Byron Haskin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Byron Haskin, 1922

Byron Conrad Haskin (* 22. April 1899 in Portland, Oregon; † 16. April 1984 in Montecito, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, Kameramann und Filmproduzent. Er inszenierte über 30 Filmproduktionen für Fernsehen und Kino, darunter Die Schatzinsel, Kampf der Welten, Wenn die Marabunta droht oder Notlandung im Weltraum.

Nach einem Studium in Berkeley begann Byron Haskin als Cartoonist bei einer Zeitung zu arbeiten. Ab 1920 war er Kameramann bei Dokumentar- und Werbefilmen der Filmgesellschaften Pathé und International Newsreel. Seine Arbeiten führten zu einer Anstellung als Regieassistent bei der Selznick-Produktions, wo er schon während der Stummfilmzeit an der Entwicklung von Spezialeffekten mitarbeitete und auch die Techniken zur Einführung des Tonfilmes mit entwickelte. Als Kameramann drehte er auch den Stummfilmklassiker „Don Juan“ mit Hollywoods Elite-Schauspielern John Barrymore, Mary Astor, Myrna Loy und auch Warner Oland, der später ein Star als Charlie Chan wurde.

Ab den späten 1920er-Jahren begann Haskin als Regisseur bei Warner Brothers zu arbeiten und wurde, nach einem Abstecher nach England, Leiter der Spezialeffekt-Abteilung bei Warner Brothers. Haskin entwickelte für 50 Filme Spezialeffekte, so auch 1944 für die schwarze Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ (Arsenic and Old Lace) mit Cary Grant, Raymond Massey und Peter Lorre.

Für Walt Disney war er der Regisseur der ersten Realverfilmung seines Studios, des Films Die Schatzinsel (Treasure Island, 1950) mit Bobby Driscoll als Jim Hawkins und Robert Newton als Long John Silver. Ein Jahr später war für ihn Lex Barker als Tarzan vor der Kamera in Tarzan’s Peril (1951). 1954 stand erneut Robert Newton als Long John Silver vor seiner Kamera in der Fortsetzung des Schatzinsel-Filmes in Long John Silver. Newtons Darstellung eines Piraten mit irischem Akzent wird nachgesagt, die Sprechvorlage für unzählige Schauspieler in Piratenrollen gewesen zu sein.

Mitte der 1950er-Jahre begann Haskin eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Produzenten George Pal. Für ihn schuf er den Science-Fiction-Klassiker „Kampf der Welten“ (The War of the Worlds, 1953) nach der Vorlage von H. G. Wells’ Buch „Der Krieg der Welten“. Der Film gewann 1953 den Hugo als Best Dramatic Presentation und 1954 den Oscar in der Kategorie Best Effects, Special Effects. 1954 drehte Haskin für George Pal noch „Wenn die Marabunta droht“ (OT: The Naked Jungle, in Deutschland auch unter dem Titel Der nackte Dschungel erschienen) und 1955 den Science-Fiction-Film „Die Eroberung des Weltalls“ (Conquest of Space).

Einem besonderen „Spezialeffekt“, dem 3D-Film, widmete sich Haskin zu einer Zeit, als dieser eigentlich schon nicht mehr „modern“ war. 1960 schuf er „Der Schatz der Balearen“ (September Storm), der in die Filmgeschichte einging als erster 3D-Film der tatsächlich im Format Cinemascope gedreht wurde („Das Gewand“, einer der ersten Filme in Cinemascope, wurde ursprünglich beworben als „3D-Film, den man ohne (3D-)Brille sehen kann“, war in Wirklichkeit jedoch völlig „flach“ und wurde nur auf einer gebogenen Leinwand projiziert).

1964 schuf Haskin einen weiteren Klassiker des Science-Fiction-Genres, Robinson Crusoe on Mars, eine Variante nach Daniel Defoes Roman Robinson Crusoe, der den seltsamen deutschen Verleihtitel „Notlandung im Weltraum“ bekam.

Auch als gestandener Hollywood-Regisseur war sich Haskin nicht zu schade, Filme für die kleine Mattscheibe zu drehen. Dabei entstanden unter anderem gelobte Beiträge für die Fernsehserie The Outer Limits und auch an der Pilotfolge der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ (Star Trek), The Cage, war er 1966 als Produzent beteiligt.

Haskin starb kurz vor seinem 85. Geburtstag.

  • 1939: Technical Achievement Award für die Grundlagenentwicklung eines Projektorsystems für Rückprojektionen.
  • 1940: Oscar-Nominierung für Günstling einer Königin (The Private Lives of Elizabeth and Essex) in der Kategorie Best Effects, Special Effects
  • 1941: Oscar-Nominierung für The Sea Hawk in der Kategorie Best Effects, Special Effects
  • 1942: Oscar-Nominierung für Der Seewolf (The Sea Wolf) in der Kategorie Best Effects, Special Effects
  • 1943: Oscar-Nominierung für Desperate Journey in der Kategorie Best Effects, Special Effects
  • 2004: Gewinner Retro Hugo Award für The War of the Worlds, Kampf der Welten aus dem Jahr 1953

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Regie
Spezialeffekte
Kamera