Tonnenheide ist ein Ortsteil der Stadt Rahden im Norden von Nordrhein-Westfalen. Die Ortschaft grenzt an Niedersachsen. Am 1. Januar 1973 wurde Tonnenheide in die Stadt Rahden eingegliedert. Gleichzeitig wurde der Gemeindeteil Schmalge abgetrennt und nach Espelkamp umgegliedert.[1]

Tonnenheide
Stadt Rahden
Koordinaten: 52° 25′ N, 8° 40′ OKoordinaten: 52° 25′ 1″ N, 8° 40′ 16″ O
Höhe: 44 m ü. NN
Fläche: 18,2 km²
Einwohner: 1784
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32369
Vorwahl: 05771
Karte
Lage von Tonnenheide in Rahden

In dem Ortsteil, der am 1. Mai 1858 aus verschiedenen Bauerschaften der Gemeinde Wehe entstand[2], leben heute 1784 Menschen.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

In dem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebiet gibt es einige Sehenswürdigkeiten, wie den Großen Stein (einer der größten Findlinge Norddeutschlands) und eine Windmühle.

  • Der Galerie-Holländer wurde 1878 erbaut. Sein verputzter „steinerner Achtkant“ auf dem ebenfalls achteckigen zweigeschossigen Unterbau ist äußerst auffällig. Die windgängigen Segelflügel und der Stert machen diese weithin sichtbare Windmühle zu einem begehrten Fotoobjekt. Die Mühle wurde aus rund 150.000 Ziegelsteinen, die im Feldbrand in Tonnenheide hergestellt wurden, erbaut. Sie liegt an der Westfälischen Mühlenstraße und an der Mühlenroute. Seit 1995 ist die Tonnenheider Mühle einer weiteren Nutzung zugeführt: Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein Standesamt. Hier kann man sich, fernab von allen Amtsstuben, das „Ja-Wort“ geben; dies dürfte für viele ein unvergessliches Erlebnis sein. In dem neben der Mühle errichteten Fachwerkgebäude besteht die Möglichkeit, einen Umtrunk, ein Sektfrühstück oder ein kleines Buffet einzunehmen.
  • Der Große Stein von Tonnenheide ist rund zehn Meter lang, sieben Meter breit und drei Meter hoch. Das Gewicht beträgt etwa 350 Tonnen. Der Findling ist etwa eine Milliarde Jahre alt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammt der Stein aus der 750 Kilometer entfernten schwedischen Provinz Blekinge. Er ist einer der größten bekannten Findlinge Norddeutschlands. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Stein freigelegt und vermessen. Damalige Versuche, den Stein zu heben, scheiterten genauso wie die Versuche einer britischen Pioniereinheit und des Bundesbahn-Zentralamtes aus Minden. Am 30. August 1981 gelang es dann endlich, den Stein zu heben und an seinen heutigen Standort (rund 70 m vom Fundort entfernt) zu bringen.

Die beiden Haltepunkte Tonnenheide und Hahnenkamp liegen an der Bahnstrecke Uchte–Rahden. Es findet kein täglicher SPNV statt. Es verkehren lediglich saisonal Züge der Museumseisenbahn Rahden-Uchte.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 325 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 287.

Literatur

Bearbeiten
  • Alfred Hendricks (Münster): Ein Zeuge der Eiszeit. Der Große Stein von Tonnenheide. Hrsg.: Stadt Rahden in Verbindung mit dem Verein für Heimatpflege Tonnenheide; o. O. o. J.; 8 S. m. 9 Abb.
Bearbeiten