Sainte-Soline

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Sainte-Soline
Sainte-Soline (Frankreich)
Sainte-Soline (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Deux-Sèvres (79)
Arrondissement Niort
Kanton Celles-sur-Belle
Gemeindeverband Mellois en Poitou
Koordinaten 46° 15′ N, 0° 2′ OKoordinaten: 46° 15′ N, 0° 2′ O
Höhe 117–145 m
Fläche 25,65 km²
Einwohner 349 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 14 Einw./km²
Postleitzahl 79120
INSEE-Code

Kirche Saint-Maixent in Sainte-Soline

Sainte-Soline [sɛ̃t sɔlin] ist eine französische Gemeinde mit 349 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Kanton Celles-sur-Belle im Département Deux-Sèvres in der Region Nouvelle-Aquitaine. Nach der Stadt wählte die Schriftstellerin Claire Sainte-Soline ihr Pseudonym.

Sainte-Soline liegt in der historischen Landschaft Poitou, etwa 39 Kilometer östlich der Stadt Niort. Nachbargemeinden sind Lezay und Saint-Coutant im Westen, Clussais-la-Pommeraie im Süden, Pers, Vanzay und Messé im Osten sowie Rom und Vançais im Norden.

Der Hauptort befindet sich im Westen des Gemeindegebietes am Fluss Dive, an der Departementsstraße D15 von Lezay nach Vanzay. Zwischen Lezay und Sainte-Soline stehen mehrere kleine Wälder (Bois du Chapitre, Bois de la Drouille). Im Nordosten der Gemeinde liegen die übrigen Ortschaften Asnières, Bonneuil und Verrines.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009
Einwohner 602 544 445 414 376 367 399 367

Sehenswürdigkeiten

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Tumulus du Montioux
  • Kirche Saint-Maixent (12. Jahrhundert), Monument historique seit dem 5. November 1907[1]
  • Tumulus du Montioux, prähistorischer Grabhügel, Monument historique seit dem 11. August 1986[2]
  • Kapelle Notre-Dame in Bonneuil[3]
  • Ehemaliges Kloster (12. Jahrhundert) nördlich von Bonneuil[4]
  • Viele Lavoirs, Brunnen und Backöfen
  • Alte Römerstraße (Chemin des romains)

Bau eines Wasserrückhaltebeckens ab 2022

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Seit 2022 kam es in Sainte-Soline wiederholt zu massiven Protesten von Umweltschützern, die in ganz Frankreich Beachtung fanden, gegen den Bau von sogenannten mégabassines, ausgedehnten künstlichen Wasserspeicherbecken, in denen Wasser (Regenwasser sowie aufgepumptes Grundwasser und Wasser aus naheliegenden Bächen) für landwirtschaftliche Nutzung in trockenen Jahresperioden gespeichert werden soll. 16 Becken sollten im Einzugsbereich des Flusses Sèvre Niortaise entstehen und das größte davon war für Sainte-Soline (mit einer Fläche 16 Hektar)[5] geplant.[6][7] Kritiker dieser groß dimensionierten Speicherbecken monierten, dass damit weiterhin eine agrarindustrielle Landwirtschaft mit Wasserverschwendung gefördert werde (beispielsweise für den großflächigen Maisanbau), anstatt vor dem Hintergrund des Klimawandels und zunehmender Trockenheitsprobleme in eine wassersparende nachhaltige Landwirtschaft zu investieren.[8] Am 24. März 2023 wurden mehr als 3200 Polizisten am Ort zusammengezogen, um den vom 24. bis 26. März 2023 erwarteten 10.000 Demonstranten zu begegnen.[9] Die Veranstalter sprachen von 30.000 Teilnehmenden, die Polizei von 6.000.[10] Die Proteste mischten sich zum Teil mit allgemeiner Unzufriedenheit über die Regierungspolitik im Kontext der unpopulären geplanten Rentenreform in Frankreich 2023. Es gab Verletzte, darunter 24 Polizisten.[5] Im Juli 2024 kam es trotz Verbot der Präfekturen zu Demonstrationen in Melle und in La Rochelle, von dessen Hafen aus Getreide aus der betroffenen Region in den Export geht.[11]

Commons: Sainte-Soline – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eintrag Nr. PA00101366 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  2. Eintrag Nr. PA00101367 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  3. Eintrag Nr. IA79000549 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  4. Eintrag Nr. IA79000533 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  5. a b Klimaschützerin könnte französische Premierministerin werden. FAZ, 16. Juli 2024, abgerufen am 18. Juli 2024.
  6. Julien Renon: Dans le Mellois, le compte à rebours a commencé pour les irrigants et les anti-bassines. In: Ouest France. 6. September 2022, abgerufen am 25. März 2023 (französisch).
  7. Héloïse Leussier: « Guerre de l’eau » : la carte des bassines contestées en France. In: reporterre.net. 5. September 2022, abgerufen am 25. März 2023 (französisch).
  8. Les méga-bassines sont-elles des solutions viables face aux sécheresses ? In: bonpote.com. 25. August 2022, abgerufen am 25. März 2023 (französisch).
  9. Viviane Le Guen: Nouveau rassemblement contre les "bassines" dans les Deux-Sèvres dans un contexte tendu. In: francebleu.fr. 24. März 2023, abgerufen am 25. März 2023 (französisch).
  10. Nina Belz: Protest gegen Wasserspeicher in Frankreich: Tränengas zwischen Wald und Feldern. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. März 2023, abgerufen am 26. März 2023.
  11. Manifestations anti-bassines. À La Rochelle, 6 000 manifestants ont ciblé les silos du port, auf ouest-france.fr