Kathedrale Unserer Lieben Frau von den Engeln
Die Kathedrale Unserer Lieben Frau von den Engeln (englisch Cathedral of Our Lady of the Angels) in Los Angeles ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Erzbistums Los Angeles. Sie wurde zwischen 1999 und 2002 nach Plänen des spanischen Architekten José Rafael Moneo errichtet.
Gebäude
BearbeitenDie Kathedrale aus sandfarbenem Sichtbeton steht im Norden von Downtown Los Angeles direkt neben dem Santa Ana Freeway. Sie hat eine Länge von insgesamt 120,62 m und fasst 3.000 Menschen. Das Patrozinium nimmt den ursprünglichen vollständigen Namen der Stadt auf (span. Pueblo de Nuestra Señora la Reina de Los Ángeles: „Gemeinde Unserer Lieben Frauen der Königin von den Engeln“).
Über dem Portal schuf Robert Graham die monumentale Figur „Our Lady of the Angels“. Von der Eingangsseite und dem Highway aus ist das zentrale Kreuz sichtbar, das als riesige Betonskulptur im Alabasterfenster des Altarbereichs gestaltet ist. Nachts wird dieses Kreuz beleuchtet.
Im Inneren der Kathedrale gruppieren sich die Bänke von drei Seiten um den Altar. Auf dem Fußboden gehen konzentrische Kreise vom Altar durch den gesamten Kirchenraum aus. Gedämpftes Tageslicht fällt durch seitliche Alabasterfenster ins Innere. Die zehn Seitenkapellen betritt man durch seitliche Umgänge. Eine davon ist die Sakramentskapelle, die vom Hauptraum aus nicht sichtbar ist.[1]
Die Kathedrale Unsere Liebe Frau von den Engeln ersetzte die Kathedrale St. Vibiana von 1876, die beim Northridge-Erdbeben 1994 beschädigt worden war. 1996 versuchte die Erzdiözese, die alte Kathedrale ohne Genehmigung abreißen zu lassen. Dies konnte schließlich durch Anstrengungen der Stadt Los Angeles und Denkmalschützern, darunter des National Trust for Historic Preservation verhindert werden.
Wegen der hohen Baukosten von 200 Millionen US-Dollar waren die Pläne für die nach Kardinal Mahony auch Tadj Mahony genannte Kirche umstritten. So fand zur Eröffnungsfeier neben einer Demonstration gegen die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche auch eine Demonstration gegen die hohen Kosten statt.[2]
Mausoleum
BearbeitenDie Unterkirche der Kathedrale wurde für Begräbniszwecke gewidmet. Mehr als 6000 Menschen können hier beigesetzt werden. 1275 Sargbestattungen und 4794 Urnenbeisetzungen sind möglich. Darüber hinaus wurde ein Bereich für das Anbringen von Gedenktafeln eingerichtet. Die Gebühren für die Begräbnisse werden einem Fonds für den Unterhalt der Kathedrale zugeführt.[3]
An das Mausoleum grenzt eine Kapelle an, in die die Reliquien der heiligen Bibiana (St. Vibiana), einer Heiligen des 3. Jahrhunderts, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Bibiana, aus der alten Kathedrale überführt wurden. Auch die Bleiglasfenster der alten Kathedrale wurden in der Unterkirche genutzt.
Neben den früheren Bischöfen von Los Angeles sind in der Unterkirche unter anderem die Schauspieler Gregory Peck und June Marlowe sowie der Bildhauer Robert Graham beigesetzt.
Orgel
BearbeitenDie Orgel der neuen Kathedrale enthält Pfeifenmaterial der Orgel der Kathedrale St. Vibiana, die 1929 durch die Orgelbaufirma Wangerin (Milwaukee) erbaut worden war, und 1988 durch die Orgelbaufirma Austin Organs inc. reorganisiert worden war. Das Instrument hat 88 Register (darunter 8 extendierte Register) und 17 Transmissionen auf vier Manualen (fünf Manualwerken) und Pedal.[4]
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- Koppeln
- Normalkoppeln: III/I, IV/I, F/I, I/II, III/II, IV/II, F/II, I/III, IV/III, F/III, I/IV, II/IV, III/IV, F/IV, I/P, II/P, III/P, IV/P, F/P
- Suboktavkoppeln: I/I, III/III, IV/IV
- Superoktavkoppeln: I/I, III/III, IV/IV
- Manualtauschkoppel: II/I und I/II
- Schwellkoppel: I, III, IV/III
Glockenturm
BearbeitenAn der nordöstlichen Ecke des Kathedral-Komplexes befindet sich ein freistehender Campanile, erbaut aus demselben Beton wie die Kathedrale selbst. Er ist angelegt, um insgesamt 18 Glocken aufzunehmen.[5]
Literatur
Bearbeiten- Ralf van Bühren: Kunst und Kirche im 20. Jahrhundert. Die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils (Konziliengeschichte, Reihe B: Untersuchungen), Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh 2008, ISBN 978-3-506-76388-4
Weblinks
BearbeitenAnmerkungen
Bearbeiten- ↑ Bühren 2008, S. 609f., Abb. 85–87
- ↑ Matthias Rüb, Gott regiert Amerika, Paul Zsolnay Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-552-05445-5, S. 87.
- ↑ Darstellung des Mausoleum auf der Homepage der Kathedrale ( des vom 27. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel der Kathedrale
- ↑ Informationen zum Glockenturm
Koordinaten: 34° 3′ 30″ N, 118° 14′ 45″ W