Compagnie Air Transport

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Compagnie Air Transport – CAT

Bristol 170 Mk.32 der CAT, Le Touquet, 1969
IATA-Code: (ohne)
ICAO-Code: TF
Rufzeichen: (unbekannt)
Gründung: 1946
Betrieb eingestellt: 1970
Sitz: Paris
Heimatflughafen: Flughafen Paris-Orly
Flottenstärke: 6
Ziele: national und international
Compagnie Air Transport – CAT hat den Betrieb 1970 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Compagnie Air Transport – CAT (auch Cie. Air Transport) war eine französische Fluggesellschaft mit Sitz in Paris.[1]

Die Compagnie Air Transport – CAT wurde 1946 gegründet und stellte bis zu ihrer endgültigen Auflösung im Jahr 1970 zwischenzeitlich zweimal für längere Dauer den Betrieb ein. Daher können drei Betriebszeiträume unterschieden werden:[2]

I. Periode, 1946–1951

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CAT nutzte als Basis zunächst hauptsächlich den Flughafen Caen-Carpiquet. Air France erwarb einen Anteil an der Gesellschaft. Compagnie Air Transport arbeitete mit der Cie. Générale Trans-Saharienne (CGTS) zusammen, die 1935 in Algerien gegründet worden war und primär die Strecke AlgierColomb-BecharGaoNiamey – Bako bediente. CGTS wurde 1948 oder 1949 in CAT integriert.

Etliche Flugzeuge, darunter mindestens drei Bristol 170, wurden an die Société Indochinoise de Transports Aériens (SITA) vermietet bzw. zeitweise für diese betrieben, auch in Französisch-Indochina.[3]

Am 12. Oktober 1951 stellte CAT den Betrieb ein.[4] Von den verbliebenen Flugzeugen wurden je eine Douglas DC-3 und Bristol 170 Freighter von Air France übernommen.[5][6]

II. Periode, 1952–1953

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Eine Sud-Est SE.161 Languedoc, Farnborough Airshow 1955

Im Mai 1952 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Zum Einsatz kamen viermotorige Mittelstreckenflugzeuge des Typs Sud-Est SE.161 Languedoc, die von Air France gemietet wurden, sowie je drei Douglas DC-3 und Douglas DC-4. Als hauptsächliche Basen nutzte CAT die Flughäfen Le Touquet und Paris-Orly.

Am 23. Mai 1953 erfolgte der Zusammenschluss mit der ebenfalls 1946 gegründeten Compagnie Générale des transports aériens (CGTA) zur Compagnie Générale de Transports Aériens Air Algérie (CGTA-AA).[7]

III. Periode, 1956–1970

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ATL-98 Carvair der CAT, Southend 1967

Durch die staatliche französische Eisenbahngesellschaft SNCF und Schifffahrtsgesellschaften wurde die Compagnie Air Transport wieder ins Leben gerufen. Von den Flughäfen Le Touquet und Nîmes-Garons[8] aus wurde 1957 mit zunächst einer Bristol 170 der Flugbetrieb wieder eröffnet. Die am 6. Februar 1957[9] von der Silver City Airways erworbene Maschine kam in Zusammenarbeit mit dieser britischen Fluggesellschaft im Ärmelkanal-Fährdienst für Personenwagen zum Einsatz.

Das Flugzeug wurde jedoch am 4. November 1958 beim Anflug auf Le Touquet zu Schrott geflogen, glücklicherweise ohne Personenschäden. Daraufhin wurde der Betrieb erst 1961 wieder aufgenommen, erneut in Kooperation mit Silver City Airways, von der CAT ab April 1961 mehrere Bristol 170 Mk.32 und zwei Aviation Traders ATL-98 kaufte oder leaste.[7][9] Zwei weitere ATL-98 wurden von der luxemburgischen Interocean Airways erworben.

Die Zusammenarbeit mit Silver City Airways wurde auch nach deren Übergang in die British United Air Ferries (BUAF) und späteren Umbenennung in British Air Ferries (BAF) im September 1967 fortgesetzt. Im Jahr 1970 stellte die Compagnie Air Transport ihren Betrieb endgültig ein.

In den ersten Jahren wurden außer Charterflügen auch einzelne Liniendienste innerhalb Nordafrikas sowie von Caen nach Paris, Lille und London betrieben, zu denen bald auch die Strecken von Lille nach Manchester sowie von Deauville nach London hinzukamen. Ab Januar 1949 wurde ein täglicher Flug von Caen nach Bovingdon durchgeführt, bei dem im Auftrag der französischen Camembert-Export-Vereinigung jeweils rund fünf Tonnen dieses Käses transportiert wurden. Dieser Betrieb wurde scherzhaft als „Camembert-Luftbrücke“ bezeichnet. Im Jahr 1949 wurden unter anderem Flüge von Frankreich nach Algier, Casablanca, Oran und Tunis durchgeführt, wobei hauptsächlich Maschinen, Kraftfahrzeuge, Textilien sowie Obst und Gemüse transportiert wurden. Auf der Strecke von Marseille nach Tunis wurden auch in größerem Stil Passagiere befördert.[10]

Ab 1962 wurden die Strecken von Le Touquet und Calais zum Flughafen Lydd und Cherbourg nach Bournemouth beflogen, hauptsächlich als Fährdienste für Personenwagen über den Ärmelkanal. Mit Bristol 170 wurde beispielsweise 1964 in Zusammenarbeit mit BUAF hier ein reger Fähren-Flugbetrieb durchgeführt. Außer von Le Touquet waren als Abflughäfen auf der Kontinentalseite auch Ostende, Calais, Deauville, Cherbourg und Dinard im Angebot. Von dort aus flog man folgende Ziele in Großbritannien an: Lydd, Southend-on-Sea und Bournemouth-Hurn. Die kurzen Flüge von Le Touquet nach Lydd dauerten nur 20 Minuten,[11] von Calais nach Southend 30 Minuten[12] und von Deauville nach Lydd 45 Minuten. Auch die Kanalinseln Guernsey und Jersey wurden von dort ebenso bedient wie von Bournemouth aus.

Im Jahr 1966 betrieb CAT auch einen intensiven Auto-Fährdienst nach Korsika, bei dem Flüge von Nîmes-Garons und Nizza nach Bastia und Ajaccio im Angebot waren. Die Flugdauer auf der Strecke von Nîmes zum Flughafen Ajaccio betrug 1:30 Stunden,[13] nach Bastia 1:45 Stunden und nach Calvi 1:25 Stunden.[14]

Darüber hinaus wurden auch Flüge zu den Balearen im westlichen Mittelmeer angeboten. Dort wurden Ibiza (2:30 Stunden) und Palma de Mallorca (2:00 Stunden) angeflogen.[15] Die seltener durchgeführten Flüge von Perpignan nach Palma dauerten 1:30 Stunden.[16]

Flotte bei Betriebseinstellung

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Bei Betriebseinstellung im Jahr 1970 verfügte CAT in ihrer Flotte noch über folgende Flugzeuge:[17]

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

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Eine Caudron C.449 Goéland

Nach den einzelnen Aktivitätszeiträumen aufgegliedert betrieb CAT folgende Flugzeugtypen:[18][19]

I. Periode, 1946–1951

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II. Periode, 1952–1953

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III. Periode, 1956–1970

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Von 1948 bis zur Betriebseinstellung 1970 kam es bei CAT zu fünf Totalverlusten von Flugzeugen, wobei 40 Menschen getötet wurden:[21]

  • Am 11. April 1948 flog eine Bristol 170 Mk.21 (Luftfahrzeugkennzeichen F-BENG) nach dem Start vom Flughafen Gibraltar zu einem Frachtflug nach Casablanca bei Algeciras in die Berge. Die Piloten hatten die vorgeschriebene Linkskurve unmittelbar nach dem Start nicht ausgeführt, sondern waren immer weiter geradeaus geflogen, bis sie in rund 800 Metern Höhe mit dem Gelände kollidierten. Alle drei Besatzungsmitglieder wurden getötet.[22][23]
  • Am 29. Juli 1950 stürzte eine Bristol 170 Mk.21 (F-BENF) auf dem Flug vom Flughafen Algier nach Gao (Mali) bei Tanezrouft (Mali) ab. Als mögliche Ursachen werden eine Explosion im Treibstofftank der rechten Tragfläche oder deren Bruch durch Materialermüdung der dort verwendeten Nieten angenommen. Alle 4 Besatzungsmitglieder und 22 Passagiere wurden getötet.[24][25]
  • Am 4. November 1958 streifte eine Bristol 170 Mk.21 (F-BHVB) im Anflug auf den Flughafen Le Touquet ein Hindernis. Die entstandene Beschädigung führte dazu, dass beim Aufsetzen das Fahrwerk zusammenbrach und das Flugzeug zum Totalverlust wurde. Es gab keine Personenschäden.[26][27]
  • Am 8. März 1967 verlor eine Aviation Traders ATL-98 der Compagnie Air Transport (F-BMHU) beim Start vom Flughafen Karachi wieder an Höhe und stürzte auf eine Straßenbrücke, wobei sie Rikschas und einen Lastwagen zerstörte. Das Startgewicht der voll beladenen Maschine war für die herrschenden Wetterbedingungen zu hoch. Vier der sechs Besatzungsmitglieder sowie sieben Personen am Boden kamen ums Leben.[28][29]
  • Am 11. Juli 1969 wurde eine am Flughafen Touquet geparkte Bristol 170 Mk.32 (F-BLHH) durch einen Flughafenbagger gerammt und derart beschädigt, dass die Maschine abgeschrieben werden musste. Personen kamen nicht zu Schaden.[30][31]
Commons: Compagnie Air Transport – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Air Britain, Branche Francaise: Le Trait d’Union (französisch) No 37, September 1974, S. 21–23.
  2. Derek A. King: The Bristol 170. Air-Britain (Historians), Staplefield, 2011, ISBN 978-0-85130-405-2, S. 128–130.
  3. King 2011, S. 157.
  4. Leonard Bridgman (Hrsg.): Jane’s All The World’s Aircraft, 1952–1953. Sampson Low, Marston & Company, London 1952, S. 18.
  5. Trait d’Union No 37, S. 21.
  6. King 2011, S. 208.
  7. a b Trait d’Union No 37, S. 23.
  8. Ulrich Klee und Frank Bucher: jp-markings-66. Zürich 1966, S. 10.
  9. a b Silver City Airways, Flottenangaben zur CAT (englisch), abgerufen am 21. September 2017
  10. King 2011, S. 129.
  11. timetable images, Compagnie Air Transport April 1968, S. 14–16 (englisch), abgerufen am 27. August 2024.
  12. timetable images, Compagnie Air Transport April 1968, S. 18 (englisch), abgerufen am 27. August 2024.
  13. timetable images, Compagnie Air Transport April 1968, S. 5 (englisch), abgerufen am 27. August 2024.
  14. timetable images, Compagnie Air Transport April 1968, S. 7 (englisch), abgerufen am 27. August 2024.
  15. timetable images, Compagnie Air Transport April 1968, S. 8 (englisch), abgerufen am 27. August 2024.
  16. timetable images, Compagnie Air Transport April 1968, S. 9 (englisch), abgerufen am 27. August 2024.
  17. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp aircraft-markings 70. Uitikon 1970, S. 32–33.
  18. Trait d’Union No 37, S. 20–23.
  19. rzjets, Compagnie Air Transport (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  20. John Stroud: European Transport Aircraft since 1910. Putnam & Company, London 1966, S. 420.
  21. Daten über die Fluggesellschaft Compagnie Air Transport im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  22. Flugunfalldaten und -bericht der Bristol 170 F-BENG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  23. King 2011, S. 221.
  24. Flugunfalldaten und -bericht der Bristol 170 F-BENF im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  25. King 2011, S. 196.
  26. Flugunfalldaten und -bericht der Bristol 170 F-BHVB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  27. King 2011, S. 188.
  28. Flugunfalldaten und -bericht der ATL-98 F-BMHU im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  29. Tony Eastwood und John Roach: Piston Engine Airliner Production List. The Aviation Hobby Shop, West Drayton, 1996, ISBN 0-907178-61-8, S. 11.
  30. Flugunfalldaten und -bericht der Bristol 170 F-BLHH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. September 2017.
  31. King 2011, S. 262.