Marcel Beyer

deutscher Schriftsteller

Marcel Beyer (* 23. November 1965 in Tailfingen, Baden-Württemberg) ist ein deutscher Schriftsteller, der vor allem als Lyriker, Epiker, Essayist und Herausgeber hervorgetreten ist. Er ist Träger des Georg-Büchner-Preises 2016.

Marcel Beyer (2012)

Leben und Werk

Bearbeiten

Beyer wuchs in Kiel und Neuss auf. 1987 bis 1991 studierte er Germanistik, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität Siegen; 1992 erlangte er dort den Magistergrad mit einer Arbeit über Friederike Mayröcker. Seit 1987 entstanden Performance-Arbeiten. Ab 1989 gab er an der Universität Siegen mit Karl Riha die Reihe Vergessene Autoren der Moderne heraus. 1990 bis 1993 arbeitete er schließlich als Lektor an der Literaturzeitschrift Konzepte mit. Bereits 1992 lieferte er darüber hinaus bis 1998 Beiträge für die Musikzeitschrift Spex. Als Writer in Residence war er 1996 am University College London, 1998 an der University of Warwick in Coventry und 2008 am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin-Dahlem.[1] Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste, der Sächsischen Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des PEN-Zentrums Deutschland.

Beyer, der zunächst stark beeinflusst war von Friederike Mayröcker und den Autoren des französischen Nouveau Roman, ist Verfasser von Lyrik, Essays und Romanen, die sich immer wieder mit der deutschen Geschichte – insbesondere mit der Zeit des Nationalsozialismus – auseinandersetzen. 2016 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. In der Begründung erklärt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung: „Seine Texte sind kühn und zart, erkenntnisreich und unbestechlich. So ist während dreier Jahrzehnte ein unverwechselbares Werk entstanden, das die Welt zugleich wundersam bekannt und irisierend neu erscheinen lässt.“[2]

Seit 1996 lebt Beyer in Dresden. Seine Frau Jacqueline Merz ist Schweizerin und bildende Künstlerin.[3]

 
Autograph von Marcel Beyer

Einzeltitel

Bearbeiten

Herausgabe

Bearbeiten

Übersetzung

Bearbeiten

Hörspiel

Bearbeiten
  • Das Hörspiel vom Hörspiel. (Zum Karl-Sczuka-Preis), SWR 2007.
  • Jonathan Trouern-Trend: Birding Babylon. Hörspielbearbeitung: Marcel Beyer, Regie: Iris Drögekamp, SWR/NDR 2009.
  • Flughunde. Regie: Iris Drögekamp, SWR, 2012.

Hörbuch

Bearbeiten

Anthologien (Auswahl)

Bearbeiten

Graphic Novel

Bearbeiten

Auszeichnungen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Marcel Beyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Marcel Beyer als Writer in Residence. (PDF; 115 kB) Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Presseerklärung. 2008.
  2. Marcel Beyer erhält den Büchner-Preis 2016. boersenblatt.net, 28. Juni 2016, abgerufen am 28. Juni 2016.
  3. Marcel Beyer in Lesung und Gespräch im Literarischen Colloquium Berlin
  4. „Graphit“ von Marcel Beyer: Wenn sich der Wortschatz öffnet. Rezension von Tobias Lehmkuhl im Deutschlandfunk vom 12. Februar 2015, abgerufen am 12. Februar 2015.
  5. Video: Lyrik-Empfehlungen 2015, „Graphit“ von Marcel Beyer, vorgestellt von Michael Braun auf der Leipziger Buchmesse, bei YouTube abgerufen am 20. Juni 2016.
  6. Rezension von Lothar Müller in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 88 vom 15./16./17. April 2017, S. 20.
  7. Helmut Böttiger in der Süddeutschen Zeitung: "Der Dichter arbeitet als Reh im / Innendienst". Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  8. Hortensia Völckers verleiht den Kleist-Preis an Marcel Beyer. Buchmarkt.de vom 12. Mai 2014, abgerufen am 12. Mai 2014.
  9. Offenes poetisches Gelände. In: Börsenblatt. 27. Mai 2014, abgerufen am 30. Mai 2014.
  10. Marcel Beyer wird Düsseldorfer Literaturpreisträger. rp-online.de
  11. Marcel Beyer erhält Georg-Büchner-Preis, zeit.de, 28. Juni 2016.
  12. Helmut Böttiger: Kommentar, zeit.de
  13. FAZ.net, Tilman Spreckelsen: Bericht von Preisverleihung und Rede
  14. Archiv. Universität Wuppertal, abgerufen am 3. März 2024.