Sommer 1996 zu Olympique Marseille, wo er bis 1997 blieb. Danach spielte er noch für ein Jahr bei Beşiktaş Istanbul. Anschließend beendete er seine sportliche Karriere. Insgesamt bestritt er 45 Länderspiele.

Letschkow ist verheiratet und hat zwei Söhne. Im Jahr 2003 wurde er Bürgermeister von Sliwen, 2008 wurde er in seinem Amt bestätigt und 2011 abgewählt. Im April 2010 wurde eine Untersuchung gegen ihn wegen Vorwürfen des Amtsmissbrauchs eingeleitet. Im Januar 2013 wurde er zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.[6] Im November 2013 wurde das Urteil jedoch wieder aufgehoben.[7] Heute ist Letschkow Vizepräsident des Bulgarischen Fußballverbands BFS.[8]

Auszeichnungen

Bearbeiten
  • 1990 wurde er als Meister des Sports ausgezeichnet.
  • 1994 erhielt er die Stara Planina-Medaille durch Bulgariens Präsident Jelio Jelev.
  • 1994 wurde er Ehrenbürger von Sliwen.
Bearbeiten
Commons: Jordan Letschkow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Torjäger Lechkov: Sieg fürs Vaterland. In: Hamburger Abendblatt. 22. Oktober 1991, abgerufen am 29. Januar 2023.
  2. Eine Chance für Letschkow. In: Hamburger Abendblatt. 11. Juli 1995, abgerufen am 2. September 2023.
  3. Möhlmanns Erbe: die Ausländer. In: Hamburger Abendblatt. 19. Oktober 1995, abgerufen am 20. September 2023.
  4. HSV-Präsident Uwe Seeler: Für zwei Millionen Mark darf Letschkow gehen. In: Hamburger Abendblatt. 12. März 1996, abgerufen am 16. Oktober 2023.
  5. Sofia will nicht. In: Hamburger Abendblatt. 4. April 1996, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  6. Ex-HSV-Profi Jordan Letschkow zu zwei Jahren Haft verurteilt. In: T-Online.de. 14. Januar 2013, abgerufen am 29. Januar 2023.
  7. Лечков е оправдан окончателно по делото за ощетяване на община Сливен. In: www.dnevnik.bg. (dnevnik.bg [abgerufen am 1. Januar 2017]).
  8. БФС. In: www.bfunion.bg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Januar 2017; abgerufen am 1. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfunion.bg