Farschviller
Farschviller | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Forbach-Boulay-Moselle | |
Kanton | Stiring-Wendel | |
Gemeindeverband | Forbach Porte de France | |
Koordinaten | 49° 6′ N, 6° 54′ O | |
Höhe | 232–291 m | |
Fläche | 11,25 km² | |
Bürgermeister | Christophe Muller | |
Einwohner | 1.332 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 118 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57450 | |
INSEE-Code | 57208 | |
Website | https://www.mairie-farschviller.com |
Farschviller (deutsch Farschweiler, nicht zu verwechseln mit Farschweiler im deutschen Landkreis Trier-Saarburg) ist eine französische Gemeinde mit 1332 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in Lothringen, etwa 65 Kilometer von Metz, zehn Kilometer südlich von Forbach auf einer Höhe zwischen 232 m bis 291 m und erstreckt sich über 11,32 km².
Westlich des Dorfs entspringt die Deutsche Nied.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen.[1] Ältere Ortsbezeichnungen sind Fardulwiler (1125),[2] Farswiller (1214), Warswilra (1332), Farchwiller, Warswiller (1525), Farswiler, Farsweiler (1544), Farsweiler (1594), Farschweiler (1751) und Farschevillers (1825).[3][4] Im Jahr 1332 umfasste die Gemeinde noch das Dorf Cappel sowie die beiden später zu Lupershausen gehörigen Ortschaften Ellweiler und Johannisweiler (letztere im 19. Jahrhundert zerstört).[1]
Im Jahr 1125 war Farschwiller als Fardulwiler Teil des umfangreichen Besitzes, den die Abtei St. Denis bei Paris durch ihren aus den Mosel- und Saarlanden stammenden Abt Fulrad (750–784) seit 777 an der mittleren Saar und an der Blies um Saargemünd hielt. Der Name Fardulwiler weist auf den Nachfolger von Fulrad hin, Abt Fardulf, der Grundherr um 800 war. Mit Dionysius von Paris, frz. St. Denis, als Kirchenheiligem besaß die Pfarrei das gleiche Patrozinium wie die Abtei. 795 hatte Fardulf als Begleiter Karls des Großen auf seinem Sachsenfeldzug Reliquien des Heiligen bei sich. Fardulf war auch ein Verehrer von Johannes dem Täufer. Das mag erklären, warum die inzwischen aufgelassene Filialgemeinde von Farschweiler Johannisweiler hieß.[2]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Forbach im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Obst- und Gemüsebau.[1]
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten. Im Zweiten Weltkrieg war das Gebiet von der deutschen Wehrmacht besetzt, und die Ortschaft stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 1264 | 1303 | 1282 | 1255 | 1211 | 1378 | 1510 | 1355 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche St. Dionysius (Saint-Denis)
- Turm der ehemaligen romanischen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 130 (Google Books).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 377 (Google Books).
- ↑ a b Palaeogermanica et onomastica. Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik, Band 29. Hrsg. v. Arend Quak, Florus van der Rhee. Rodopi, 1989, S. 79.
- ↑ Max Besler: Die Ortsnamen des lothringischen Kreises Forbach, Abhandlung zum Jahresberichte des Progymnasiums zu Forbach i. Lothr., Prog. No. 477, Buchdruckerei Robert Hupfer, Forbach 1888, S. 27 (books.google.de).
- ↑ Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 122 (Google Books).