Parsberg (Miesbach)
Parsberg Kreisstadt Miesbach
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Koordinaten: | 47° 47′ N, 11° 52′ O |
Höhe: | 727 m ü. NHN |
Einwohner: | 278 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 83714 |
Vorwahl: | 08025 |
Das Pfarrdorf Parsberg ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Miesbach in Oberbayern und war bis 1978 eine selbständige Gemeinde des Landkreises Miesbach.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parsberg liegt auf einer Hochebene westlich oberhalb des Leitzachtales in geschützter Lage zwischen dem Stadlberg (südlich) und dem Vogelherd (nördlich). Das sogenannte Parsberger Tal, ein Trockental der Eiszeit, verbindet Parsberg mit Miesbach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Parsberg war vor der Jahrtausendwende eine der Urpfarreien des Bistums Freising. Die genaue Gründungszeit ist unbekannt. Etwa zur Jahrtausendwende entstand auf dem nördlich vorgelagerten Vogelherd die Burg Parsberg (oder Pastberg) als ein Sitz der Waldecker. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1078/80 anlässlich einer Grenzbegehung. Seit 1483 war Parsberg Teil der Herrschaft Waldeck, der späteren Grafschaft Hohenwaldeck. Nachdem Mitte des 16. Jahrhunderts Parsberg und das benachbarte Miesbach der Reformation anhingen, wurde im Zuge der von Bayern betriebenen Rekatholisierung 1584 der Pfarrsitz nach Miesbach verlegt. Erst 1905 entstand die Pfarrei neu. Zur ehemaligen Gemeinde gehörten neben dem Hauptort Parsberg noch die Gemeindeteile Au, Bergham, Frauenried, Großthal, Harzberg, Harztal, Hofwies, Hollerthal, Jägerbauer, Kalchöd, Kleinthal, Leitzach, Mühlau, Potzenberg, Schwaig, Seestaller, Stadlberg, Staudinger und Thalhamer.[2] Die Landgemeinde war von jeher geschichtlich eng mit Miesbach verbunden und wurde schließlich am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in die Kreisstadt Miesbach eingegliedert. Kleinere Teile mit den Ortsteilen Frauenried, Hollerthal, Schwaig, Staudinger und Thalhamer wechselten in die Gemeinde Irschenberg.[3]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Der Anlaut Past im Namen Parsberg (auch pastberc, pastberg, Pastperch, Paschberg) findet sich häufig in Graf Hunds Edelgeschlecht der Waldecker. Oder es handelte sich um einen Berg zum Abpassen, eine Wart oder einen Lauerberg, da der Ort der Lage nach zur Überschau der Gegend gut geeignet ist.[4]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Laurentius (romanischer Kern, heutige Form von 1724), Ausstattungselemente von der Spätgotik bis zum Historismus mit Kunstwerken von Josef Franz Xaver Graß, Alois Dirnberger, Ludwig Glötzle und Johann Marggraff.
- Zehetmoarhof (ältester erhaltener Bauernhof im Ortskern, 1756)
- Vogelherd mit Vogelherddenkmal (um 1890)
- Pestsäule an der Pfarrkirche, ehemals zwischen Parsberg und Bergham
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Brunhuber: Chronik des oberen Leitzachtales. Birkenstein 1928
- Klaus Kratzsch: Landkreis Miesbach. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler. (= Denkmäler in Bayern Bd I.15) Schnell & Steiner, München/Zürich 1986,
- Alexander Langheiter: Miesbach. Ein Kulturführer. Maurusverlag, Miesbach 2006
- Gerhard Maier: Unser Parsberg – Insa Poschba. Lebendiges Brauchtum im Miesbacher Oberland. Miesbach 1992
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Parsberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 107 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 581.
- ↑ Anton Wessinger: Bayerische Orts- und Flussnamen – Erklärungsversuche. 1886, S. 54.