Manfred Memorial Moon Mission

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4M-Mission
Typ: Mondsonde
Amateurfunksatellit
Land: Luxemburg Luxemburg
Deutschland Deutschland
Betreiber: LuxSpace
OHB
COSPAR-ID: 2014-065B
Missionsdaten
Masse: 14 kg
Größe: ca. 61 cm × 26 cm × 10 cm (L×B×H)
Start: 23. Oktober 2014, 18:00 UTC
Startplatz: Kosmodrom Xichang
Trägerrakete: Langer Marsch 3
Status: verglüht am 6. Oktober 2015
Bahndaten
Umlaufzeit: 15.746,1 Minuten[1]
Bahnneigung: 30,4737°
Apogäumshöhe 404.724 km
Perigäumshöhe 1.282 km

Die Manfred Memorial Moon Mission (auch 4M-Mission) war eine deutsch/luxemburgische Mondsonde und ein Amateurfunksatellit.

Bei der 4M-Mission handelte es sich um eine Vorbeiflugsonde, die auf der Bahn zum Mond und zurück die kosmische Strahlung untersuchte. Weiterhin trug 4M eine Amateurfunknutzlast, welche Telemetrie übertrug und ein Amateurfunkexperiment enthielt. Die Kosten des Projekts beliefen sich auf 400.000 EUR. Die Mission wurde dem Firmengründer von OHB, Manfred Fuchs gewidmet, der 2014 verstorben ist. Fuchs war noch an der Vorbereitung der Mission beteiligt.

Die 4M-Sonde war an der letzten Stufe der chinesischen Trägerrakete Chang Zheng 3C befestigt, die als Hauptnutzlast den Mondorbiter Chang’e 5-T1 trug. Diese Stufe folgte der abgetrennten Primärnutzlast auf einer Bahn um den Mond. Die Entfernung betrug beim Vorbeiflug am mondnächsten Punkt ca. 13.000 km. Anschließend umkreiste die Raketenstufe mit Sonde die Erde zunächst alle 10,5 Tage auf einer hohen elliptischen Umlaufbahn.
Am 6. Oktober 2015 verglühten sie, so wurde zunächst angenommen, in der Erdatmosphäre.[2] Die Raumsonde traf stattdessen wahrscheinlich am 4. März 2022 auf ihrem gesunkenen Orbit zusammen mit der Raketenstufe, an der sie befestigt ist, auf der Mondoberfläche auf.[3][4] Damit war Luxemburg das 8. Land, das die Oberfläche des Mondes erreichte.

Der Satellit bestand aus folgenden Baugruppen:

  • Primärbatterie (28 Stück nicht wiederaufladbare Batteriezellen, die 6 W während der Hauptmission lieferten)
  • zweite Spannungsversorgung (2 × 9 Triple Layer Solarzellen und 4 × Li-Ion-Zellen)
  • Strahlungsexperiment mit einem Dosimeter des Herstellers iC-Málaga zur Bestimmung der Strahlungsdosis über der Flugbahn
  • On-Board-Computer FM430 und Interfacekarte
  • I/Q-Modulator
  • VHF-Leistungsverstärker 1,5 Watt
  • Lambda-Viertel-Stabantenne

Der Sender des Satelliten übertrug die Telemetrie und etwa 2500 vorbereitete Bakentexte in der Betriebsart JT65B. Die Mission endete knapp drei Wochen nach dem Start am 11. November 2014, nachdem die Batteriespannung auf 8,4 Volt gefallen war.

  • Bernd Michlewski: LX0OHB:Deutsche Mondmission auf 145 MHz zu empfangen, FUNKAMATEUR (63. Jg.) 12/2014 Seite 1291–1292.
  • Thorsten Schmidt: 4M – Eine Mondmission für Funkamateure, AMSAT-DL Journal (41. Jg.) 4/2014 Seite 16–17.
  • Website bei LuxSpace. Archiviert vom Original am 29. Juni 2017; (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Bahndaten nach CZ-3C R/B - Satelliten Information. Heavens-Above, 15. November 2014, abgerufen am 15. November 2014.
  2. CZ-3C R/B - Satelliten Information. Heavens-Above, abgerufen am 21. Dezember 2017.
  3. Corrected identification of object about to hit the moon. In: www.projectpluto.com. Abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
  4. Hertzsprung - Finale für irdische Hardware auf dem Mond. In: www.dlr.de. Abgerufen am 23. Februar 2022.