Maurice Pialat

französischer Filmregisseur und Schauspieler

Maurice Pialat (* 31. August 1925 in Cunlhat, Département Puy-de-Dôme, Frankreich; † 11. Januar 2003 in Paris) war ein französischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler.

 
Grab von Maurice Pialat auf dem Friedhof Montparnasse

Der 1925 in der Auvergne geborene Maurice Pialat[1] zog noch während der Kriegsjahre nach Paris und schrieb sich mit dem Berufswunsch Maler an der École nationale supérieure des arts décoratifs ein. Er gab dies Studium bereits 1945 wieder auf. In den 1950er Jahren kaufte er sich seine erste Filmkamera und drehte, u. a. in der Türkei, einige Amateurkurzfilme. Mit Unterstützung des Produzenten Pierre Braunberger konnte er 1960 seinen ersten professionellen Kurzfilm realisieren: L'amour existe. Schnell folgten zahlreiche weitere kurze Spiel- und vor allem Dokumentarfilme. 1968, inzwischen 43 Jahre alt, drehte Pialat seinen ersten langen Spielfilm, L'Enfance nue (Nackte Kindheit), der eine Einladung zu den Internationalen Filmfestspielen von Venedig erhielt und in Frankreich mit dem Jean-Vigo-Preis ausgezeichnet wurde. Im Zeitraum bis 1995 konnte Pialat neun weitere Spielfilme sowie die 7-teilige Fernsehserie La maison des bois (Das Haus im Wald) realisieren. Er hat dabei mit einigen der bekanntesten französischen Schauspieler dieser Zeit zusammengearbeitet, so u. a. mit Nathalie Baye, Isabelle Huppert und Jacques Dutronc sowie am häufigsten mit Sandrine Bonnaire, die er dreimal, und mit Gérard Depardieu, den er viermal in seinen Filmen eingesetzt hat. Für seinen Film Sous le soleil de Satan (Die Sonne Satans) erhielt er 1987 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes. Pialats größte Publikumserfolge – mit jeweils zwischen einer und zwei Millionen Kinozuschauern in Frankreich – waren Nous ne vieillirons pas ensemble, Police und Van Gogh.[2]

Maurice Pialat war von 1987 bis zu seinem Tod am 11. Januar 2003 mit der Filmproduzentin Sylvie Pialat verheiratet und hat mit ihr ein Kind.[3]

Maurice Pialat starb im Alter von 77 Jahren in Paris. Er wurde auf dem Friedhof Montparnasse begraben.

Filmografie

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Regisseur

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Kurzfilme (Auswahl)

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  • 1960: L’amour existe
  • 1962: Janine
  • 1964: La corne d’or
  • 1965: Pigalle
  • 1965: Van Gogh
  • 1965: Les Champs-Élysées
  • 1966: De la mer jaillira la lumière
  • 1966: Lugdunum
  • 1966: La Camargue

Spielfilme

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Fernsehserie

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  • 1970: Das Haus im Wald (La maison des bois) – auch Schauspieler

Schauspieler

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Auszeichnungen (Auswahl)

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Prix Louis Lumière

  • 1961: L’amour existe[4]

Jean-Vigo-Preis

  • 1969: Nackte Kindheit (L’enfance nue) (in der Kategorie Langfilm)

Prix Louis Delluc

  • 1983: Auf das, was wir lieben (À nos amours)

César

  • 1984: Auf das, was wir lieben (À nos amours) (in der Kategorie Bester Film)

Internationale Filmfestspiele von Cannes

Literatur

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  • Maurice Pialat im Gespräch mit Harun Farocki und Manfred Blank; in: Filmkritik vom März 1981; im Heft außerdem Anmerkungen von Farocki und Blank zu den Pialat-Filmen L'Enfance nue, Nous ne viellirons pas ensemble, La Gueule ouverte, Passe ton bac d'abord und Loulou.
  • Pascal Mérigeau: Maurice Pialat. L'imprécateur. Grasset & Fasquelle, 2003, ISBN 2-246-61531-3; auch als TB: Editions Ramsay, 2007.
  • Rémi Fontanel: Formes de l'insaisissable – Le cinéma de Maurice Pialat. Aléas, 2004, ISBN 978-2-843-01098-9.
  • Marja Warehime: Maurice Pialat (French Film Directors). Manchester University Press, 2006, ISBN 0-7190-6822-3.
  • Le dictionnaire Pialat (Taschenbuch), hrsg. von Antoine de Baecque. Editions Léo Scheer, 2008, ISBN 2-7561-0120-6.
  • Alban Lefranc: L'amour la gueule ouverte (hypothèses sur Maurice Pialat). Hélium / Actes Sud, 2015, ISBN 978-2-330-04712-2.
  • Cahiers du cinéma No. 778 vom Juli-August 2021: L'été Pialat (50-seitiges Special Maurice Pialat).
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Einzelnachweise

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  1. Die biographischen Angaben sind entnommen einem anlässlich einer Pialat-Retrospektive 2021 erschienenen Presseheft (Dossier de Presse) des Verleihs Capricci Films (französisch; abgerufen am 22. Januar 2022).
  2. Gemäß jpbox-office.com (abgerufen am 26. Januar 2022).
  3. Sylvie Pialat. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  4. Marja Warehime: Maurice Pialat (s. Literatur), S. 166.