Moschenskoje (russisch Мошенское, deutsch (Adlig) Pil(l)kallen, 1921–1938 Neu Pillkallen, 1938–1945 Rüttelsdorf) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Siedlung
Moschenskoje
Adlig/Neu Pillkallen (Rüttelsdorf)

Мошенское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Adlig Pillkallen, auch: Pilkallen (bis 1921),
Neu Pillkallen (1921–1938),
Rüttelsdorf (1938–1946)
Bevölkerung 6 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 053
Geographische Lage
Koordinaten 54° 24′ N, 21° 50′ OKoordinaten: 54° 24′ 0″ N, 21° 50′ 0″ O
Moschenskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Moschenskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Moschenskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Moschenskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Die Ortschaft liegt in der historischen Region Ostpreußen, zwölf Kilometer westlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp).

Geschichte

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Das Gutsdorf Adlig Pillkallen hatte im Jahre 1818 lediglich 41 Einwohner, deren Zahl sich jedoch bis 1863 auf 88 verstärkte.[2] Pillkallen gehörte zwischen 1874 und 1945 zum Amtsbezirk Ernstburg[3] (russisch nach 1945: Sady, nicht mehr existent) im Kreis Darkehmen (1938 Kreis Angerapp, 1939–1945 Landkreis Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Am 20. Juni 1921 wurde der bisherige Gutsbezirk Adlig Pillkallen in die neue Landgemeinde Neu Pillkallen umgewandelt. Die Einwohnerzahl war bis 1933 auf 178 angestiegen und betrug 1939 noch 147. Ab dem 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) hieß Neu Pillkallen Rüttelsdorf.

Die Region wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde das Dorf zusammen mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen gemäß dem Potsdamer Abkommen unter sowjetische Verwaltung gestellt. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Moschenskoje und wurde dem Dorfsowjet Oljochowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[4] 1954 gelangte der Ort in den Nowostrojewski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte Moschenskoje zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Durch den Ort führt die Kommunalstraße 27K-162 von Swoboda (Jänischken/Jänichen) an der Regionalstraße 27A-037 (ex A197) über Nowostrojewo (Trempen) nach Saosjornoje (Kowarren/Kleinfriedeck) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508).

Die überwiegend evangelische Bevölkerung von Adlig- bzw. Neu Pillkallen/Rüttelsdorf war bis 1945 in das Kirchspiel Trempen[5] (russisch: Nowostrojewo) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, russisch: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.

Heute liegt Moschenskoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu gegründeten evangelischen Gemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen). Sie ist der ebenfalls neu errichteten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugeordnet[6].

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Jürgen Schlusnus, Pillkallen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ernstburg
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Trempen
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info