Julius Bartels

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Grab von Julius Bartels auf dem Stadtfriedhof Göttingen

August Julius Bartels (* 17. August 1899 in Magdeburg; † 6. März 1964 in Göttingen) war ein deutscher Geophysiker. Er befasste sich auch mit den Wechselwirkungen Sonne-Erde.

1917 begann er sein Studium in Göttingen, welches er 1923 mit einer Dissertation (Neue Methoden zur Berechnung und Darstellung der täglichen Luftdruckschwankung bei starken unperiodischen Störungen) bei Wilhelm Meinardus abschloss.[1] Zu seinen Lehrern gehörten neben Emil Wiechert u. a. Max Born, Richard Courant, James Franck und David Hilbert. Er selbst war später Lehrer des bekannten Geophysikers und Hydrodynamikers Hans Ertel.

Nach seiner Habilitation lehrte er seit 1936 als ordentlicher Professor an der Berliner Universität und seit 1946 in Göttingen. Er war Direktor des Instituts für Geophysik der Georg-August-Universität Göttingen. Außerdem war er von 1955 bis 1964 Direktor des Instituts für Physik der Stratosphäre des Max-Planck-Instituts für Aeronomie in Katlenburg-Lindau. Im Jahr 1941 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. 1947 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]

Julius Bartels identifizierte die Sonne als Quelle regelmäßig wiederkehrender geomagnetischer Störungen. Er entwickelte 1949 als Maß für die geomagnetische Aktivität den Kp-Index, der mit einem standardisierten Verfahren aus den Daten von 13 weltweiten Observatorien bestimmt wird und auch heute noch weite Anwendung findet. Der Kp-Index ist von der IUGG/IAGA (International Association of Geomagnetism and Aeronomy) als wichtige Maßgröße anerkannt und wird seit 1997 am erdmagnetischen Observatorium Niemegk bestimmt.

Julius Bartels war Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und wurde 1955 mit der aus diesem Anlass erstmals verliehenen Emil-Wiechert-Medaille geehrt. Ihm zu Ehren wird die Julius-Bartels-Medaille von der Abteilung für solar-terrestrische Beziehungen der European Geosciences Union verliehen.[3]

Nach ihm benannt ist die Bartels'sche Rotationszahl der Sonne sowie der Mondkrater Bartels.

  • Geophysik, Heidelberg, C. Winter 1944
  • Herausgeber mit Gustav Angenheister: Geophysik, Fischer Bücherei 1960, 1969
  • Mitarbeit an Beno Gutenberg (Herausgeber) Lehrbuch der Geophysik, Berlin, Gebrüder Borntraeger 1929
  • mit Sydney Chapman Geomagnetism, Oxford, Clarendon Press 1940
  • Einen Nachruf auf Julius Bartels hat Wilfried Schröder im Jahre 1964 in der Meteorologischen Rundschau veröffentlicht.
  • Weitere Nachrufe sind von Hans Ertel im Jahrbuch der deutschen Akademie der Wissenschaften 1964 und von Walter Kertz in Forschungen und Fortschritte 1964 (S. 317) erschienen.
  • Wilfried Schröder hat die Beziehungen zwischen Sydney Chapman und Julius Bartels vorgestellt (Beiträge Geschichte Geophysik und Kosmische Physik, 2008).

Einzelnachweise

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  1. Julius Bartels im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 31.
  3. Julius-Bartels-Medaille