Sozialdarwinismus

auf Gesellschaftssysteme übertragene Lehre darwinistischer Prinzipien

Sozialdarwinismus ist eine ehemalig sozialwissenschaftliche Theorierichtung,[1] die einen biologistischen Determinismus als Weltbild vertritt. Sie war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und bis zum Zweiten Weltkrieg sehr populär.[2] Sie interpretiert missbräuchlich Teilaspekte des Darwinismus in Bezug auf menschliche Gesellschaften um und fasst deren Entwicklung als Folge natürlicher Selektion beim „Kampf ums Dasein“ auf.[3][4] Die unterschiedlichen Spielarten des Sozialdarwinismus stimmen nach Franz M. Wuketits in drei Kernaussagen überein:[5]

  • Die Theorie der Auslese sei vollständig in sozialer, ökonomischer und auch moralischer Hinsicht anwendbar und maßgeblich für die menschliche Entwicklung.
  • Es gebe gutes und schlechtes Erbmaterial.
  • Gute Erbanlagen sollen gefördert, schlechte ausgelöscht werden.

Kritisiert wird am Sozialdarwinismus unter anderem die unkritische und fehlerhafte Übertragung von biologischen Gesetzmäßigkeiten auf menschliche Gesellschaften.[6] Zudem sind mehrere seiner Grundannahmen nicht von Charles Darwins Theorie gedeckt und werden von der modernen Wissenschaft als überholt angesehen. Diese unter anderem auf einem naturalistischen Fehlschluss beruhende Übertragung von Darwins Theorien lässt sich weder zwangsläufig aus Darwins Werk ableiten noch entspricht sie im Entferntesten Darwins Welt- und Menschenbild.[7]

Begriffsgeschichte

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Eine frühe bekannte Erwähnung des Begriffs „Sozialdarwinismus“ findet sich in einem 1879 erschienenen Artikel von Eduard Oscar Schmidt in Popular Science. Bereits im Jahr darauf, also 1880, verwendete Émile Gautier den Begriff in einer in Paris veröffentlichten anarchistischen Schrift Le darwinisme social. In Italien wurde der Begriff 1882 durch Giuseppe Vadalà-Papale in seiner Schrift Darwinismo naturale e darwinismo sociale verwendet.[8] Die erste Verwendung im deutschen Sprachraum war vermutlich 1899 in Ludwig Woltmanns Werk Die Darwinsche Theorie und der Sozialismus.[9][10] Bis in die 1930er Jahre wurde der Begriff nur vereinzelt verwendet; nicht als Selbstbezeichnung der heute als Sozialdarwinisten eingeordneten Personen oder ihnen zugeordneten Strömungen, sondern ein normalerweise von weltanschaulichen Gegnern polemisch genutztes Label.[11]

Der Sozialdarwinismus spaltete sich vom Evolutionismus ab, der eine sich zwangsläufig vollziehende Höherentwicklung menschlicher Gesellschaften von den so genannten primitiven „Naturvölkern“ zu den voll entwickelten „Kulturvölkern“ voraussetzt (siehe auch: Vergleich der soziokulturellen Evolutionsmodelle). Die klassischen Vertreter dieser Richtung – Herbert Spencer, Edward Tylor und Lewis Henry Morgan – gingen davon aus, dass menschliche Gesellschaften und biologische Arten einer sukzessiven Evolution unterliegen, die sich über mehrere Entwicklungsstufen erstreckt.[12] Der britische Philosoph und Soziologe Herbert Spencer, von dem der Ausdruck survival of the fittest stammt, hatte bereits 1852 in A Theory of Population die natürliche Auslese als Faktor der Evolution antizipiert[13] und auf die menschliche Population angewandt, aber erst Darwin weitete das Prinzip der natürlichen Auslese auf die gesamte Biologie aus. Anders als bei Darwin, für den Vielfalt durch Mutation und natürliche Auslese die wesentlichen Bestandteile der Evolution sind, spielt die natürliche Auslese bei Spencer nur eine untergeordnete Rolle innerhalb eines Kontextes, der durch evolutionären Fortschritt und Lamarckismus gekennzeichnet ist.[14][15] In Bezug auf den Sozialdarwinismus findet sich bei Darwin eine große Übereinstimmung mit Spencer.[16]

Die Idee der evolutionären Höherentwicklung findet sich bei Spencer (“the law of organic progress is the law of all progress”)[17] und vielen anderen Sozialdarwinisten. Darwin meinte am Ende seines Hauptwerkes, dass „aus dem Kampf der Natur“ „die Erzeugung immer höherer und vollkommenerer Wesen“ hervorgehe, während die Selektion gleichzeitig „das Aussterben der minder verbesserten Formen veranlaßt“.[18] In Bezug auf den Menschen bespricht Darwin die Eigenschaften, die eine Verheiratung und Fortpflanzung begünstigen, und bedenkt dann die möglichen Folgen für die Gesellschaft:

„Wenn die […] angeführten und vielleicht bis jetzt noch unbekannte andere Hindernisse die leichtsinnigen, lasterhaften und sonstwie minderwertigen Glieder der menschlichen Gesellschaft nicht zurückhalten, sich schneller als die bessern Klassen zu vermehren, so wird das Volk zurückgehen, wie die Weltgeschichte oft genug gezeigt hat. Wir müssen uns erinnern, daß der Fortschritt kein unabänderliches Gesetz ist.“[19]

Den Begriff Überlebenskampf entliehen Spencer und Darwin von Thomas Robert Malthus.[20] Spencer war es, der den Begriff Evolution populär machte, und das berühmte Survival of the Fittest verwendete er als erster. Darwin benutzte es als Synonym für seine „natürliche Selektion“.[21]

Über die positive Auswirkung der natürlichen Zuchtwahl auf die zivilisierten Völker schrieb Darwin in Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl:

„Bei Wilden werden die an Geist und Körper Schwachen bald beseitigt und die, welche leben bleiben, zeigen gewöhnlich einen Zustand kräftiger Gesundheit. Auf der andern Seite thun wir civilisierte Menschen alles nur Mögliche, um den Process dieser Beseitigung aufzuhalten. Wir bauen Zufluchtsstätten für die Schwachsinnigen, für die Krüppel und die Kranken; wir erlassen Armengesetze und unsere Aerzte strengen die grösste Geschicklichkeit an, das Leben eines Jeden bis zum letzten Moment noch zu erhalten. […] Hierdurch geschieht es, dass auch die schwächeren Glieder der civilisirten Gesellschaft ihre Art fortpflanzen. Niemand, welcher der Zucht domesticirter Thiere seine Aufmerksamkeit gewidmet hat, wird daran zweifeln, dass dies für die Rasse des Menschen im höchsten Grade schädlich sein muss. Es ist überraschend, wie bald ein Mangel an Sorgfalt oder eine unrecht geleitete Sorgfalt zur Degeneration einer domesticirten Rasse führt; aber mit Ausnahme des den Menschen selbst betreffenden Falls ist wohl kaum ein Züchter so unwissend, dass er seine schlechtesten Thiere zur Nachzucht zuliesse.“

Und er ergänzt:

„Die Hülfe, welche dem Hülflosen zu widmen wir uns getrieben fühlen, ist hauptsächlich das Resultat des Instincts der Sympathie, welcher ursprünglich als ein Theil der socialen Instincte erlangt, aber später in der oben bezeichneten Art und Weise zarter gemacht und weiter verbreitet wurde. Auch könnten wir unsere Sympathie, wenn sie durch den Verstand hart bedrängt würde, nicht hemmen, ohne den edelsten Theil unserer Natur herabzusetzen. […] Wir müssen daher die ganz zweifellos schlechte Wirkung des Lebenbleibens und der Vermehrung der Schwachen ertragen; doch scheint wenigstens ein Hinderniss für die beständige Wirksamkeit dieses Moments zu existiren, in dem Umstände nämlich, dass die schwächeren und untergeordneteren Glieder der Gesellschaft nicht so häufig als die Gesunden heirathen; und dies Hemmnis könnte noch ganz ausserordentlich verstärkt werden, trotzdem man es mehr hoffen als erwarten kann, wenn die an Körper und Geist Schwachen sich des Heirathens enthielten.“[22]

Als Begründer des eigentlichen Sozialdarwinismus wird der britische Anthropologe und Begründer der Kulturanthropologie Edward Tylor gesehen. Tylor beschrieb, wie sich kulturelle Veränderungen durch natürliche Selektion durchsetzten. Auch der US-amerikanische Anthropologe und Mitbegründer der Ethnologie Lewis Henry Morgan verwendete in seinen Werken den Begriff der natural selection.[21]

Ludwig Gumplowicz als Vorläufer der Konfliktsoziologie sah den „Kampf der Rassen“ (später der sozialen Gruppen) als einen natürlichen Bestandteil des sozialen Lebens und als treibende Kraft der Geschichte.[23]

Die heute dominierende Gebrauchsart des Begriffes wurde erstmals in den 1930er Jahren von dem Soziologen Talcott Parsons eingeführt, wobei auch erstmals Herbert Spencer in Zusammenhang mit dem Sozialdarwinismus gebracht wurde.[24] Nach G. M. Hodgson benutzte Parsons den Begriff als Mittel, um alle biologischen Ansätze als Grundlage der Soziologie auszuschließen; egal ob es sich um Lamarckismus oder Darwinismus handelte. Erst durch die von Richard Hofstadter veröffentlichte Publikation Social Darwinism in American Thought, 1860–1915 wurde der Begriff popularisiert und erfuhr eine explosionshafte Anwendung. Der Begriff wird auch heute vielfach wegen seiner Vieldeutigkeit und Widersprüchlichkeit kritisiert.[25] Kritisiert wurde, dass der Sozialdarwinismus eher dem Lamarckismus anstatt dem Darwinismus gleiche, und Spencers „sozialdarwinistisches“ Hauptwerk (Social Statics) bereits einige Jahre vor Darwins „Origin of Species“ erschien, weswegen der Namensbestandteil „Darwinismus“ irreführend sei und „Spencerismus“ eigentlich besser sei.[26][27] Michael Ruse ist grundsätzlich auch der Ansicht, dass der Sozialdarwinismus Spencer ebenso viel oder sogar mehr verdankt als Darwin. Da sozialdarwinistische Sichtweisen auf die Gesellschaft inzwischen unpopulär geworden seien, bestünde jedoch eine Tendenz, dies zu übertreiben und den Einfluss Darwins ganz zu leugnen.[28] Im Übrigen wurden vor der Entwicklung von Weismanns Keimplasmatheorie und der daraufhin erfolgenden Herausbildung des Neolamarckismus der Gegensatz zwischen Lamarck und Darwin nicht so stark betont; eher wurde Lamarck als legitimer Vorläufer Darwins angesehen.[29] Tatsächlich lassen sich Darwins Werk widersprüchliche Stellungnahmen zum Sozialdarwinismus entnehmen. Deshalb kommt Ruse zu dem Schluss, dass das Verhältnis zwischen biologischem Darwinismus und Sozialdarwinismus keinesfalls eindeutig sei; dies gelte im Übrigen auch für das Verhältnis von Spencers Lehren zum Sozialdarwinismus.[30] R. Bannister sieht eine nahezu vollständige Trennung zwischen Sozialdarwinisten und Darwinisten. „Echte“ Darwinisten wie Darwin, Alfred Russel Wallace und Thomas Henry Huxley seien keine Sozialdarwinisten gewesen[31][32] und die Sozialdarwinisten, egal ob sie in spencerscher Tradition standen oder mit der später als Reformdarwinismus bezeichnete kollektivistischen Form verbunden waren, seien gewöhnlich keine echten Darwinisten gewesen, obwohl letztere sich selbst oft so sahen, wobei sie aber in Wirklichkeit wichtige Teile der darwinschen Theorie ignorierten.[33]

Eric Goldmann prägte 1952 den Begriff „Reformdarwinismus“ für kollektive Sozialdarwinismen, welche mehr die Begriffe und Slogans „Adaption“, „mutual aid“ und „struggle for the life of others“ im Gegensatz zu „struggle for existence“ betonten und den individualistischen Sozialdarwinismus H. Spencers scharf ablehnten.[34] Im Gegensatz zu dem „ursprünglichen“ Sozialdarwinismus, der optimistisch eine Höherentwicklung der Menschheit annahm, bezieht sich der Begriff Reformdarwinismus damit auch auf eine Strömung, die mit dem Darwinismus eher eine Bedrohung verbanden, da zivilisatorische Einflüsse die natürliche Selektion ausgeschaltet hätten und daher eine Degeneration der Menschheit zu erwarten sei, sofern dem nicht durch Maßnahmen, wie etwa künstliche Selektion, entgegengewirkt werde.[35] Eine bedeutende Schrift dieser Bewegung war die vom Soziologen E. A. Ross 1901 veröffentlichte Schrift Social Control.[36] Dieser stark mit der Eugenikbewegung verknüpfte Reformdarwinismus erlangte Anfang des 20. Jhd. politische Bedeutung in staatsinterventionistischen, progressiven politischen Richtungen.[37]

Sozialdarwinismus als Kampfbegriff

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Gewöhnlich wird von Sozialdarwinisten damit eine Höherentwicklung zu einer wertvolleren Lebensform verbunden,[38] so etwa bei Herbert Spencer und William Graham Sumner. Dabei kann zwischen sozialdarwinistischen Ansätzen danach unterschieden werden, ob sie sich auf individuellen oder kollektiven Wettbewerb beziehen.[39] Konventionelle Ansätze des Sozialdarwinismus werden mit politischem Konservatismus, Laissez-Faire, Imperialismus und Rassismus verbunden.[40] Sozialdarwinismus gab es grundsätzlich in allen politischen Lagern.[1] Er erlangte teilweise großen Einfluss.[41] Die meisten traditionell geprägten deutschen Konservativen verwarfen dagegen den Sozialdarwinismus aus religiösen Gründen.[9] Verschiedene, aber nicht alle Sozialdarwinisten befürworteten eugenische Maßnahmen,[1] also die Anwendung humangenetischer Erkenntnisse auf Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern und negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern. In Verbindung mit der wissenschaftlich diskreditierten Theorie menschlicher Rassen bildete der Sozialdarwinismus einen Grundpfeiler der Ideologie des Nationalsozialismus und seiner „Lebensraum“-Doktrin.[42][43][44] Aufgrund der propagierten Ungleichheit und der beispielsweise hieraus resultierenden Betonung des Rechts des Stärkeren ist der Sozialdarwinismus heute ein Wesensmerkmal des Rechtsextremismus.[45] Der Kern rechtsextremer Ideologie artikuliert sich in der „Ideologie der Ungleichheit“, aus der ethnische, geistige und körperliche Unterschiede zum Kriterium für die Zuweisung eines minderen Rechts- und Wertestatus für bestimmte Individuen und Gruppen hergeleitet werden.[46]

Einfluss auf verschiedene weltanschauliche Standpunkte

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Der Historiker Richard Hofstadter, welcher mit seiner grundlegenden Publikation Social Darwinism in American Thought, 1860–1915 den Begriff „Sozialdarwinismus“ in seinem heutigen Gebrauch etablierte, stellte den Sozialdarwinismus von H. Spencer und William Graham Sumner als willkommene theoretische Grundlage des Laissez-faire-Kapitalismus dar, welcher von amerikanischen Industriellen wie Andrew Carnegie und John D. Rockefeller vertreten wurde und der von Vertretern konservativer und wirtschaftsliberaler Strömungen dazu benutzt wurde, unerwünschte staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zu bekämpfen.[47][48]

Während der individualistische Sozialdarwinismus in der Tradition Spencers vorwiegend in einem Laissez-faire Kapitalismus Ausdruck fand, gab es auch kollektive Sozialdarwinismen, die den Kampf zwischen Rassen und Völkern als Grundlage des evolutionären Fortschritts ansahen (z. B. E. Haeckel[49]). Nachdem die Popularität des spencerschen Sozialdarwinismus bereits stark nachgelassen hatte, gewannen die religiös geprägten Sozialdarwinismen von Benjamin Kidd und Henry Drummond an Bedeutung[50] und wurden besonders von religiös-konservativer Seite als Verteidigung des Glaubens überwiegend positiv aufgenommen.[51] Allerdings gab es auch früher auf der Basis von Spencers Sozialdarwinismus Rezeptionen seitens christlicher Theologen.[52] Beispielsweise entwickelte der Spencer-Bewunderer und Theologe Henry Ward Beecher einen christianisierten Sozialdarwinismus.[53]

Laut R. Hofstadter soll das darwinistische Denken auch auf das Denken der frühen orthodoxen Marxisten Einfluss gehabt haben;[54] so hätte sich K. Marx gegenüber F. Engels auf Darwins Origin of Species als Basis für den Klassenkampf[55] berufen. Auch Sozialisten wie Keir Hardie vertraten darwinistische Positionen.[56] Auch gab es sozialistische Sozialdarwinisten.[57] Der Schriftsteller Jack London, der sich selbst als Sozialist verstand, ließ zumindest zeitweise in seinem Werk Sympathien für sozialdarwinistische Positionen erkennen, wobei er Bezug zu H. Spencer und E. Haeckel nahm.[58]

Liest man die Originalbriefe, begrüßen sowohl Marx als auch Engels als positiven Nebeneffekt an Darwins Werk die Zerstörung der Teleologie. So schrieb Engels 1859 an Marx: „Übrigens ist der Darwin, den ich jetzt gerade lese, ganz famos. Die Teleologie war nach einer Seite hin noch nicht kaputtgemacht, das ist jetzt geschehen.“[59] Und Marx schrieb 1861 an Ferdinand Lassalle: „Sehr bedeutsam ist Darwins Schrift und passt mir als naturwissenschaftliche Unterlage des geschichtlichen Klassenkampfs. Die grob englische Manier der Entwicklung muss man natürlich in den Kauf nehmen. Trotz allem Mangelhaften ist hier zuerst der ‚Teleologie’ in der Naturwissenschaft nicht nur der Todesstoß gegeben, sondern der rationelle Sinn derselben empirisch auseinandergelegt.“[60]

Dennoch wurde der Sozialdarwinismus aus der Sicht des Sozialismus überwiegend abgelehnt und die Gültigkeit des Darwinismus auf Physiologie und Anatomie eingeschränkt. Deutlich mehr Anklang fand die ältere Lehre des Lamarckismus, von der Vererbung erworbener Eigenschaften, in extremo als Lyssenkoismus in der Sowjetunion.

Nur eine Minderheit hielt eine Vereinbarkeit für gegeben. Der sozialdemokratische Sozialdarwinist Ludwig Woltmann, einer der einflussreichsten Autoren in Bereich Eugenik, versuchte die gesellschaftspolitischen Ideen Ernst Haeckels mit dem Marxismus zu kombinieren.[61]

Eugenik und Sozialdarwinismus

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Während sich im späten 19. Jahrhundert der Sozialdarwinismus aus einer Vielzahl unterschiedlicher politischer Strömungen zusammensetzte, gab es Anfang des 20. Jahrhunderts eine zunehmende Radikalisierung und Vermischung sozialdarwinistischer Ansätze mit Eugenik und Rassentheorie. Eugenik wird insofern als „Transmissionsriemen“ angesehen, der die darwinistische Evolutionstheorie mit wohlfahrtsstaatlicher Planung („social engineering“) verband.[62] Mehr als Darwin spielte dabei allerdings ein von Francis Galton erstmals formulierter Gedanke eine zentrale Rolle, welcher besagte, dass unter Zivilisationsbedingungen die natürliche Auslese ausgeschaltet sei, und ohne Gegenmaßnahme eine Degeneration zu erwarten sei.[63]

Weingart, Kroll und Bayertz schreiben, dass ein „radikaler Richtungswechsel von einer progressiv-demokratischen zu einer reaktionär-‚aristokratischen‘ Deutung des politischen Inhalts der Darwinschen Theorie durch eine Akzentverlagerung vom Prinzip der Evolution auf den Mechanismus der Selektion“ erfolgt sei.[64] Dieser Ausbau des Sozialdarwinismus zu einer Weltanschauung und seine Instrumentalisierung durch die politische Rechte wurde durch die innerwissenschaftliche Entwicklungen weder korrigiert noch verhindert. Im Gegenteil blieb die Entwicklung der Humangenetik lange Zeit mit eugenischen Zielsetzungen verbunden.[65] Entsprechend sahen etliche in diesem Bereich tätige Biologen und Mediziner die Machtergreifung der Nationalsozialisten als eine Chance zur Verwirklichung ihrer eugenischen Vorstellungen.[66]

Aber nur ein Teil der Eugeniker sah sich in der Tradition von Galton oder Darwin.[67] Eugenik wurde seit Jahrtausenden mit unterschiedlicher Motivation diskutiert und auch angewendet,[68] allerdings schien erst mit der Degenerationstheorie Galtons, die von seinem Vetter Darwin nach einigen Autoren mit gewissen Einschränkungen aufgegriffen wurde, andere bestreiten dies,[69] eine „wissenschaftliche“ Fundierung möglich zu werden. Gerade weil die Degeneration als Grundlage der sozialdarwinistischen Eugenik empirisch nicht nachzuweisen war, „lieferte das Selektionsprinzip Darwins das theoretische Schlüsselargument für die Erhärtung des Degenerationsgedankens“.[70] Insbesondere die Begründer der deutschen Eugenik, Schallmeyer und Ploetz, bezogen sich in ihren Schriften häufig auf Darwin.[71] Ein großer Teil derjenigen, welche eher den Begriff Rassenhygiene anstelle von Eugenik bevorzugten und dem rechten, rassistischen Flügel der Eugenikbewegung angehörten, lehnten, obwohl sie oft mit dem Label „sozialdarwinistisch“ versehen werden, die darwinistische Evolutionstheorie allerdings als materialistisch und Ausdruck eines liberalen Zeitalters ab und beriefen sich als Motivation für rassenhygienische Maßnahmen auf vordarwinistische sich als „wissenschaftlich“ gebende Rassentheorien etwa von Arthur de Gobineau, der in seinem vierbändigen Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen eine Degeneration, hervorgerufen hauptsächlich durch Rassenmischung, prophezeite.[72]

Bis zur Machtübernahme Hitlers im Jahr 1933 war die deutsche Eugenikbewegung gemäß der Historikerin Sheila Faith Weiss’ politisch und ideologisch heterogener als gemeinhin angenommen und rekrutierte sich hauptsächlich aus dem Bildungsbürgertum. Vor 1933 sei es nicht möglich gewesen, eine politisch rechte Dominanz auszumachen, da in den Reihen der Eugeniker beispielsweise der von der Historikerin politisch als konservativ eingestufte Fritz Lenz (nationalsozialistischer Wegbereiter), aber auch SPD-Mitglieder wie Alfred Grotjahn oder etwa Funktionsträger christlicher Kirchen, wie der Jesuit Hermann Muckermann, bekannt als „Papst der positiven Eugenik“, vertreten waren.[73][74] Die politischen Standpunkte hätten das gesamte politische Spektrum der Wilhelminischen und der Weimarer Zeit überspannt.[75] Dem widerspricht der Befund des Autorenteams Weingart/Kroll/Bayertz, die in einer geschichtlichen Gesamtbetrachtung zu dem Schluss kommen, dass die Mehrzahl der Eugeniker „nationalistisch, wenn nicht gar völkisch, rassistisch oder nationalsozialistisch“ gewesen sei.[76] Zwar hätte es tatsächlich innerhalb der Sozialdemokratie einen zentristischen und revisionistischen Flügel gegeben, der Marxismus und Darwinismus in stark vereinfachender Weise miteinander zu einer evolutionistischen Geschichts- und Gesellschaftsauffassung („Darwino-Marxismus“) verbunden hätte.[77] Die Sozialistische Eugenik, so Medizinhistoriker Manfred Vasold, blieb jedoch innerhalb der SPD eine Randerscheinung.[78]

Innerhalb der Eugeniker, die in der deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene organisiert waren, unterscheidet die Literatur zwischen dem radikalen, rassistischen Münchener Flügel um Friedrich Lenz, Alfred Ploetz und Ernst Rüdin und einem moderateren, eher „progressiven“ Berliner Flügel um Alfred Grothjan, Hermann Muckermann und Hans Harmsen, welcher politisch eng mit der Zentrumspartei und Teilen der Sozialdemokratischen Partei verbunden war.[79] Die Vertreter des Münchener Flügels setzten sich in der Regel für Zwangssterilisation oder sogar Euthanasie ein. Dagegen lag der Schwerpunkt des Berliner Flügels, die sich oft lieber als „Eugeniker“ denn als „Rassenhygieniker“ bezeichneten, eher auf Maßnahmen der Förderung der Reproduktion der „normalen“ Bevölkerung[80] und auf freiwilligen Sterilisationen.[81] Im Zuge der Machtergreifung kam es zu einem weitgehenden personellen Austausch des Berliner Flügels zugunsten des Münchener Flügels der Rassenhygiene.[82]

Sozialdarwinismus und NS-Ideologie

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Pseudowissenschaftliches Plakat zur „Entartung“ durch überproportionale Vermehrung von „Minderwertigen“ aus der Ausstellung Wunder des Lebens 1935 in Berlin

Obwohl aus dem Darwinismus nicht zwangsläufig eine bestimmte politische Ideologie folgt, bezogen sich Eugeniker und Rassisten Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts typischerweise auf Erkenntnisse der Evolutionstheorie, um ihre Forderungen als wissenschaftlich fundiert darzustellen.[83][84] Dazu trugen viele Biologen dieser Zeit bei, die meinten, Erkenntnisse auf oft stark vereinfachende Weise aus der Zoologie auf die Politik übertragen zu können.[85] In der geschichtswissenschaftlichen Debatte scheint sich nach Ansicht des Historikers Edward Ross Dickinson der Konsens herauszubilden, dass der Darwinismus eine „Möglichkeitsbedingung“ für die nationalsozialistische Eugenik gewesen ist.[86][87] Die sozialdarwinistische Deutung der Geschichte als Kampf zwischen verschiedenen Rassen wird als ein zentraler Bestandteil der NS-Ideologie angesehen.[88]

In Deutschland bereitete der Zoologe Ernst Haeckel den Boden für den Sozialdarwinismus.[89][90] Der Soziologe Fritz Corner bezeichnete ihn 1975 als Vater des deutschen Sozialdarwinismus.[91] Neben Haeckel wurden die Biologen und Sozialdarwinisten August Weismann und Ludwig Plate Mitglieder in der Gesellschaft für Rassenhygiene, die nach Auffassung unterschiedlicher Historiker eine zentrale Rolle für den Einfluss sozialdarwinistischer Ideen auf die nationalsozialistische Rassenhygiene gespielt habe.[92][93] Gegründet worden war sie von dem Mediziner Alfred Ploetz, der zusammen mit Wilhelm Schallmayer als Begründer der deutschen Eugenik gilt. Seine Ideen verbreitete er u. a. über eine Züchtungsutopie, die seiner Auffassung nach lediglich eine bis in die letzten Konsequenzen verfolgte Darstellung der Darwinschen Theorie sei.[94] Bis 1933 hatte diese Gesellschaft 1.300 Mitglieder, unter ihnen viele Naturwissenschaftler und Ärzte und einige hohe Funktionäre der NSDAP.[95] Die Rassenhygiene stützte sich nach Schmuhl auf das monistische Axiom des Sozialdarwinismus, nach dem das gesellschaftliche Geschehen sich aus den darwinistischen Entwicklungsgesetzen erklären lasse.[96] M. Ruse hingegen betont, dass die meisten Historiker heute keinen signifikanten Beitrag des Darwinismus zum Nationalsozialismus annehmen.[97][98] Nach Robert Bannister sind Neodarwinisten wie A. Weismann keine Sozialdarwinisten, sondern im Gegenteil scharfe Gegner von Sozialdarwinisten wie Herbert Spencer.[99] Nach Oskar Hertwig führte dagegen der Neodarwinismus von Weismann und die damit verbundene Abkehr von Resten lamarckistischer Ideen sowie die Betonung der natürlichen Selektion zu einer Radikalisierung des Sozialdarwinismus.[100] Nach Weismanns einflussreicher Lehre vom Keimplasma war jedes Individuum durch sein genetisches Material determiniert, und es musste jede Hoffnung auf moralischen oder kulturellen Fortschritt durch Veränderung der sozialen Umwelt aufgegeben werden.[101] In der Literatur zur Eugenik nahmen die Bezugnahmen auf Weismann in den 1890er Jahren und nach der Jahrhundertwende kontinuierlich zu.[102]

Allerdings sind die wesentlichen Elemente der nationalsozialistischen Ideologie, welche die auch in anderen Ländern praktizierte menschenrechtswidrige Eugenik besonders in Nazi-Deutschland ins Extrem entarten ließen, nicht, wie die Bezeichnung Sozialdarwinismus suggeriert, aus Quellen, die sich auf den Darwinismus beriefen, zurückzuführen.[103] Der Rassismus der Nationalsozialisten wurde wesentlich von Arthur de Gobineau und Houston Stewart Chamberlain geprägt.[104] Gobineaus diesbezügliches Werk Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen wurde einige Jahre vor Darwins Origin of Species veröffentlicht und auch nach Darwins Veröffentlichung war Gobineau kein Anhänger Darwins, sondern blieb zeitlebens skeptisch gegenüber dem Darwinismus und Evolution im Allgemeinen. H.S. Chamberlain hat den Darwinismus als „materialistisch“ vehement abgelehnt. Im Kapitel „Fortschritt und Entartung“ seines Hauptwerks Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts prangert er den Darwinismus als „die Entwickelungsmanie und der pseudowissenschaftliche Dogmatismus unseres Jahrhunderts“ an und beklagt, dass „(e)in handgreiflich unhaltbares System wie dasjenige Darwin’s …“ von „… seinen Erfolgen berauscht, eine derartige Tyrannei ausübte, dass, wer nicht bedingungslos zu ihm schwor, als totgeboren zu erachten war.“; den bei John Fiske beschriebenen Kampf ums Dasein bezeichnet er als „summarische Weltanschauung“.[105] insgesamt benutzt er eine Rhetorik bezüglich des Darwinismus, die der Philosoph und Biologe J.P. Schloss mit derjenigen der heutigen Intelligent-Design-Bewegung vergleicht.[106] Die Einstellung Chamberlains bezüglich der Evolution findet sich auch bei dem nationalsozialistischen Chefideologen Alfred Rosenberg wieder, der in der nationalsozialistischen Bewegung die Vollendung der lutherischen Reformation, die er auf halbem Wege stehen geblieben sah, hin zu einem germanischen Christentum sah.[107] Die spezifische Form des nationalsozialistischen Rassismus, welche zum Holocaust an den Juden führte, der Antisemitismus, soll nach Ansicht einiger Historiker seine Wurzeln im christlichen Antijudaismus haben.[108][109][110]

Gelegentlich wird der Antijudaismus Martin Luthers als Quelle des Antisemitismus der Nationalsozialisten genannt, etwa seine Schrift Von den Juden und ihren Lügen (1543): Deren Forderungen an die Fürsten zur Behandlung der Juden (Arbeitszwang, Enteignung, Verbot der Religionsausübung, gegebenenfalls Ausweisung, Körper- und Todesstrafen, Verbrennen der Synagogen) ähnelten dem Programm der Nationalsozialisten. Auch wird auf Hitlers Bewunderung für Luther verwiesen: „Hierzu gehören aber nicht nur die wirklich großen Staatsmänner, sondern auch alle sonstigen großen Reformatoren. Neben Friedrich dem Großen stehen hier Martin Luther sowie Richard Wagner.“[111] Viele Historiker unterscheiden jedoch den traditionellen christlichen Antijudaismus vom rassentheoretisch begründeten Antisemitismus, der erst im 19. Jahrhundert entstand.[112]

In Hitlers Schrift Mein Kampf taucht die zentrale Metapher des Sozialdarwinismus bereits im Buchtitel auf und wird an unterschiedlichen Stellen als „Existenzkampf“, „Lebenskampf“ oder auch als „Kampf ums Dasein“ aufgegriffen.[113] Wiederholt tritt Hitler hier für das Recht des Stärkeren ein, das er als das „aristokratische Prinzip der Natur“ verbrämt.[114] Das Kapitel „Volk und Rasse“ gibt zunächst Darwins Prinzip des Existenzkampfs und der Selektion wieder, um dann den Kampf zwischen Arten auf den Kampf zwischen Menschenrassen zu übertragen. Dabei wird, da Hitler grundsätzlich keine Quellen zitiert, nicht ausdrücklich auf Darwin verwiesen; allerdings wird seine Kenntnis der damaligen rassenhygienischen und biologischen Literatur deutlich, wie Fritz Lenz später stolz bemerkt hat.[115] Hitler wandte sich dabei explizit gegen einen religiösen „Scheinantisemitismus“, der es den Juden gestatte, mit einem „Guß Taufwasser immer noch Geschäft und Judentum zugleich“ zu retten; vielmehr müsse der Antisemitismus auf rassischer Grundlage aufgebaut sein.[116]

 
Bildtafel zum „Blutschutzgesetz“ (1935)

Auch der offiziellen Nazi-Ideologie war die Idee der menschlichen Evolution eher verdächtig, speziell die Idee, dass der arische Herrenmensch einen gemeinsamen Vorfahren mit dem Affen gehabt haben soll.[117][118] Evolution habe deswegen fundamental im Gegensatz zur nationalsozialistischen Denkart gestanden.[119] Selbst unter Biologen war die darwinsche Theorie während der nationalsozialistischen Zeit nicht allgemein anerkannt; so finden sich in der Fachzeitschrift „Der Biologe“ während der nationalsozialistischen Zeit sowohl pseudowissenschaftliche sozialdarwinistische wie antidarwinistische Abhandlungen.[120] Die eugenischen Züchtungideen des Nationalsozialismus wurden wesentlich von dem Okkultisten Lanz von Liebenfels inspiriert, welcher hauptsächlich durch Arthur de Gobineau beeinflusst war. Eugenische Züchtungsideen benötigen auch keine Evolutionstheorie als Grundlage, sondern nur Vererbungshypothesen;[121] es hat sie schon lange bevor Evolutionstheorien entwickelt wurden gegeben, etwa in den Utopien von Thomas Morus und Tommaso Campanella im 16. bzw. 17. Jhd.[122] Trotzdem haben sich die Nationalsozialisten insbesondere bei ihrer eugenischen Politik immer wieder auf biologische Erkenntnisse berufen. Nach Klaus-Dietmar Henke traten in der NS-Ideologie die „politischen, sozialen, ökonomischen, psychologischen, geistigen und künstlerischen Prozesse“ des gesellschaftlichen Lebens in „einem nachgerade paranoiden Reduktionismus und Reinheitswahn“ hinter „den Gesetzen der Biologie“ zurück.[123] So sagte der Reichsminister des Inneren Wilhelm Frick in einer Rede im Sommer 1933 zur Begründung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Bezug auf den Sozialstaat: „Was wir bisher ausgebaut haben, ist … eine übertriebene Personenhygiene und Fürsorge für das Einzelindividuum ohne Rücksicht auf die Erkenntnisse der Vererbungslehre, der Lebensauslese und der Rassenhygiene.“ Die „wissenschaftlich begründete Vererbungslehre“ würde es ermöglichen, die „Zusammenhänge der Vererbung und der Auslese und ihre Bedeutung für Volk und Staat klar zu erkennen“.[124]

Nach D. Gasman[125] war ein mit Einflüssen aus der Romantik, Elementen aus der germanischen Naturreligion sowie Antisemitismus vermischter Sozialdarwinismus Ernst Haeckels, welcher mit dem Darwinismus selbst wenig gemein hatte,[126] ein wesentliches formatives Element für die Ideologie des Nationalsozialismus und seiner „Lebensraum“-Doktrin. Gasmans These erfuhr starke Verbreitung; unter anderem wurde sie durch den Evolutionsforscher Stephen Jay Gould aufgegriffen. Da die politischen Schriften der Nationalsozialisten keine direkten Bezüge aufweisen, kann Gasman seine Thesen nur indirekt stützen – d. h. durch Nachweis von Ähnlichkeiten in den Ideengebäuden der Nationalsozialisten und Haeckels. Die These wurde deshalb in den letzten Jahren zunehmend bestritten. R. J. Richards bestreitet die von Gasman angegebenen Ähnlichkeiten, z. B. sei Haeckel nicht, wie von Gasman behauptet, Antisemit gewesen, sondern eher als Philosemit einzuordnen.[127] Der Sozialdarwinismus wurde zur Rechtfertigung von Imperialismus und Rassismus herangezogen und führte in Deutschland zu Bestrebungen, psychisch Kranken, geistig Behinderten oder schwer Erbkranken zur Vermeidung der genetischen „Degeneration“ oder „Entartung“ das Lebensrecht abzusprechen.[128] Dies führte in der Zeit des Nationalsozialismus schließlich zu systematischen Zwangssterilisationen, zum Genozid, der massenhaften „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ oder „minderwertiger Rassen“ wie der jüdischen Bevölkerung in weiten Teilen Europas. Dabei fanden sich nach Auffassung des Bielefelder Soziologen Peter Weingart im Sterilisationsgesetz von 1933 und den ‚Nürnberger Gesetzen‘ des Hitler-Regimes von 1935 alle wesentlichen Elemente sozialdarwinistischer Züchtungsutopien wieder.[129] Die Begründung, soweit eine solche wahnhaft versucht wurde, ruhte auf der als natürlich angesehenen Vormachtstellung einer ethnischen Gruppe über eine andere, die nicht als Folge gesellschaftlicher Umstände, sondern als Folge einer grundsätzlicheren Überlegenheit der mächtigeren Gruppe gedeutet wurde.

Sozialdarwinismus aus Sicht der Wissenschaft

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Aus Sicht der Evolutionstheorie

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In der Biologie hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass evolutionäre Vorgänge nicht immer von einer Höherentwicklung begleitet werden. Eine objektive Einteilung aller Lebensformen in höhere und niedrigere Gruppen ist grundsätzlich unmöglich, auch wenn sich dieser Eindruck aus der stammesgeschichtlichen Entwicklung ergibt.[130]

Anhänger des Sozialdarwinismus geben dem Begriff des Survival of the Fittest in der Regel eine Umdeutung, die durch den biologischen Zusammenhang, in den Darwin ihn stellte, nicht gedeckt ist. Laut Darwin war nicht das Überleben an sich, sondern die Zeugung möglichst vieler überlebens- und fortpflanzungsfähiger Nachkommen Grundlage biologischen Erfolges.[131] Der Begriff Survival of the Fittest wird im Deutschen oft fehlerhaft übersetzt: Dabei meint sie nicht körperliche Fitness im Sinne der körperlichen Leistungsfähigkeit, sondern die reproduktive Fitness im Sinne der Anpassungsfähigkeit einer Spezies an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen.[132] Dazu zeigt sich, dass sowohl die von Sozialdarwinisten abgelehnte genetische Vielfalt als auch die Existenz altruistischer Verhaltensweisen in der Natur weit verbreitet sind und sich meist positiv auf die evolutionäre Fitness einer Art auswirken. Ein früher Kritiker herkömmlicher sozialdarwinistischer Theorien auf der Grundlage einer Theorie der Kooperation war der Anarchist und Geograph Pjotr Alexejewitsch Kropotkin mit seinem 1902 erstmals erschienenen Buch Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.[133][134] Bereits Kropotkin bemerkte, dass Darwin “the fittest” nicht als den körperlich stärksten oder klügsten definiert, sondern erkannt hat, dass die Stärkeren diejenigen sein könnten, die miteinander kooperieren. Eine aktuelle Theorie der symbiotischen Evolution vertritt Lynn Margulis.[135][136] Der Versuch, mittels einer an der Tier- und Pflanzenwelt orientierten Theorie menschliche Beziehungen erklären zu wollen, ist ein Analogieschluss, der nicht ohne Zusatzannahmen gerechtfertigt ist. Insbesondere ein biologistischer Determinismus wird weithin abgelehnt, da die gesellschaftliche Entwicklung von einer Wechselwirkung von genetischen und kulturellen Faktoren gekennzeichnet ist.[137] Der Mensch kann sich mit anderen Worten durch Veränderung seiner Gene, seiner Kultur oder einer Kombination aus beidem anpassen.[138]

Zum anderen lässt sich die von Sozialdarwinisten in der Regel unterstellte Unterscheidung zwischen normalen Bedingungen der „natürlichen“ Selektion und einer künstlich bedingten Unterdrückung des Selektionsmechanismus in der Industriegesellschaft aus wissenschaftlich-deskriptiver Sicht nicht aufrechterhalten; der Mensch sei demnach auch in der Industriegesellschaft den „generellen biologischen Gesetzen“ unterworfen.[139]

Aus Sicht der Genetik

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Durch die Chromosomentheorie der Vererbung wurde erkannt, dass es kein grundsätzlich „gutes“ oder „schlechtes“ Erbmaterial gibt. Bereits Gregor Mendel entdeckte, dass sich die einzelnen Merkmale und Eigenschaften unabhängig voneinander vererben. Gegen die These der sogenannten genetischen Degenerierung durch den Zivilisationsprozess bringen Dobzhansky und Allen als weiteres Argument, dass genetische Defekte oder Selektionsnachteile oft keine absoluten Größen sind, sondern umweltabhängig entweder Vor- oder Nachteile darstellen können. Was vor dem Hintergrund einer normativen Vorstellung von „natürlicher Umwelt“ ein Nachteil ist, kann in der tatsächlichen, kulturell geprägten Umwelt dauerhaft ausgeglichen werden oder sogar Vorteile mit sich bringen. Deshalb führt das Nachlassen des Selektionsdrucks notwendig dazu, dass „schlechte“ Gene weniger problematisch sind als zuvor.[140] Im Darwinismus kann „Anpassung“ (fitness) nicht anders als über relativen Erfolg bei der Reproduktion definiert werden. Dazu stehen Theorien der wohlfahrtsstaatlichen Degeneration durch vermehrte Reproduktion sozial Schwacher im krassen Widerspruch, die die Anpassungsfähigkeit auf absolute Weise und damit unabhängig von der aktuellen Umwelt bestimmen wollen.[141] Da Kulturen, in welchen Sozialdarwinisten Abstufungen von Qualität sehen, alle nach biologischer Systematik aus der gleichen Art gebildet werden, zeigt sich der Sozialdarwinismus als wissenschaftlich unbrauchbar. Gleiches gilt im höheren Maße noch für Deutungen, welche eine gerichtete Entwicklung der Evolution zu Grunde legen, denn diese ist ein stets fortlaufender, nicht zielgerichteter Prozess.[142]

Sozialdarwinismus aus Sicht der Moralphilosophie

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Aus philosophischer Sicht wird die Gleichsetzung eines biologischen Ist-Zustandes mit einem moralischen Soll-Zustand grundsätzlich abgelehnt (Humes Gesetz, Naturalistischer Fehlschluss).[143] Insbesondere der im Rahmen des Biologismus anzutreffende Versuch, aus der Natur Wertvorstellungen für die menschliche Gesellschaft abzuleiten, stellt als „Appell an die Natur“ logisch gesehen ein irrelevantes Argument (Ignoratio elenchi) dar, siehe auch Moralistischer Fehlschluss.

Literatur

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  • Hedwig Conrad-Martius: Utopien der Menschenzüchtung. Der Sozialdarwinismus und seine Folgen. Kösel, München 1955, DNB 450820599.
  • Peter Weingart, Jürgen Kroll, Kurt Bayertz: Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 1022). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-28622-6.
  • Manuela Lenzen: Der Sozialdarwinismus. In: Manuela Lenzen: Evolutionstheorien in den Natur- und Sozialwissenschaften (= Campus Einführungen). Campus, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-593-37206-1.
  • Stephan S. W. Müller: Theorien sozialer Evolution. Zur Plausibilität darwinistischer Erklärungen sozialen Wandels. transcript-Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1342-1 (Sozialtheorie), (Zugleich: Hamburg, Univ., Diss., 2008).
  • Hendrik Wortmann: Zum Desiderat einer Evolutionstheorie des Sozialen. Darwinistische Konzepte in den Sozialwissenschaften. UVK Verlags-Gesellschaft, Konstanz 2010, ISBN 978-3-86764-264-4 (Theorie und Methode. Sozialwissenschaften), (Zugleich: Luzern, Univ., Diss., 2009).
  • Rainer Brömer: Sozialdarwinismus. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1343 f.
  • Georg Friedrich Nicolai: Die Biologie des Krieges. Betrachtungen eines Naturforschers den Deutschen zur Besinnung. 2 Bände. Einführung Wolf W. Zuelzer. Darmstädter Blätter, Darmstadt 1983 (zuerst Orell Füssli, Zürich 1917).[144]
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Einzelnachweise

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  1. a b c Lenzen 2003, S. 137.
  2. A. J. Mayer: Adelsmacht und Bürgertum, 1848 bis 1914. 1986.
  3. Peter Emil Becker: Zur Geschichte der Rassenhygiene: Wege ins dritte Reich. Thieme Verlag 1988, S. 9.
  4. Dieter Kreft: Wörterbuch soziale Arbeit. Juventa Verlag 2005, S. 759.
  5. Franz M. Wuketits: Eine kurze Kulturgeschichte der Biologie: Mythen, Darwinismus, Gentechnik. Primus, 1998, S. 115, zitiert nach Norbert Walz: Kritische Ethik der Natur: ein pathozentrisch-existenzphilosophischer Beitrag zu den normativen Grundlagen der kritischen Theorie. Königshausen & Neumann, 2006, S. 57.
  6. Vgl. Heinz Schott: Zur Biologisierung des Menschen. In: Rüdiger Vom Bruch, Brigitte Kaderas (Hrsg.): Wissenschaften und Wissenschaftspolitik: Bestandsaufnahmen zu Formationen, Brüchen und Kontinuitäten im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Franz Steiner Verlag, 2002, S. 99.
  7. Eve-Marie Engels: Charles Darwin. C.H. Beck, München 2007, S. 199 f.; Franz Wuketits: Darwin und der Darwinismus. C.H Beck, München 2005, S. 93–96.
  8. D. C. Bellomy: “Social Darwinism” Revisited. In: Perspectives in American History. Vol. 1, 1984, S. 1–129.
  9. a b Richard Weikart: The Origins of Social Darwinism in Germany, 1859–1895. In: Journal of the History of Ideas. Band 54, Nr. 3 (Jul., 1993), S. 469, 472.
  10. Uwe Puschner: Sozialdarwinismus als wissenschaftliches Konzept und politisches Programm. In Gangolf Hübinger (Herausgeber): Europäische Wissenschaftskulturen und politische Ordnungen in der Moderne (1890-1970). (Schriften des Historischen Kollegs 87) Oldenbourg/De Gruyter, Berlin und Boston 2016. ISBN 978-3-11-044678-4
  11. G. M. Hodgson: Social Darwinism in Anglophone Academic Journals: A Contribution to the History of the Term. In: Journal of Historical Sociology. 17, 2004 (PDF)
  12. Borsos Balázs: Warten auf den neuen Steward. Ökologische Anthropologie und der Neoevolutionismus. In: Acta Ethnologica Danubiana 7 (2005), S. 23–42. Volltext online
  13. For as those prematurely carried off must, in the average of cases, be those in whom the power of self-preservation is the least, it unavoidably follows, that those left behind to continue the race are those in whom the power of self-preservation is the greatest – are the select of their generation”, in: H. Spencer: A Theory of Population, Deduced from the General Law of Animal Fertility. S. 499ff.
  14. David Weinstein: Herbert Spencer. In: The Stanford Encyclopedia of Philosophy. (Fall 2008 Edition), Edward N. Zalta (Hrsg.), URL = http://plato.stanford.edu/archives/fall2008/entries/spencer/
  15. die Bedeutung, die der Lamarckismus für Spencer hatte, lässt sich z. B. in seinem 1886 publizierten Essay „The Factors of Organic Evolution“, – einer Verteidigungsschrift des Lamarckismus – sowie seiner Auseinandersetzung mit August Weismann (David Duncan: The Life and letters of Herbert Spencer. D. Appleton & Co, New York 1908) erkennen. Weismann hatte durch seine Forschung den Darwinismus von den letzten verbleibenden lamarckistischen Vorstellungen befreit.
  16. Gereon Wolters: Sozialdarwinismus. In: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 3, 1995, S. 852.
  17. Herbert Spencer in Progress: Its Law and Cause. 1857.
  18. Charles Darwin: Die Entstehung der Arten. Reclam, Stuttgart 1976 (Übersetzung der 6. Auflage von 1872), S. 678 (am Ende von Kap.15: Zusammenfassung und Schluß).
  19. Charles Darwin: Die Abstammung des Menschen. übersetzt von Heinrich Schmidt. Alfred Kröner, Leipzig 1908, S. 99.
  20. Zur Rolle von Malthus vgl. G. Claeys: The “Survival of the Fittest” and the Origins of Social Darwinism. In: Journal of the History of Ideas. 61 (2000), S. 223, 229.
  21. a b Catherina Diethelm: Vergleich der klassischen Evolutionstheorien des 19. Jh. von Spencer, Morgan und Tyler. (PDF; 32 kB)
  22. Charles Darwin: Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl. Übersetzung von J. Victor Carus, 3. Auflage. Band 1, 1875, S. 174. online
  23. Vgl. F. Thieme: Rassentheorien zwischen Mythos und Tabu: Der Beitrag der Sozialwissenschaft zur Entstehung und Wirkung der Rassenideologie in Deutschland. P. Lang, 1988, S. 58.
  24. Da der Begriff, bevor Talcott Parsons ihn aufgriff, hauptsächlich von pazifistischen Strömungen für ihre Gegner verwendet wurde, macht Hodgson den Pazifismus und Internationalismus H. Spencers verantwortlich dafür, dass er bis in die 1930er nie als Sozialdarwinist bezeichnet wurde. Siehe G. M. Hodgson: Social Darwinism in Anglophone Academic Journals.
  25. So wurde R. Hofstadters Anwendung des Begriffs bereits von vielen Rezensenten seines Buches kritisiert, siehe R. C. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 5.
  26. unter anderen etwa J. Loewenber und F. Hankins, siehe R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 5.
  27. M. Ruse: The Evolution-Creation Struggle. S. 107.
  28. M. Ruse: The Darwinian Revolution. University of Chicago Press, Chicago 1979, S. 264.
  29. Vgl. E. Haeckel: Das Weltbild von Darwin und Lamarck; Festrede zur hundert jährigen Geburtstag-Feier von Charles Darwin am 12. Februar 1909, gehalten im Volkshause zu Jena. [1].
  30. M. Ruse: The Darwinian Revolution. University of Chicago Press, Chicago 1979, S. 264 f.
  31. C. Darwin, A. R. Wallace und T. Huxley unterstützten zusammen die Theorie, dass die Natur keine Hilfe für Ethik und Sozialpolitik biete. R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 9.
  32. In „Descent of man“ behandelt C. Darwin die Theorie seines Cousins Francis Galton in der jener eine zunehmende Degenerationstendenz aufgrund zivilisatorischer Einflüsse annimmt. Er stimmt F. Galton zwar zu, dass es degenerative Mechanismen geben könne, weist aber darauf hin, dass es mehrere andere Mechanismen gebe, welche dem entgegenwirken (“There are, however, some checks to this downward tendency.”). Für Darwin ist die Evolution nicht generell gerichtet; Weder gibt es eine generelle Höherentwicklung wie für H. Spencer, noch eine unausweichliche generelle Degeneration wie für die Reformdarwinisten in der Folge von F. Galton. Darwin hat Eugenik nicht unterstützt. Siehe R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 165f.
  33. R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 16.
  34. E. Goldman: Rendezvous with Destiny. 1952.
  35. in der Literatur spiegelt sich diese Position in dem Roman „Die Zeitmaschine“ des Eugenikbefürworters und Sozialisten H. G. Wells wider, wo der Klassenkampf fließend in den Rassenkampf übergeht. Dort beschreibt er eine Zukunft, in der sich die Arbeiterklasse und die gesellschaftliche Elite in zwei Rassen auseinanderentwickelt haben, wobei jede auf ihre Art degeneriert ist. (Siehe M. Ruse: The Evolution-Creation Struggle. S. 177–120, siehe auch Eugenics Rides a Time Machine, H. G. Wells’ outline of genocide von David M. Levy und Sandra J. Peart, 2002)
  36. R. Bannister über E. A. Ross und sein Social Control: “Although he made only brief reference to evolution, at the heart of the theory was a perception of neo-Darwinian thas that had haunted Ross for more than a decade.” R. Bannister Social Darwinism. S. 164/165.
  37. R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 164f.
  38. M. Ruse: Evolutionary Ethics: A Phoenix Arizen. Zygon 21 (1986), S. 95, 96.
  39. Richard Hofstadter: Social Darwinism in American Thought. S. 85f.
  40. N. A. Rupke: Review of Benjamin Kidd. Portrait of a Social Darwinist by D. P. Crook. In: The English Historical Review. Band 102, Nr. 403 (Apr., 1987), S. 523–524. [2]
  41. so war Benjamin Kidds 1894 veröffentlichtes Werk Social Evolution nach R. Hofstadter (Social Darwinism in American Thought S. 99) „the rage in the Anglo-American literary world“
  42. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Spiegel Verlag 2006, S. 106f.
  43. Ulrich Kutschera: Streitpunkt Evolution. LIT Verlag 2004, S. 270.
  44. Winfried Noack: Die NS-Ideologie. P. Lang Verlag 1996, S. 26.
  45. Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (Hgn.): Niedersachsen-Lexikon. Leske und Budrich VS Verlag, 2005, ISBN 3-531-14403-0, S. 79, Stichwort Rechtsextremismus („Der Rechtsextremismus kann als eine Ideologie der Ungleichheit bezeichnet werden, wobei Ungleichheit im Sinne von Ungleichwertigkeit zu verstehen ist. Diesem Oberbegriff sind folgende Ideologieelemente zuzuordnen: […] Betonung des Rechts des Stärkeren (Sozialdarwinismus)“).
  46. Werner Weidenfeld, Karl-Rudolf Korte: Handbuch Zur Deutschen Einheit, 1949–1989–1999. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1999, S. 358.
  47. So wurde das 1851 veröffentlichte Werk „Social Statics“ des Sozialdarwinisten Herbert Spencer so oft vor dem Obersten Gerichtshof der USA zitiert, um reformerische staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zu verhindern, dass der Richter Holmes schließlich extra darauf hinwies, dass Spencers Ideen nicht Teil der US-Verfassung seien: „the fourteenth amendment does not enact Mr. Herbert Spencers Social Statics“ (R. Hofstadter: Socialdarwinism and American Thought. S. 46/47)
  48. Peter Singer: A Darwinian Left. Yale University Press, New Haven and London 1999.
  49. Siehe z. B. Gasman The Scientific Origins of National Socialism.
  50. R. Hofstadter: Social Darwinism in American Thought. S. 99.
  51. R. Bannister: Social darwinism, Science and Myth. S. 152.
  52. R. Hofstadter: Social Darwinism in American Thought. S. 29–31.
  53. M. J. Coalter: Beecher, Henry Ward (1813–1887). In D. K. McKim (Hrsg.): Encyclopedia of the reformed Faith. Saint Andrew Press, Louisville 1992.
  54. R. Hofstadter: Social Darwinism in American Thought. S. 115.
  55. “Darwin’s book is very important and serves me as basis in natural science for the class struggle in history.” aus The Correspondence of Marx and Engels (New York, 1935) S. 125–126; siehe auch Hofstadter: Social Darwinism in American Thought. S. 115-
  56. M. Ruse The Evolution-Creation Struggle. S. 111.
  57. “As Marx had found in the struggle for existence a ‘basis‘ for the class struggle, American socialists found even in the writings of Spencer aid and comfort for their cause” R. Hostaedter: Social Darwinism in American Thought. S 116.
  58. Lawrence I. Berkove: Jack London and Evolution: From Spencer to Huxley. In American Literary Realism 36 (3), 2004, S. 243–255. JSTOR:27747141
  59. Engels an Marx, 12. Dezember 1859, in: Karl Marx – Friedrich Engels: Briefwechsel, Bd. II: 1854–1860. Dietz Verlag Berlin 1949, S. 548.
  60. Marx an Lassalle, 16. Januar 1861, in MEW Band 30, Dietz Verlag Berlin 1974, S. 578.
  61. D. Gasman: Scientific Origin of National Socialism. S. 149.
  62. Edward Ross Dickinson: Biopolitics, Fascism, Democracy: Some Reflections on Our Discourse about ‘Modernity’. In: Central European History. Band 37, Nr. 1 (2004), S. 1, 3.
  63. R. Bannister: Social darwinsmus. S. 166.
  64. Weingart, Kroll und Bayertz 1992, S. 114 ff.
  65. Weingart/Kroll/Bayertz: Rasse, Blut und Gene. Suhrkamp: Frankfurt am Main 1992, S. 20.
  66. Weingart/Kroll/Bayertz: Rasse, Blut und Gene. Suhrkamp: Frankfurt am Main 1992, S. 381 ff.
  67. Hans-Walter Schmuhl: The Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology, Human Heredity, and Eugenics, 1927–1945 Springer Verlag, 2008, S. 114.
  68. Eugenische Vorstellungen finden sich beispielsweise schon in den Schriften der Philosophen Platon und Aristoteles. Im antiken Sparta wurde Eugenik in Form der Tötung behinderter Neugeborener angewendet.
  69. z. B. R. Bannister: in „Descent of Man“ behandelt C. Darwin die Theorie seines Cousins Francis Galton in der jener eine zunehmende Degenerationstendenz aufgrund zivilisatorischer Einflüsse annimmt. Er stimmt F. Galton zwar zu, dass es degenerative Mechanismen geben könne, weist aber darauf hin, dass es mehrere andere Mechanismen gebe, welche dem entgegenwirken (“There are, however, some checks to this downward tendency.”). Für Darwin ist die Evolution nicht generell gerichtet; Weder gibt es eine generelle Höherentwicklung wie für H. Spencer, noch eine unausweichliche generelle Degeneration wie für die Reformdarwinisten in der Folge von F. Galton. Darwin hat Eugenik nicht unterstützt. Siehe R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 165f.
  70. Weingart/Kroll/Bayertz: Rasse, Blut und Gene. Frankfurt am Main 1992, 75.
  71. Weingart/Kroll/Bayertz: Rasse, Blut und Gene. Frankfurt am Main 1992, S. 38 ff.
  72. so wurde die Konzeption der Rasse des rechten nationalistischen Flügels der Rassenhygiene wegen seiner statischen nicht-evolutiven Auffassung von Rasse schon von moderateren Eugenikern des Berliner Flügel als vordarwinistisch kritisiert. Siehe auch Hans W. Schmuhl: The Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology, Human Heredity, and Eugenics, 1927–1945. Springer Verlag, 2008, S. 114.
  73. Sheila Faith Weiss: The Race Hygiene Movement in Germany. OSIRIS, 2nd series, 3, 1987, S. 194. [3]
  74. Ingrid Richter: Katholizismus und Eugenik in der Weimarer Republik und im Dritten Reich: Zwischen Sittlichkeitsreform und Rassenhygiene. ISBN 3-506-79993-2, siehe auch Buchreviews:
    Review by John Glad [4], Review im The Catholic Historical Review Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/muse.jhu.edu
  75. Sheila Faith Weiss: The Race Hygiene Movement in Germany. OSIRIS, 2nd series, 3, 1987, S. 194.
  76. Peter Weingart, Jürgen Kroll, Kurt Bayertz, „Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland“. Suhrkamp 1988, S. 363.
  77. Andreas Lüddecke: Der Fall Saller und die Rassenhygiene. Tectum Verlag 1995, S. 32.
  78. Manfred Vasold: Sozialistische Ursprünge eugenischen Denkens. Die Quelle des Wahnsinns trockenlegen. In: FAZ. 7. Juni 1996.
  79. Hans W. Schmuhl: The Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology, Human Heredity, and Eugenics, 1927–1945. Springer Verlag, 2008, S. 15.
  80. Edward Ross Dickinson: Biopolitics, Fascism, Democracy: Some Reflections on Our Discourse about ‘Modernity’. In: Central European History. Band 37, Nr. 1 (2004), S. 1, 9.
  81. Hans W. Schmuhl: The Kaiser Wilhelm Institute for Anthropology, Human Heredity, and Eugenics, 1927–1945. Springer Verlag, 2008.
  82. Edward Ross Dickinson: Biopolitics, Fascism, Democracy: Some Reflections on Our Discourse about ‘Modernity’. Central European History. Band 37, Nr. 1 (2004), S. 1, 16.
  83. Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. 2. Auflage. Piper, München 1991, S. 297 ff.
  84. Eine Zwangsläufigkeit der Entwicklung wird jedoch implizit in der – insofern umstrittenen – Darstellung von Richard Weikart nahegelegt, ders.: From Darwin to Hitler. Evolutionary Ethics, Eugenics, and Racism in Germany. Palgrave MacMillan 2004.
  85. Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. 2. Auflage. Piper, München 1991, S. 297 ff, 300 (mit weiteren Nachweisen).
  86. Edward Ross Dickinson: Biopolitics, Fascism, Democracy: Some Reflections on Our Discourse about ‘Modernity’. In: Central European History. Band 37, Nr. 1 (2004), S. 1, 18.
  87. Geoff Eley: Introduction 1: Is There a History of the Kaiserreich? In: ders.: Society, Culture, and the State in Germany, 1870–1930. Ann Arbor 1996, S. 28.
  88. David F. Lindenfeld: The Prevalence of Irrational Thinking in the Third Reich: Notes Toward the Reconstruction of Modern Value Rationality: Central European History. (1997), S. 365, 371.
  89. Manuela Lenzen: Evolutionstheorien – In den Natur- und Sozialwissenschaften. Campus, 2003, S. 138.
  90. Andreas Frewer: Medizin und Moral in der Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Campus Verlag, 2000, S. 30.
  91. Wolf Michael Iwand: Paradigma Politische Kultur. Leske und Budrich VS Verlag, 1997, S. 330.
  92. Jürgen Peter: Der Einbruch der Rassenhygiene in die Medizin. Auswirkung rassenhygienischen Denkens auf Denkkollektive und medizinische Fachgebiete von 1918 bis 1934. Mabuse-Verlag, 2004.
  93. Peter Weingart, Jürgen Kroll, Kurt Bayertz: Rasse, Blut und Gene – Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, S. 188, 396 ff.
  94. Peter Weingart: Züchtungsutopien – wildes Denken über die Verbesserung des Menschen. In: Hornschuh, Tillmann u. a. (Hrsg.): Schöne – gesunde – neue Welt? Das humangenetische Wissen und seine Anwendung aus philosophischer, soziologischer und historischer Perspektive. IWT-Paper; Band/Jg. 28, Bielefeld 2003, S. 7. (PDF)
  95. Michael Burleigh, Wolfgang Wippermann: The Racial State: Germany 1933–1945. Cambridge University Press, 1991, S. 52.
  96. Hans-Walter Schmuhl: Rassenhygiene, Nationalsozialismus, Euthanasie: Von der Verhütung zur Vernichtung „lebensunwerten Lebens“, 1890–1945. 2. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, 1987, S. 49.
  97. “How much the totalitarian philosophies of the twentieth century -nazism, fascism, communism- owed to social Darwinism has been much debated. In the case of Hitler and his gang, historians today dilute any significant role for evolution (Darwinism in particular) and instead put much weight on the influence of cultural factors, such as the apocalyptic anti-semitism of the Volkish movement which centered around the Wagnerians at Bayreuth” M. Ruse: The Evolution-Creation Struggle. Harvard University Press, 2005, S. 113.
  98. siehe auch Friedländer: Nazi Germany and the Jews. The Years of Persecution, 1933–39. Weidenfeld und Nicolson, London 1997.
  99. Robert Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. Temple University Press, Philadelphia 1979, S. 51.
  100. Oscar Hertwig: Zur Abwehr des ethischen, des sozialen, des politischen Darwinismus. Jena 1921. [5]
  101. Peter Weingart: "Struggle for Existence": Selection and Retention of a Metaphor, in: Sabine Maasen u. a., Biology as Society, Society as Biology: Metaphors: Sociology of the Sciences Yearbook 1994, S. 127, 141.
  102. Peter Weingart: “Struggle for Existence”: Selection and Retention of a Metaphor, in: Sabine Maasen u. a., Biology as Society, Society as Biology: Metaphors: Sociology of the Sciences Yearbook 1994, S. 127, 142.
  103. J.P. Schloss: The Expelled Controversy: Overcoming or Raising Walls of Division? The American Science Affiliation, Science in Christian Perspective
  104. R. J. Evans: The Emergence of Nazi ideologie. In: J. Caplan (Editor): Nazi Germany. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-927687-5, S. 32f.
  105. Houson S. Chamberlain: Die Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts. Bruckmann, München 1912, S. 853 (Textarchiv – Internet Archive).
  106. J. P. Schloss: The Expelled Controversy: Overcoming or Raising Walls of Division?
  107. R. J. Evans The Emergence of Nazi ideologie. In: J. Caplan (Editor): Nazi Germany. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-927687-5, S. 44–45.
  108. Der Antisemitismus Hitlers, eine notwendige Bedingung für den Holocaust, wurde wesentlich durch seine Bewunderung des christlichsozialen Bürgermeister Wiens Karl Lueger und dessen christlichen Antisemitismus geprägt. Daneben gab es noch einen Einfluss des völkisch geprägten Antisemitismus eines Georg von Schönerer. Siehe z. B. Joachim Fest: Hitler. Eine Biographie. Spiegel Verlag 2006.
  109. R. J. Evans: The Emergence of Nazi ideologie. In: J. Caplan (Editor): Nazi Germany. Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-927687-5, S. 32.
  110. siehe auch Hitlers Bemerkung: „So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: 'Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“ In: Adolf Hitler: Mein Kampf. S. 70.
  111. Peter F. Wiener: Martin Luther: Hitler's Spiritual Ancestor New Jersey 1999, ISBN 1-57884-954-3; W. M. McGovern: From Luther to Hitler; the history of fascist-nazi political philosophy. Ams Pr Inc (1995) 1941, ISBN 0-404-56137-3.
  112. Mit weiteren Nachweisen Brian Vick: The Origins of the German Volk: Cultural Purity and National Identity in Nineteenth-Century Germany. In: German Studies Review. Vol. 26, No. 2 (May, 2003), S. 241, 252.
  113. Felicity Rash: Metaphor in Adolf Hitler’s Mein Kampf. In: metaphorik.de 9/2005, S. 74, 77. (online)
  114. Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016, Bd. 1, S. 398.
  115. Peter Weingart: 'Struggle for Existence': Selection and Retention of a Metaphor. In: Maasen/Mendelsson/Weingart: Biology as Society, Society as Biology: Metaphors. Kluwer, Dordrecht 1994, S. 127, 145.
  116. Hitler: Mein Kampf. S. 131.; dazu Michael Mayer: NSDAP und Antisemitismus 1919–1933. März 2002, Universität München.
  117. D.Gasman: The Scientific Origins of National Socialism S. 173.
  118. In dem okkulten Flügel des Nationalsozialismus gab es z. B. eine auf der Welteislehre aufbauende bizarre Anschauung, nach der Evolution zwar für die Tierwelt und Nichtarier akzeptiert wurde, die Arier aber separat aus in Eiskristallen eingebetteten Sporen zur Erde gelangt seien, wo sie Atlantis erobert hätten. John Grant, „Corrupted Science.“ AAPPL, ISBN 978-1-904332-73-2, S. 258.
  119. „… And the monkey origin of Germans as well as everybody else could hardly be concealed. Evolution – as most of the Nazis saw it quite clearly – was fundamentally opposed to National Socialist thinking.“ M.Ruse, „The Evolution Creation struggle“, S. 114.
  120. John Grant, „Corrupted Science.“ AAPPL, S. 262.
  121. R. Bannister: Social Darwinism, Science and Myth in Anglo-American Social Thought. S. 164f.
  122. Alban Knecht: Eugenische Utopien der Belletristik (PDF; 467 kB)
  123. Klaus-Dietmar Henke: „Ungleichwertigkeitsideen als Schrittmacher der NS-‚Euthanasie‘“, Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 57 (2008), S. 54.
  124. Wilhelm Frick: Rede auf der ersten Sitzung des Sachverständigenbeirats für Bevölkerungs- und Rassenpolitik am 28. Juni 1933
  125. D. Gasman: The Scientific Origins of National Socialism. 1971.
  126. “For all his fame as a zoologist, however, and as a scientific worker, the Darwinism which Haeckel urged was more akin to religion than to science. Although he considered himself to be a close follower of Darwin and, as we have seen, invoked Darwin’s name in support of his own ideas and theories, there was, in fact, little similarity between them. Haeckel himself openly thought of evolution and science as the domain of religion and his work was wholly foreign to the spirit of Darwin.” D. Gasman: The Scientific Origins of National Socialism. 1971, S. 10/11.
  127. Robert J. Richards: Myth: That Darwin and Haeckel were Complicit in Nazi Biology. In: Ronald L. Numbers (Hrsg.): Galileo Goes to Jail and Other Myths about Science and Religion. Harvard University Press, Cambridge 2009. (PDF)
  128. Vgl. P. Hoff, M. M. Weber: Sozialdarwinismus und die Psychiatrie im Nationalsozialismus. In: Der Nervenarzt. 73 (2002), S. 1017–1018.
  129. Peter Weingart: Züchtungsutopien – wildes Denken über die Verbesserung des Menschen. In: Hornschuh, Tillmann u. a. (Hrsg.): Schöne – gesunde – neue Welt? Das humangenetische Wissen und seine Anwendung ausphilosophischer, soziologischer und historischer Perspektive. IWT-Paper; Band/Jg. 28, Bielefeld 2003, S. 10. (PDF)
  130. S. J. Gould: Illusion Fortschritt. Die vielfältigen Wege der Evolution. Fischer, Frankfurt am Main 1998.
  131. Bernd Gräfrath: Evolutionäre Ethik?: Philosophische Programme, Probleme Und Perspektiven Der Soziobiologie. Walter de Gruyter, 1997, S. 92.
  132. Arnd Krüger: A Horse Breeder's Perspective. Scientific Racism in Germany. 1870–1933. In: Norbert Finzsch, Dietmar Schirmer (Hrsg.): Identity and Intolerance. Nationalism, Racism, and Xenophobia in Germany and the United States. University Press Cambridge, Cambridge 1998, ISBN 0-521-59158-9, S. 371–396.
  133. W. M. Dugger: Veblen and Kropotkin on Human Evolution. In: Journal of Economic Issues. (18) 1984, S. 971 ff.
  134. Zur gegenwärtigen Relevanz vgl. G. Ortmann: Organisation und Welterschließung. 2. Auflage. Springer, Berlin 2008, S. 259 f.
  135. L. Margulis: Die andere Evolution. Spektrum, Heidelberg 1999.
  136. Michelle Speidel: The Parasitic Host: Symbiosis contra Neo-Darwinism. In Pli 9, 2000, S. 119–138. PDF download
  137. Paul Winkler: Zwischen Kultur und Genen? Fremdenfeindlichkeit aus der Sicht der Evolutionsbiologie. In Analyse & Kritik 16 (1), S. 101–115. doi:10.1515/auk-1994-0106 (freier Zugang)
  138. Theodosius Dobzhansky, Gordon Allen: Does Natural Selection Continue to Operate in Modern Mankind? In: American Anthropologist. Band 58, No. 4 (Aug. 1956), S. 591 f.
  139. Theodosius Dobzhansky, Gordon Allen: Does Natural Selection Continue to Operate in Modern Mankind? In: American Anthropologist. Band 58, No. 4 (Aug. 1956), S. 591, 592.
  140. Theodosius Dobzhansky, Gordon Allen: Does Natural Selection Continue to Operate in Modern Mankind? In: American Anthropologist. Band 58, No. 4 (Aug. 1956), S. 591, 597.
  141. Thomas C. Leonard: Retrospectives: Eugenics and Economics in the Progressive Era. In: The Journal of Economic Perspectives. Band 19, Nr. 4 (Herbst 2005), S. 207, 210.
  142. Winfried Löffler: Das Spektrum der „Darwinismen“. In: Das Spektrum der „Darwinismen“ (Verfasserschrift). 20. Januar 2012, S. 20, abgerufen am 12. Januar 2024 (deutsch).
  143. T. Schramme: Natürlichkeit als Wert. In: Analyse & Kritik. 24 (2002), S. 249, 252.
  144. Eine andere Tradition des Darwinismus, Literaturkritik, Februar 2007.