Ober-Ense (Korbach)

Stadtteil der Kreisstadt Korbach

Ober-Ense ist einer der kleinsten Stadtteile der Kreisstadt Korbach des nordhessischen Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Ober-Ense
Stadt Korbach
Koordinaten: 51° 14′ N, 8° 50′ OKoordinaten: 51° 14′ 6″ N, 8° 50′ 23″ O
Höhe: 358 m ü. NHN
Fläche: 3,17 km²[1]
Einwohner: 186 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 34497
Vorwahl: 05631

Geographie

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Der Ort liegt als ländlicher Erholungsort am Rande des Naturparks Diemelsee, zwischen den drei Talsperren (Diemel-, Eder- und Twistesee).

Geschichte

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Ersterwähnung

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Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ober-Ense erfolgte unter dem Namen in Aenesi in den Güterverzeichnissen des Klosters Corvey und wird in die Zeit 1016–1020 datiert.[1] Im Jahr 1306 erfolgte eine Erwähnung als Vorwerk von Korbach.

Am südlichen Ortsrand befinden sich die Reste einer vor 1350 erbauten Burg, von der nur Teile der Mauer und zwei Ecktürme erhalten sind. Erbauer waren die Herren von Engern. Die Herren von Padberg verpfändeten die Burg 1410 an den Erzbischof Friedrich von Köln. Im Jahr 1471 erwarb der Edelherr Philipp von Grafschaft die Burg.[3] Die Grafen von Waldeck duldeten keinen Besitz Kölns in ihrem Territorium und gelangten 1454, nach zahlreichen Fehden, in den Besitz der Burg.

Hessische Gebietsreform

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Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde zum 31. Dezember 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Ober-Ense zusammen mit Nordenbeck und Nieder-Ense auf freiwilliger Basis in die Stadt Korbach eingemeindet.[4] Die Gemeinde Ober-Ense hatte eine Gemarkungsfläche von 3,17 km².[5] Für Ober-Ense, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Ober-Ense lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ober-Ense 210 Einwohner. Darunter waren 3 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 90 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 87 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 57 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1620: 19 Häuser
• 1650: 12 Häuser
• 1738: 20 Häuser
• 1770: 23 Häuser, 156 Einwohner
Ober-Ense: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
156
1800
  
?
1834
  
183
1840
  
199
1846
  
222
1852
  
201
1858
  
167
1864
  
167
1871
  
183
1875
  
171
1885
  
159
1895
  
158
1905
  
162
1910
  
169
1925
  
173
1939
  
173
1946
  
258
1950
  
218
1956
  
225
1961
  
229
1967
  
198
1971
  
220
1980
  
211
1990
  
221
1995
  
233
2000
  
230
2005
  
217
2010
  
214
2011
  
210
2015
  
191
2020
  
186
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][9][2]; Zensus 2011[8]

Religion

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Die älteste bekannte Erwähnung einer Kapelle erfolgte im Jahr 1585, als diese in einem Visitationsprotokoll als baufällig bezeichnet wurde. Im 18. Jahrhundert war diese Kapelle nicht mehr vorhanden. Ober-Ense gehörte bis 1950 zum Kirchspiel Nieder-Ense, danach war der Ort eine Filialgemeinde von Nieder-Ense. Seit 1980 ist Ober-Ense Teil des Kirchspiels „Nieder-Ense und Eppe“. Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. Da der Ort zum Kirchspiel Nieder-Ense gehörte, erfolgte die Einführung der Reformation vermutlich unter dem Nieder-Enser Pfarrer Dietrich Hecker nach 1541. Im Jahr 1885 waren alle 158 Einwohnern von Ober-Ense evangelisch. 1961 wurden 217 evangelische (94,8 %) und 217 katholische (5,2 %) Christen gezählt.[1]

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Am 1. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Ober-Ense, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Johann Suibert Seibertz: Geschichte der Edelherren von Grafschaft zu Norderna und ihrer Besitzungen in den Vogteien Grafschaft und Brunscapell. In: Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Hrsg.): Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde. 12. Band / Neuer Folge 2. Band. F. Regensberg, Münster 1851, S. 262 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  4. Eingliederung der Gemeinden Nordenbeck, Nieder-Ense und Ober-Ense in die Stadt Korbach im Landkreis Waldeck vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 110, Punkt 115 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
  6. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.

Literatur

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