Johann Anton Zehnter
Johann Anton Zehnter (* 24. März 1851 in Messelhausen; † 17. Dezember 1922 in Karlsruhe) war ein deutscher Jurist und Zentrumspolitiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Anton Zehnter studierte Rechtswissenschaften in Würzburg und Heidelberg und wurde 1879 Sekretär im badischen Justizministerium. 1881 ging er als Staatsanwalt nach Mosbach, wo er 1882 zum Landgerichtsrat aufstieg. In dieser Funktion wechselte er nach Konstanz und später nach Karlsruhe. In Karlsruhe wurde er zum Oberlandesgerichtsrat befördert und kehrte 1894 nach Mosbach zurück. Von 1904 bis 1910 war er Landgerichtspräsident in Offenburg und danach bis 1918 in Heidelberg. Mit seiner Beförderung zum Oberlandesgerichtspräsidenten in Karlsruhe kurz vor dem Sturz der Monarchie wurde er kurzzeitig Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Er blieb höchster Richter Badens bis zu seinem Tode 1922.
Von 1898 bis 1918 gehörte Zehnter dem Reichstag an, wo er als Abgeordneter den Wahlkreis Großherzogtum Baden 14 (Tauberbischofsheim) vertrat.[1] Zusätzlich war er von 1899 bis 1918 Abgeordneter des Wahlbezirks Gernsbach in der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Nach 1907 wurde Zehnter Fraktionsvorsitzender der Zentrumspartei und von 1917 bis 1918 war er Präsident der Zweiten Kammer. Von 1919 bis 1921 war er Abgeordneter und Mitglied der badischen Nationalversammlung. Zudem gehörte er der Weimarer Nationalversammlung an.
Das Grab Zehnters befindet sich in Messelhausen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1906 Ehrendoktor der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg
- Kommandeurskreuz zweiter Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Geschichte der Juden in der Markgrafschaft Baden-Durlach. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Neue Folge 11 (1896), 12 (1897), 15 (1900)
- Geschichte des Ortes Messelhausen. Ein Beitrag zur Staats-, Rechts-, Wirtschafts- und Sittengeschichte von Ostfranken. Winter, Heidelberg 1901.
- Die Badische Verfassung vom 21. März 1919. Mannheim u. a. 1919, 1921.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reibel, Carl-Wilhelm: Handbuch der Reichstagswahlen 1890-1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten. Zweiter Halbband. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd. 15). Droste Verlag, Düsseldorf 2007, S. 1310–1313.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Johann Anton Zehnter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johann Anton Zehnter in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Redebeiträge von Johann Anton Zehnter im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Zehnter, Johann Anton |
ALTERNATIVNAMEN | Zehnter, Johann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (Zentrum), Mitglied des badischen Landtags, MdR |
GEBURTSDATUM | 24. März 1851 |
GEBURTSORT | Messelhausen |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1922 |
STERBEORT | Karlsruhe |
- Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe
- Ehrendoktor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
- Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- Mitglied der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung
- Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Kommandeur II. Klasse)
- Landtagsabgeordneter (Republik Baden)
- Zentrum-Mitglied
- Person (Lauda-Königshofen)
- Badener
- Deutscher
- Geboren 1851
- Gestorben 1922
- Mann