IR-Klasse AP

IR-Klasse AP
Fabrikbild der East Indian Railway (EIR) Nr. 1300 mit 3000 gal-Schlepptender
Baujahr(e):	1907
Bauart:	2’B1’ n2
Spurweite:	1676 mm
Länge über Puffer:	Variante mit 3000 Gallonen-Tender: 60 ft 6 7⁄8 in (18.460 mm)
Höhe:	13 ft 6 in (4115 mm)
Breite:	9 ft 6 in (2896 mm)
Drehgestellachsstand:	7 ft (2134 mm)
Kuppelachsradstand:	6 ft 9 in (2060 mm)
Radstand mit Tender:	Variante mit 3000 Gallonen-Tender: 50 ft 7 1⁄2 in (15.430 mm)
Dienstmasse:	66 t
Dienstmasse mit Tender:	mit 3000 Gallonen-Tender: 106 t mit 4000 Gallonen-Tender: 112 t mit 4500 Gallonen-Tender: 125,5 t
Reibungsmasse:	35 t
Radsatzfahrmasse:	17,5 t
Anfahrzugkraft:	11,2 bar Kesseldruck: 91 kN 9,3 bar Kesseldruck: 76 kN
Kuppelraddurchmesser:	6 ft 6 in (1980 mm)
Laufraddurchmesser:	3 ft 7 in (1092 mm)
Zylinderanzahl:	2
Zylinderdurchmesser:	19 in (483 mm)
Kolbenhub:	26 in (660 mm)
Kessellänge:	15 ft 6 in (4725 mm)
Kesselüberdruck:	180 psi (12,4 bar)
Anzahl der Heizrohre:	201
Heizrohrlänge:	19 ft 10 1⁄2 in (6058 mm)
Rostfläche:	32 sq ft (2,97 m²)
Strahlungsheizfläche:	157 sq ft (14,6 m²)
Rohrheizfläche:	1880 sq ft (174,7 m²)
Verdampfungsheizfläche:	2037 sq ft (189 m²)
Tender:	3000 und 4000 Gallonen: dreiachsig 4500 Gallonen: zwei Drehgestelle
Dienstmasse des Tenders:	3000 Gallonen: 40,1 t 3500 Gallonen: 46,2 t 4000 Gallonen: 59,4 t
Wasservorrat:	3000 Gallonen: 13,6 m³ 3500 Gallonen: 18,2 m³ 4000 Gallonen: 20,5 m³
Brennstoffvorrat:	3000 und 4000 Gallonen: 7,6 t Kohle 4000 Gallonen: 10,2 t Kohle
Steuerung:	Heusinger mit Richardson-Flachschieber

Die Baureihe AP war eine breitspurige Schlepptender-Dampflokomotive für den Reisezugverkehr auf den Bahnen in Britisch-Indien, die um 1907 gebaut wurde. Sie gehört zu den BESA-Lokomotiven, die vom British Engineering Standards Committee, später British Engineering Standards Association (BESA) genannt, entwickelt wurden. Das Kürzel AP steht für Atlantic Passenger Locomotive, wobei sich Atlantic auf die gleichnamige Achsfolge bezieht.

Die Baureihe AP war die für Schnellzüge vorgesehene Lokomotive, die erstmals in der zweiten Auflage der BESA-Norm von 1907 vorgestellt wurde. Sie konnte mit drei verschiedenen großen Schlepptendern ausgerüstet werden – der kleine fasste 3000 der mittlere 4000 und der große 4500 Gallonen Wasser.

Vulcan lieferte eine Serie von 28 Stück an die East Indian Railway (EIR), deren Streckennetz sich von Kalkutta in Richtung Western ausdehnte. Die eleganten nach britischem Muster gebauten Lokomotiven wurden vor Schnellzügen eingesetzt. Sie trugen bei der Bahn die Nr. 1300 bis 1327, die Werksnummern waren 2330–2357/1908.^[1]

Weitere Lokomotiven wurden 1908 von der North British Locomotive Company geliefert.^[2]

• 
  Variante mit 3000 Gallonen-Tender
• 
  Variante mit 4000 Gallonen-Tender
• 
  Variante mit 4500 Gallonen-Tender
• 
  EIR Lokomotive Nr. 120, gebaut von North British Locomotive Company

Die Lokomotive war als Zweizylinder-Nassdampfmaschine mit Belpaire-Stehkessel ausgeführt. Der Rost war zwischen den Kuppelradsätzen angeordnet. Außen an den Rahmenwangen des Innenrahmens lagen die beiden Dampfzylinder, die Heusinger-Steuerung war zwischen den Rädern angeordnet. Das Umlaufblech war tief gelegt, sodass über den beiden Kuppelradsätze Radschutzkästen angeordnet waren. An der vorderen Pufferbohle war ein kleiner Kuhfänger angebracht. Der BESA-Standard schlug einen vollständig geschlossenen Führerstand vor, wobei die Führerhausrückwand durch den Schlepptender gebildet worden wäre. Die für die East Indian Railway gebauten Lokomotiven hatten aber Schlepptender ohne Führerhausrückwand. Die Tender für 3000 und 4000 Gallonen Wasservorrat waren dreiachsig, der 4500 Gallonen-Tender vierachsig mit zwei Drehgestellen. Bei den beiden dreiachsigen Varianten waren Trittbrettern und Haltestangen entlang der Seitenwände vorgesehen, die es ermöglichten während der Fahrt von der Lokomotive aus den Zug zu erreichen.^[3] Eine weitere Eigenheit der Bauart war der in der Mitte der Kuppelachsen angeordnete Aufstieg. die Baureihe hatte die größten Räder aller in Indien eingesetzten Dampflokomotiven. Sie maßen fast zwei Meter im Durchmesser.

Die im National Rail Museum of India in Neu-Delhi ausgestellte Lokomotive Nr. 992 der Baureihe EM hat sehr ähnliche Hauptabmessungen wie die Lokomotiven der Baureihe AP. Sie entstand aber durch Umbau einer 2’B-Lokomotive der Baureihe E1 der Great Indian Peninsula Railway (GIPR), der eine Schleppachse mit Außenrahmen hinzugefügt wurde. Die Treibräder haben mit einem Durchmesser von 6 ft 6 in dieselben Abmessungen wie diejenigen der Baureihe AP. Charakteristisch sind die ebenfalls sehr nahe zusammen liegenden Triebräder.

Commons: Lokomotiven der Baureihe AP – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Werkfoto einer von North British Locomotive Company gebauten Maschine

1. ↑ Historical Railway Images: Vulcan Foundry: Steam Locomotives Catalogue. 5. Februar 2019, abgerufen am 27. August 2020. 
2. ↑ East Indian Railway Class AP steam locomotive Nr. 120. In: Historical Railway Images. Abgerufen am 26. August 2020. 
3. ↑ auf dem Werkbild der EIR 1300 und den Zeichnungen zu erkennen