San (Fluss)
San Сян, Saan | ||
Saantal, unterhalb des Sobień-Bergs bei Sanok, Polen | ||
Daten | ||
Lage | Ukraine, Polen | |
Flusssystem | Weichsel | |
Abfluss über | Weichsel → Ostsee | |
Quelle | Am Bieszczady in Polen/Ukraine 49° 0′ 10″ N, 22° 52′ 30″ O | |
Quellhöhe | 950 m n.p.m. | |
Mündung | bei Szczytniki in die Weichsel (Wisła)Koordinaten: 50° 44′ 12″ N, 21° 50′ 43″ O 50° 44′ 12″ N, 21° 50′ 43″ O
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Länge | 433 km | |
Einzugsgebiet | 16.861 km² | |
Abfluss | MQ |
210 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Wisłok, Osława | |
Rechte Nebenflüsse | Wiar, Tanew, Lubaczówka | |
Großstädte | Lesko, Sanok, Przemyśl, Stalowa Wola | |
Mittelstädte | Jarosław | |
Kleinstädte | Dynów | |
Flusssystem San innerhalb des Karpatenvorlands (Woj.) | ||
Lage des San im polnischen Flusssystem |
Der San (ukrainisch Сян; deutsch früher auch Saan [1]) ist ein rechter Nebenfluss der Weichsel in Südostpolen, im Grenzgebiet zur Ukraine.
Der Fluss entspringt am Nordabhang der Waldkarpaten am Uschok-Pass auf der karpatischen Wasserscheide, unweit der Quelle des Usch. Die Quelle liegt im Südosten des Bieszczady-Nationalparks auf ukrainischem Gebiet. Piniaszkowy-Gipfel und Sjanky befinden sich in der Nähe. Der San fließt anfangs gegen Nordwesten, ab Sanok in Richtung Norden, ab Dynów nach Osten, ab Przemyśl wieder gegen Nordwesten, verlässt bei Jarosław das Gebirgsland und mündet unterhalb von Sandomierz in die Weichsel.
Wenig unterhalb seiner Quelle bildet der San auf ca. 50 km seines Laufs die Grenze zwischen Polen und der Ukraine, danach durchfließt er polnisches Gebiet.
Der San hat eine Länge von 433 km und ist damit der sechstlängste polnische Fluss. Er ist ab Jarosław schiffbar. Das Einzugsgebiet ist 16.861 km² groß, davon 14.390 km² in Polen, der Rest in der Ukraine.
Gemeinsam mit Pisa, Narew und Weichsel definierte der San die Grenze zwischen der deutschen und der sowjetischen Interessensphäre, wie sie im geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 festgelegt wurde. Nachdem in den anschließenden diplomatischen Vereinbarungen ein Abschnitt dieser Grenze von der Weichsel an den Bug verlegt worden war, wurde Polen im September 1939 zum vierten Mal geteilt.
In der ukrainischen Nationalhymne „Noch ist die Ukraine nicht gestorben“ (ukrainisch "Ще не вмерла Україна") wird der Fluss San als Teil der westlichen Landesgrenze der Ukraine erwähnt: „Brüder, stehen wir auf für eine blutige Schlacht vom San bis zum Don“.
Der Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf alten Landkarten findet man die Schreibweisen 1097 san, reku Sanъ, k Sanovi, nad Sanomъ (1152), Sanu (1287), San 1339, Szan 1406, Sanok 1438, Saan 1439, Sayn 1445, San 1467, Szan 1517, Schan 1526. Der Name lässt sich aus dem proto-indogermanischen Wort san („rasch“ oder „schneller Fluss“)[2] ableiten, im Keltischen hat das Wort „San“ die Bedeutung „Fluss“[3].
Wichtige Zuflüsse
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im Oberlauf |
im Unterlauf
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Am San gelegene Städte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Janusz Rieger: Gewässernamen im Flußgebiet des San Einzugsgebiet. Steiner, 2004, ISBN 3-515-08522-X
- Janusz Rieger: Gewässernamen im Flußgebiet des Wislok. Stuttgart 1988.
- Akta Grodzkie i Ziemskie. Lwów 1868
- Adam Fastnacht: Osadnictwo Ziemi Sanockiej. 1946
- Adam Fastnacht: Slownik Historyczno-Geograficzny Ziemi Sanockiej w Sredniowieczu. Krakau 2002, ISBN 83-88385-14-3
- Ernst Schwarz: Von den „Walddeutschen“ in Galizien. In: Schlesien. Band III, S. 147–156.
- Wojciech Blajer: Bemerkungen zum Stand der Forschungen uber die Enklawen der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisłoka und San. In: Jan Gancarski (Red.): Późne średniowiecze w Karpatach polskich. Krosno 2007, ISBN 978-83-60545-57-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Josef von Reilly. Das Koenigreichs Galizien und Lodomerien mittlere Kreise. Nro. 36. Wien. 1791.; „Der Saan, welcher im Sanoker Kreise, am Berge Saana entspringt, dem Sanok das Flüsschen Oslawa ausnimmt, von da nach den Städtchen Przemisl, Jaroslaw, u.s.w. geht, und oberhalb Radomisl in die Wiechsel fällt. Auch dieser Fluss ist Schiffbar“. [in:] Johann Andreas Demian: Darstellung der Oesterreichischen Monarchie nach den neuesten Statistischen Beziehungen. 1804. S. 12.
- ↑ „ähnlich dem obigen Namen, aus: Sa (einem üblichen Flussnamen) und boki (bok die Seite, der Rand, das Ufer) ab, ähnlich wie Rheinlander und analog den Bialoboki, Wisloboki, Naliboki, Cetyrboki, zusammengesetzt (Saanwohner)“. [in:] Roman St. Kaulfuss: Die Slawen in den ältesten Zeiten bis Samo (623). 1842, S. 45; „als Sa-boki statt San-boki (die am Flusse San Wohnenden)“ [in:] Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. 1843; „Südlich von den Avareni (in Galizien) setz Ptolom. die Anartophracti (südlich von den Ombrones). Auf die Burgiones folgen die Arsiaetae, dann die Saboki (am San), die Piengitae [...]“ [in:] Zeitschrift für Ethnologie. Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde. Band 3. 1871. S. 481.
- ↑ „[...] San (lateinische Graphie wie bei Sandomierz, Santok usw.). Vgl. altind. sindhu- "Fluß", den irischen GN Shannon und den Maizzufluß Sinn“ [in:] Irena Kwilecka: Etnolingwistyczne i kulturowe związki Słowian z Germanami. Instytut Słowianoznawstwa PAN. 1987. ISBN 83-04-02472-1, S. 64.