Ossipenko (Kaliningrad)
Ossipenko (russisch Осипенко, deutsch Adlig Pogrimmen, 1928–1938 zu Pogrimmen, 1938–1945 zu Grimmen [Ostpr.]) ist ein Ort im Südosten der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenOssipenko liegt am Südostrand des les Osjorezki, dem ehemaligen Pogrimmer bzw. Grimmer Wald. Durch den Ort fließt die Wika (Wiek).
Zu erreichen ist Ossipenko über eine Stichstraße, die in Porchowskoje (Kermuschienen, 1938–1945 Fritzenau) – an der Kommunalstraße 27K-177 zwischen Osjorsk und Gawrilowo ihren Ausgang nimmt und über Krasny Bor (Kellmienen, 1938–1945 Kellmen) nach Pskowskoje ((Königlich) Pogrimmen/Grimmen) führt.
Ein Bahnanschluss besteht nicht mehr, seit die Bahnstrecke Insterburg–Lyck mit der Bahnstation in Wikischken (1938–1945 Wiecken) nach 1945 in ihrem sowjetischen Abschnitt nicht mehr aktiviert wurde.
Geschichte
BearbeitenDie Gutsbezirk Adlig Pogrimmen gehörte seit 1874 zum neu gebildeten Amtsbezirk Wilhelmsberg im Kreis Darkehmen.[2] Im Jahr 1910 zählte er 158 Einwohner.[3] Im Jahr 1928 wurde er mit der benachbarten Landgemeinde Königlich Pogrimmen (russisch heute Pskowskoje) zur neuen Landgemeinde Pogrimmen zusammengeschlossen. Diese zählte 1933 insgesamt 260, 1939 dann 262 Einwohner.[4] Zuvor erhielt Pogrimmen am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – den politisch-ideologisch so gewollten neuen Namen „Grimmen (Ostpr.)“.
Im Januar 1945 wurde (Po)grimmen von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass der Ort mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Gromy im Juli 1947[5] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im November 1947 erhielten die ehemaligen Orte Adlig Pogrimmen und Königlich Pogrimmen (als Pogrimmen) wieder eigenständig die russischen Namen Ossipenko bzw. Pskowskoje.[6] Gleichzeitig wurde Ossipenko dem Dorfsowjet Bagrationowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet. Im Jahr 2002 wurden dort 23 Einwohner gezählt.[7] Von 2008 bis 2014 gehörte Ossipenko zur Landgemeinde Gawrilowskoje selskoje posselenije. Im Jahr 2010 wurden 19 Einwohner gezählt.[8] Von 2015 bis 2020 gehörte der Ort zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
Kirche
BearbeitenAdlig und Königlich Pogrimmen, danach auch Pogrimmen bzw. Grimmen, waren bis 1945 mit ihrer überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Wilhelmsberg[9] (seit 1946 russisch: Jablonowka) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johannes Schenk.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Wilhelmsberg
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Darkehmen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 lipca 1947 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Juli 1947 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Gemäß der allrussischen Volkszählung von 2002.
- ↑ Gemäß der allrussischen Volkszählung von 2010.
- ↑ Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Wilhelmsberg (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.